MaxFun Sports Laufsport Magazin
Tipps gegen Seitenstechen
Wahrscheinlich kennen alle LäuferInnen das lästige Gefühl von Seitenstechen, das durchaus nicht immer klassisch auf der Seite – also dort, wo der Laie selbiges vermuten würde – auftreten muss, Seitenstechen kann an unterschiedlichen Lokalitäten im Oberkörper auftreten. Vor allem weniger Geübte sind häufiger betroffen, AnfängerInnen oder auch LäuferInnen, die generell in der Ebene unterwegs sind, sich aber mal auf den Berg wagen, von dem sie dann auch wieder hinunterlaufen müssen.
Prinzipiell ist Seitenstechen nichts Schlimmes, gut, es tut weh, aber man muss sich keine Sorgen machen, dass man Gefahr liefe oder ginge, etwas im Körper dauerhaft zu beschädigen. Wie das etwa der Fall wäre, wenn man starke Achillessehnen- oder Knieschmerzen hätte, aber trotzdem weiter trainierte, als gäbe es kein Morgen. Wer unter herkömmlichem Seitenstechen leidet, hat schlicht und einfach „falsch“ geatmet und deshalb Luft in Bereichen des (seitlichen) Bauchbereiches, die dort nicht hingehört und schmerzt. Hieß es lange, heute geht man allerdings eher davon aus, dass Seitenstechen seine Ursprünge im Bereich des Zwerchfells, genauer, im Bereich der Bänder des Zwerchfells, hat; durch die intensivere Atmung werden Leber und Magen in Bewegung gesetzt und üben Zug auf die Bänder des Zwerchfells aus. Weitere mögliche Ursachen wären Fehlhaltungen der Wirbelsäule bzw. eine aufgrund der Mehrdurchblutung der Milz (die aufgrund der erhöhten Belastung durch das Laufen entsteht) hervorgerufene Anschwellung des genannten Organs, die schließlich ihrerseits zu einer Dehnung des Bauchfells führt. Doch wie so oft in der Sportwissenschaft – nichts Genaues weiß man nicht, Faktum ist lediglich, dass Seitenstechen unangenehm ist.
Nachdem hauptsächlich LaufanfängerInnen betroffen sind, ist die Gegenmaßnahme relativ einfach formulierbar: trainieren, trainieren, trainieren, mit der Zeit hat man seinen Atem-Lauf-Rhythmus gefunden und kann sich nicht einmal mehr daran erinnern, jemals Seitenstechen gehabt zu haben. Bis es einen dann irgendwann einmal ins Gebirge zieht zum Laufen, bergauf – außer der wesentlich intensiveren Belastung, weil ja kaum einer tatsächlich so langsam hinaufläuft, dass er brav in seinem GA-I-Bereich unterwegs ist – kein Problem, bergab bekommen die bis dahin auf diesem Terrain Ungeübten schneller, als ihnen lieb ist, Seitenstechen. Gegenmaßnahme? Richtig, üben, üben, üben, dann ist auch das Seitenstechen beim Bergablaufen Geschichte und vergessen.
All diese Ratschläge nützen natürlich wenig, wenn man im Moment, in der Sekunde, just im Gegenwärtigen, etwas tun möchte gegen den bösen Schmerz.
Tipps gegen Seitenstechen
- Genügend Abstand zwischen der letzten größeren Mahlzeit und der Laufeinheit, sonst wird das Training zur Qual, nicht nur Seitenstechen ist quasi vorprogrammiert, sondern alle möglichen anderen unliebsamen Begleiterscheinungen natürlich auch…
- Bekommt man während des Laufens Seitenstechen, Tempo verringern oder kurz gehen, ausgesprochen tief und kräftig ausatmen und während des Ausatmens in die schmerzende Stelle drücken.
Dumm nur, wenn man während eines Wettkampfes Seitenstechen bekommt, dann hat man zwei Möglichkeiten. Ist man so weit in Führung, dass selbst kurzes Gehen oder gar Stehenbleiben nichts an seiner Rennposition ändert, so mache man selbiges, ist dem nicht der Fall, Augen zu und durch, immerhin sind es „nur“ Schmerzen, sonst nichts.