MaxFun Sports Laufsport Magazin
Unterschied: Strassenläufer, Ultraläufer, Triathlet
Unterschiede
Vor ein paar hunderttausend Jahren war es wahrscheinlich etwas einfacher als heute; wer als Erster beim Hirschen, den er in wilder Ausdauerjagd und in Zusammenarbeit mit seinen Stammesfreunden erlegt hatte, ankam, durfte darüber entscheiden, wer die besten Stücke mit nach Hause nehmen durfte; wer am schnellsten und am wendigsten vor dem herannahenden Raubtier davonlaufen konnte, war der, der sich ein weiteres Mal darüber freuen konnte, nicht aufgefressen worden zu sein. Oder so ähnlich. Und heute? Heute musst du tatsächlich darüber nachdenken, ob du eher auf der Straße, abseits, im Triathlon oder vielleicht gar auf ultralangen Strecken dein Glück suchen und hoffentlich finden willst. Hier die Unterschiede, die auffallend sein können.
Der typische Straßenläufer ist eher konservativ, hat eher keine hypermodernen Funktionssachen in den aktuellen Saisonfarben an, er bedient sich eher selten einer Live-Übertragung aller seiner messbaren Daten in sämtliche Zwitscher- oder Gesichtsbuchseiten, für ihn zählen einzig und allein Zeiten. Und zwar Kilometer-, Wettkampf- und Bestzeiten. Er kann überdies alle Altersklassen- und Gesamtsieger von sämtlichen Läufen, bei denen er jemals gestartet ist, aufzählen, auch in alphabetischer Reihenfolge, er weiß haargenau, welche Wind- und Wetterbedingungen er in den letzten fünfundzwanzig Jahren bei all seinen Intervalleinheiten gehabt hat, und er hat keine rasierten Beine, NIEMALS!
Der typische Triathlet hingegen ist von oben bis unten glattrasiert, stets – also auch in der Arbeit, am Spielplatz mit seinen Kleinen und beim Fortgehen – angezogen, wie wenn er gleich bereitstehen müsste für den Einmarsch bei den Olympischen Spielen, auch auf allen Taschen, Möbelstücken und sogar Menschen, mit denen er sich umgibt, ist mindestens ein Ironman-Logo aufgeklebt. Das Leben dieser Spezies dreht sich ausschließlich um Schwimmen, Rad fahren und Laufen, und nicht selten dreht sich auch das Leben derer, die mit diesen Artgenossen unmittelbar zu tun haben, ausschließlich um Optimierung von Trainings- und Ernährungsgewohnheiten. Eine Zeitlang zumindest.
Der typische Ultraläufer ist der größte Philosoph unter allen, er denkt, also läuft oder geht er, für ihn sind keine Strecken zu weit, zu schwer, geht nicht, gibt´s nicht. Die Akzeptanz seiner Mitmenschen hält sich in Grenzen, zum einen hält man ihn für vollends durchgedreht, zum anderen weiß man oft nicht so recht, ob das noch Sport ist, weil: 160 Kilometer, auch, wenn 10.000 Höhenmetern mit im Spiel sind, in 40 Stunden, ganz ehrlich, das kann man ja gehen auch…(mach´s einmal, lieber Leser, mach´s einmal…). Diese Spezies ist außerdem sehr gut im Planen, bei einem Ultra darf man nur wenig dem Zufall überlassen, denn der besucht dich ohnehin früher, als du je gedacht hast…
Der typische Trailläufer hat Dreadlocks, ist für die Freigabe von Gras, wohnt irgendwo im Wald und ernährt sich ausschließlich von Käfern und Murmeltieren. Ihn bei einem Trailrun als Mitläufer zu bezeichnen, wäre Blasphemie, er ist ein Freigeist im wahrsten Sinne, er trainiert fast nie und ist dennoch schnell und geschickt wie ein Gepard, den man gepaart (Hinweis: Wortwitz) hat mit einer Gazelle. Siege zählen nicht, nur der Weg, der keiner ist…
Immer mehr „Spartenläufer“ kommen allerdings in letzter Zeit drauf, dass es sich lohnt, mal was Neues zu probieren, mal hinein zu schnuppern in die Welt der Anderen. Jede dieser vier Bewegungsmöglichkeiten kann verdammt viel Spaß machen, Straßenläufer profitieren vom Trailrunning genauso wie Ultras, die sich mal in einen Dreikampf wagen. In Wahrheit sind die Unterschiede gar nicht so groß…in diesem Sinne!
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Foto: MaxFun Sports