MaxFun Sports Laufsport Magazin
New York City Marathon - am 1. November fällt der Startschuss
Mary Keitany und Wilson Kipsang, so hießen die New-York-Sieger des Vorjahres, Keitany ist nicht erst seit ihrem Wahnsinns-Lauf von 2011 bekannt, der wohl allen Zusehern, die das Rennen live im TV mitverfolgten, für immer in Erinnerung bleiben wird; die Ausnahmeathletin lief einen Riesenvorsprung von zweieinhalb Minuten auf den Rest der Konkurrenz heraus, brach aber gegen Ende immer mehr ein und musste sich schließlich mit dem 3. Rang begnügen. Ein Weltrekord über 25km (aufgestellt in Berlin im Jahre 2010, 1h19Min53s), die zweitschnellste, je gelaufene Zeit im Halbmarathon (1h05Min39s) und zahlreiche andere Topleistungen werden sie vielleicht hinwegtrösten über die Erfahrung, die sie im 11-er-Jahr machen musste, nicht zuletzt wohl ihr Sieg im Vorjahr in der Stadt, die angeblich niemals schläft. Für Wilson Kipsang, der wie sein weibliches Vorjahres-Pendant aus Kenia stammt, war es ein weiterer Meilenstein in einer unvergleichbaren Karriere, der Mann, den einst Paul Tergat zum Laufen inspirierte, hielt 2013 für ein Jahr lang den Marathonweltrekord, den er mit 2h03Min23s in Berlin aufgestellt hatte. Etwas früher in der Laufgeschichte konnte er beim RAK-Halbmarathon eine 58Min59s verbuchen und war damals damit der erst fünfte Läufer, der die 59-Min-Schallmauer unterbieten konnte. Kipsang siegte nicht nur in/im Big Apple, sondern ua. auch in London oder beim Kärnten-Halbmarathon!
Wer sich heuer in die Siegerlisten eintragen lassen wird, ist noch unklar, denn in die Zukunft sehen kann aller Wahrscheinlichkeit nach niemand. Wohl aber in die Vergangenheit, blicken wir zurück in das Jahr 1970 und sehen uns dort den 13. September mal genauer an: 127 Teilnehmer starteten damals, lediglich 55 davon erreichten das Ziel, das übrigens nach vier im Central Park zu absolvierenden Runden genauso wie der Start in eben jenem lag. Durch die steigenden Teilnehmerzahlen bekam man dann bald Probleme mit der korrekten Rundenzählung, was die Organisatoren dazu veranlasste, die Streckenführung auf alle fünf New Yorker Stadtbezirke auszuweiten. Außerdem feierte man 1976 das 200-Jahr-Jubiläum der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, in der die 13 britischen Kolonien in Nordamerika am 4. Juli 1776 ja ihre Loslösung von Großbritannien und ihr Recht, einen eigenen souveränen Staatenbund zu bilden, erklärt hatten. Ja, ja, die Briten…zwei gute Gründe also für die letztlich erfolgreiche Verlegung der Strecke, der man im Vorfeld aufgrund der latenten Kriminalität in einigen dieser Bezirke skeptisch gegenüber gestanden war.
Der New York City Marathon wird bis in alle Ewigkeiten verbunden sein mit einem Namen: Fischel Lebowitz! Das sagt Ihnen nichts? Nun gut, Fred Lebow wurde unter diesem Namen in Arad (Rumänien) geboren, jetzt klingelt´s aber doch, oder?! Lebow hatte 1970 und 71 noch selbst am Marathon teilgenommen, sich danach aber ganz aufs Organisieren verlegt, immer neue Ideen den Marathon betreffend machten ihn weltberühmt und –bekannt. 1990 stellten die Ärzte einen Gehirntumor fest, zwei Jahre später lief er noch einmal „seinen“ Marathon, zusammen mit Grete Waitz (die leider mittlerweile ebenfalls an Krebs verstorben ist), weitere zwei Jahre später starb Lebow, heute ziert ein Denkmal dieser Marathon-Ikone den Zielbereich im Central Park. Zurück in die Zukunft. Die Favoriten für 2015 heißen Meyer, Goldwin, Schmitt oder Kipketer, ALLE der 50.000 und mehr Teilnehmer stellen diese, weit mehr als 100.000 Interessenten sind es jährlich, von denen natürlich nicht alle mitmachen können; gegen größere Spendenbeträge, die diversen Wohltätigkeitsorganisationen zugutekommen, kann man sich sozusagen „einkaufen“, und dieses daraus resultierende Zusammengehörigkeitsgefühl ist heut wohl mehr wert als alles andere; es gibt allerdings noch andere Aufnahmekriterien, nicht ganz leicht zu erzielende Mindestzeiten im HM oder Marathon und Ähnliches. Am 1. November fällt der Startschuss! Hang loose.
Link: www.tcsnycmarathon.org