MaxFun Sports Laufsport Magazin
Du wirst auch nicht jünger
Das Alter
Offensichtlich wird niemand jünger, alle Lebewesen – zumindest auf dieser Erde – dürften sich auf dem Zeitstrahl eindeutig in Richtung Zukunft und damit älter werden bewegen. Wollte man in die Vergangenheit reisen, müsste man mit Überlichtgeschwindigkeit unterwegs sein, und allein schon das Erreichen der Lichtgeschwindigkeit bedürfte einer unendlich großen Energie, die aber keiner hat. Auch wenn sich die Bekeles und Bolts dieser Zeit auf ihren jeweiligen Strecken doch etwas näher an diesen etwa 300.000 Kilometern pro Sekunde befinden, sind sie doch mehr als meilenweit davon entfernt. Somit bleibt uns also nichts Andres übrig, als mit herkömmlichen Geschwindigkeiten und Zeiten zu hantieren.
Da ist beispielsweise oft die Rede von persönlichen Bestzeiten über diese und jene Distanzen.
Oder von Landesrekorden, manchmal gar von Weltrekorden. Nun macht es aber einen Unterschied, und zwar einen gewaltigen, ob man seine pb über z. B. 10km im zarten Alter von 26 Jahren gelaufen ist oder ob man bereits 52 Lenze gezählt hat zu diesem Zeitpunkt. Im Internet findet man alle möglichen Umrechnungstabellen, so ist eine Zeit von 37Min00s eigentlich eine 33Min40s, zumindest für einen männlichen 45-jährigen. Die gleiche Zeit wäre für eine 45-jährige Läuferin allerdings nur 34Min29s wert, wahrscheinlich rechnet das mathematische Modell Lebenserwartung und dergleichen in die Formel hinein. Eine Marathonzeit von 3h ergäbe für einen 60-jährigen satte 2h26Min, die gleich junge Läuferin käme hier interessanterweise auf 2h11Min, was sogar Weltrekord (in der allgemeinen Damenklasse) bedeuten würde.
Man kann von diesen Umrechnungstabellen halten, was man will, natürlich handelt es sich um definierte mathematische Formeln, die man mit ein paar Parametern füttert und schon hat man seine altersbereinigte Zeit. Solche Formeln haben aber auch ihre Grenzen, gibt man etwa 3h Marathon und 99-jährige Frau ein, entspräche dies einer Endzeit von knapp unter 10Min. Dass wohl in den nächsten tausend Jahren kein Mensch, der in etwa so aussieht wie wir heute und auch in etwa die gleichen Voraussetzungen hat wie wir heute, so schnell Marathon laufen wird, dürfte ziemlich fix sein…Klar ist bei dieser ganzen Umrechnerei nur, dass ältere Sportler, also die ab 40, nicht mehr die Leistungen bringen können, die sie noch ein paar Jahre davor gebracht haben oder die Laufkumpanen, die um ein paar Ecken jünger sind, noch bringen.
Die Gründe liegen auf den immer älter werdenden Händen: zum einen geht die maximale Leistungsfähigkeit zurück, also z. B. die maximale Sauerstoffaufnahme, zum anderen altern die Zellen und damit der Zellstoffwechsel, zum wieder anderen regeneriert man langsamer, und zum ganz anderen ist es einfach so, dass sich die wenigsten im fortgeschrittenen Alter extrem quälen, extrem überwinden möchten. Viele haben das schon x-mal gemacht, die Motivation wird immer geringer, sollen sich doch die Jungen, die Wilden die Kante geben. Ein weiterer Aspekt ist das sogenannte Sportalter.
Wenn jemand im zarten Alter von vierzehn Jahren mit dem Laufen begonnen hat und heute 47 ist, hat er im günstigsten Fall die letzten 33 Jahre durchtrainiert. Prinzipiell sagt man, dass man in etwa nach sieben Trainingsjahren seinen individuellen Peak erreicht. Gehen wir mal davon aus, dass die genannte Person die ersten vier, fünf Jahre just for fun trainiert hat, dann aber von einem Trainer unter die Fittiche genommen worden ist, so hat sie ungefähr mit 26 Jahren ihren sportlichen Höhepunkt erreicht. Nach einer – hoffentlich – mehrjährigen Plateauphase, in der es sicher ups und downs gegeben hat, muss es dann zwangsläufig bergab gehen.
Jemand, der erst mit 50 zu laufen beginnt, erreicht entsprechend – so er gesund ist – erst mit etwa 57 Jahren seinen peak. All diese Aspekte sollte man beachten, bevor man vorschnell Zeiten miteinander vergleicht…denn die sind immer – richtig – relativ.
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