MaxFun Sports Laufsport Magazin
Sieben Gipfel, sieben Fragen
Der Mann hat gerade Erstaunliches geleistet. Der Obersteirer Andreas Ropin ist im Juli 2017 in 24 Tagesetappen 1.394 Kilometer über die 7 Summits der Alpenländer gelaufen und hat dabei 45.000 Höhenmeter überwunden. Auf dem Weg von Chamonix in seine Heimatstadt Bruck an der Mur lagen immerhin Berge wie der Montblanc, der Triglav und der Großglockner „im Weg“. Maxfun hat mit Ropin nach seiner Rückkehr gesprochen.
1. Wie bist Du auf die Idee gekommen von Chamonix bis nach Bruck an der Mur zu laufen?
Ropin: Als ich vor zwei Jahren am Montblanc war, habe ich mir gedacht, es müsste doch möglich sein, dorthin zu laufen. Die Geschichte schien mir aber zu unspektakulär, also wollte ich noch ein paar Gipfel anhängen. Mein Bruder hat dann gemeint: ‚Du könntest ja die sieben höchsten Gipfel der Alpenländer mitnehmen!“ Und genau so haben wir es dann auch geplant.
2. Was war die härteste Etappe? Und was war die schönste?
Ropin: Die härteste? Definitiv über die Dufourspitze. Sechs bis sieben Stunden lang hatte ich wirklich Angst, abzustürzen. Das Problem war, dass ich seiltechnisch zu wenig Erfahrung habe. Es geht links und rechts hunderte Meter runter und ich wollte auch meinen Begleiter nicht gefährden. Die schönste Strecke für mich war auf den Triglav.
3. Wenn man 24 Tagesetappen läuft, wie regeneriert man da?
Ropin: Während dessen. Ich hatte eigentlich immer wieder Probleme mit Sehnen und Muskulatur, Muskelkater aber hatte ich nie.
4. Wie darf man sich einen Tagesablauf während dieser Tour vorstellen?
Ropin: Gestartet bin ich um 4 oder halb 5 in der Früh. Um 6 ist dann mein Team nachgekommen. Auf den ersten Kilometern hab ich mein Frühstück verdrückt und hab mich warm gelaufen. Alle fünf bis zehn Kilometer ist mein Begleitfahrzeug stehen geblieben und ich hab was getrunken oder einen Riegel gegessen – oder auch mal nur geplaudert. Und dann ging es wieder weiter.
5. Vergangenes Jahr hast Du es schon einmal versucht, aber in der anderen Richtung. Ist es generell besser, nach Hause zu laufen?
Ropin: Ja, das ist sicher angenehmer. Der Tipp kam von einem Freund von mir und das hat mir motivationsmäßig sehr geholfen. Außerdem hatte ich heuer ein Team dabei und das ist unheimlich wichtig.
6. Wie plant man so eine Tour?
Ropin: Mein Bruder und ich haben vor zwei Jahren mit der Planung begonnen. Die Streckenführung habe ich mit Suunto gemacht und die Ausrüstung war natürlich auch wichtig, wobei ich da die Erfahrungen vom Vorjahr gut brauchen konnte. Mit meinem Sponsor Innofreight hatte ich großes Glück, die haben die Hotelbuchungen für mich übernommen und mir für die Abwicklung eine eigene Mitarbeiterin zur Verfügung gestellt, die ich jeden Tag anrufen konnte. Und dann hatte ich mein Team, am Anfang zu viert, dann zu dritt. Mein Vater war sogar die ganze Zeit dabei.
7. Das muss man einen Ultraläufer einfach fragen: Was sind Deine nächsten Ziele?
Ropin: Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, ich will zuerst einmal wirklich daheim ankommen. Ich bin geistig noch unterwegs. Sonst hatte ich oft schon das nächste Projekt im Kopf, diesmal nicht. Ich möchte nächstes Jahr eher ein paar größere Ultra-Veranstaltungen laufen, da weiß ich nicht, ob ich dazu noch was Eigenes mache.
Das Interview führte Wolfgang Kühnelt.
Die Website von „Rambo“ Ropin: http://www.ropin-andreas.at/
Seine Facebook-Seite: https://www.facebook.com/andreasramboropin/