MaxFun Sports Laufsport Magazin
London Marathon und die weltbesten MarathonläuferInnen
London Marathon - am 24. April 2016
Egal, ob man damals auf dem Ergometer gesessen war und einen viel zu hohen Puls gehabt hatte, oder ob man einfach auf der Couch gelegen war, Chips gegessen hatte und seinen Blutdruck in ungeahnte Höhen treiben ließ, oder ob man grade vom eigenen Läufchen heimgekommen war und den mindestens doppelten Nachbrenneffekt erleben durfte; der London-Marathon 2003 stand ganz im Zeichen einer entfesselt laufenden Paula Radcliffe, die ihre eigene Weltbestzeit aus dem Jahr davor (Chicago, 2h17Min und 18s) quasi pulverisieren konnte. Nach fantastischen 2h15Min und 25s knallte sie über die Ziellinie. Damen-Weltrekord für die Ewigkeit? Wahrscheinlich nicht, zumindest, wenn man den Wissenschaftlern, die sich mit diversen Weltrekord-Entwicklungen beschäftigen, Glauben schenken will. Dennoch waren alle aus dem Häuschen gewesen, vor 13 Jahren, als die Britin in der Olympiastadt des Jahres 2012 fast einen 3:10er-Schnitt hinknallte.
Am 24. April ist es heuer so weit, der schnelle Kult-Marathon, der 1981 nach dem Vorbild des New York City Marathons ins Leben gerufen wurde, findet zum 36. Mal statt, und in der Hauptstadt Englands waren schon alle am Start, die Rang und Namen hatten und immer noch haben. Den Herren-Rekord hält der ehemalige Weltrekordler Wilson Kipsang aus Kenia mit 2h04Min und 29s, den der Damen wie bereits erwähnt die (scheinbar) unnachahmliche Paula Radcliffe. Wobei sich die Siegerlisten ohnehin wie das „Who is Who“ der internationalen Marathonszene lesen, man findet u.a. Grete Waitz, Tegla Loroupe, Derartu Tulu, Rosa Mota, Mary Keitany, Eliud Kipchoge, Emmanuel Mutai, Khalid Khannouchi oder auch den unvergessenen Samuel Wanjiru in den selbigen.
Sie alle liefen durch die wunderschöne 8,5-Millionen-Einwohnerstadt an der Themse, sie alle hätten sich der Sehenswürdigkeiten erfreuen können, wären sie nicht nur an schnellen Zeiten und tollen Platzierungen interessiert gewesen. Für die anderen LäuferInnnen, die, die vielleicht einmal in ihrem Leben an einem Marathon teilnehmen wollen, wird es wenigstens in der ersten Phase des Laufes auch darum gehen, sich die Stadt mit den 32 Bezirken plus der „City of London“ anzusehen. Irgendwann vergeht dann wohl die Lust auf Gebäude-Ausblicke, auch, wenn man sich nicht so hurtig bewegt wie etwa die Super-Ruderer der Oxford- oder Cambrigde-Achter, die alljährlich im März oder April gegeneinander fahren; also nicht wortwörtlich, wettkampfmäßig natürlich, heuer waren es übrigens die Mannen aus Cambrigde, die nicht zuletzt dank der Unterstützung des Österreichers Clemens Auersperg den Sieg einfahren konnten auf der Themse. Und selbst die allerschnellsten LäuferInnen werden sich nicht ganz so schnell bewegen wie die Radprofis der Tour de France, selbige hatte im Jahre 2007 ihr Auftaktzeitfahren just in der einstigen Römerstadt Londinium. Der Sieger Fabian Cancellara fuhr damals etwas mehr als 53 km/h Schnitt und ist/wäre damit etwa 2,5x so schnell wie der Marathonsieger der Herren. Der Sieger im Olympischen Marathon des Jahres 2012 war übrigens etwas „langsamer“ unterwegs, 2h08Min und 1s langten Stephen Kiprotich zum Sieg, knapp dahinter kamen Abel Kirui und Wilson Kipsang Kiprotich ebenfalls aufs Podium. Die Superläuferin Mary Keitany lief damals – wohl nicht nur für sie überraschenderweise – nur auf Rang 4.
Der (nicht-olympische) London-Marathon steht seit jeher im Zeichen des Benefiz-Gedankens, zahlreiche, auch prominente, LäuferInnen konnten so im Laufe der Jahre mehrere Millionen Pfund erlaufen.
Tolle Geschichte, toll aber auch, dass kein Geringerer als Kenny Bekele heuer antreten wird, und zwar gegen keinen Geringeren als Eliud Kipchoge, toll wär´s auch, wenn Letztgenanntem diesmal die Innensohle nicht hinauswandert…und supertoll wär´s natürlich, wenn mal wieder ein neuer Weltrekord aufgestellt würde, bei den Damen UND den Herren…
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Foto: MaxFun Sports/K.Köb