MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das war der Rennsteiglauf 2016
4 Stunden 50 Min und 56 Sekunden, so lange oder besser gesagt so kurz hat Christian Seiler bei seinem Rekord beim Rennsteig-Supermarathon über sage und schreibe 72,7 km mit dem einen oder anderen Höhenmeter gebraucht. Wohlwissend, dass Ähnliches bereits vor just einem Jahr an selber Stelle zu lesen war, hier und heute nochmal, weil man sich das einfach auf der Zunge zergehen lassen muss. Seiler ist ja kein Unbekannter, seine zehn (!!!) Siege auf den diversen Rennsteig-Distanzen sprechen genauso Bände wie seine Marathon-PB von 2h18Min; in etwa „so etwas“ muss man schon vorweisen können, um international auf den Ultradistanzen erfolgreich sein zu können. Denken wir nur an die famosen 88,44km des italienischen Ultragenies Giorgio Calcaterra beim heurigen Wings for Life World Run, der mit dieser Leistung die Latte doch ausgesprochen hoch legte. Auch Calcaterra hat eine ähnliche Marathon-PB wie Seiler und z. B. eine 100-km-Bestleistung von 6h23Min…das entspricht zehn Zehnern hintereinander in jeweils etwas mehr als 38 Minuten…
Solche Fähigkeiten spielen natürlich auch beim Supermarathon des jährlich seit 1973 stattfindenden Rennsteiglaufs eine mehr als gewichtige Rolle, und auch, wenn man heuer bei den Herren nicht ganz so schnell war wie Seiler 2014, können sich die Leistungen von 2016 sehen lassen; Marc Schulze, der nach 5h17Min die Hände in die Höh´ reißen und sich anschließend fallen lassen durfte, siegte beim Männer-Supermarathon, bei den Damen gab es durch Daniela Oemus in 5h55Min sogar einen neuen Streckenrekord!!!
Was muss man trainieren, um so lange und so weit laufen zu können? Nun, Ultratraining unterscheidet sich nicht ganz schrecklich von herkömmlichem Marathon-Training, lediglich die „Langen“ werden wirklich immer länger, dafür aber auch langsamer. Vor allem die Hobby-Ultraläufer kommen auch recht gut mit „Geh-Lauf-Einheiten“, die letztendlich – je nach Lust und Laune – auf bis zu acht oder mehr Stunden ausgedehnt werden können, über die Runden. Die es beim Rennsteiglauf ja gar nicht sind, im Gegenteil; man startet in der Lutherstadt Eisenach im Westen von Thüringen und läuft mehr bergauf als bergab (1.800 Höhenmeter bergauf, knappe 1.400 Hm bergab) nach Schmiedefeld, wo sich das Ziel befindet.
Und wer glaubt, dass so ein Ultralauf nur etwas für Verrückte ist, irrt gewaltig, heuer waren es weit mehr als 16.000 TeilnehmerInnnen, die sich ab 6 Uhr in der Früh auf die Socken machten – zugegebenerweise sind da auch alle Marathon-, HalbmarathonläuferInnen, Nordic WalkerInnen und WanderInnen dabei. Dennoch enorm, alles miteinander! Daher sollte es für alle Ultrabegeisterten jetzt eigentlich heißen, „Rennsteiglauf“ googlen, anmelden, trainieren, und nächstes Jahr starten. Als Vorbereitung könnte man heuer ja an und für sich den Lauf rund um Wien (zumindest die „Halbe Gschicht“) ins Auge fassen.
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