MaxFun Sports Laufsport Magazin
Ironman-Staatsmeisterschaften in Kärnten
„Zum ersten Mal seit 2007 werden im Rahmen des IRONMAN Austria am 26. Juni 2016 auch die "Österreichischen Meisterschaften Triathlon Langdistanz" ausgetragen. In den vergangenen acht Jahren war Podersdorf (Burgenland) Gastgeber.“, kann man zur Zeit lesen, wenn man die aktuellen Triathlon-News durchforstet. Was bedeutet das nun für den Otto-Normalironmanverbraucher? Nun, zunächst einmal die Sorge, dass nicht genügend Startplätze für Nicht-Staatsmeisterschaftsteilnehmer vorhanden sind. Berechtigt oder nicht, das ist hier die Frage, wobei man schon sagen muss, dass sich die Anzahl der Langdistanz-Finisher (und auch –Starter) in überschaubarem Rahmen gehalten hat, im Burgenland, wohlgemerkt. Dennoch mögen die Sorgen nicht ganz von der Hand zu weisen sein, daher gilt: Schnell sein bei der Anmeldung, respektive „schnell gewesen sein“, denn die Startplätze sind natürlich schon weg, tragend wird dieser Aspekt dann in den kommenden Jahren.
Was spricht für Kärnten als Austragungsort dieser Staatsmeisterschaften? Nun, zum einen, dass Kärnten einfach ein Wahnsinn ist. Das ist das Burgenland zwar auch, aber in Kärnten hast du rund um den Wörthersee einfach deutlich mehr Berge als um das Meer der Wiener, dort ist der einzige Anstieg jener, den du eventuell erklimmen musst, so du es aufs Podium schaffst. Das kann jetzt beides von Vor- und Nachteil sein. Podersdorf hat eine sehr schnelle Radstrecke, sie ist völlig flach. Das heißt aber auch, dass du STÄNDIG treten musst, ein, zwei Umdrehungen kannst du maximal in den spärlich vorhandenen Kurven auslassen. Gut für die, die kräftig „runterdrücken“, Tempo bolzen können. Diejenigen, die es schon ein bisschen im Kreuz spüren, das Radeln, tun sich erfahrungsgemäß auf Strecken, die hin und wieder bergauf, aber natürlich auch wieder bergab gehen, leichter. Weil sie es dort rollen lassen können, denk mal an die Passagen nach dem Ruperti…
Ironman beginnt bekanntlich mit dem Schwimmen, und da hast du´s – zumindest psychologisch – im Neusiedlersee leichter. Weil du dort quasi nicht absaufen kannst, außer, es herrscht hoher Wellengang…und den hat´s in der Vergangenheit ja doch immer wieder mal gegeben. Ganz Gerissene sollen die 3,8 km ja durchaus einfach nur gegangen sein im teilweise nicht mehr als kniehohen Wasser, der Veranstalter verbietet das jedoch (nicht gerade) neuerdings. Der Wörthersee ist tiefer und blauer, und davor hat so mancher, der vielleicht noch über Platzangst klagen muss, doch gehörigen Respekt. Mit 2.999 anderen auf einmal ins Wasser und Richtung Boje 1, bei der alle den engsten Weg schwimmen wollen, zu stürmen, ist nun mal nicht jedermanns Sache. Dafür ist beispielsweise das Kraulen im Lendkanal eine Wucht, selbst mit vier übereinandergestülpten Badehauben bekommen noch so schwerhörige Triathleten diese Weltstimmung an den Ufern mit.
Das Laufen dann mag man unterschiedlich erleben, diejenigen, die noch gut drauf sind, freuen sich über die vielen Zuschauer (zumindest bei Schönwetter) in herrlicher Kärntner-Kulisse, diejenigen, die am allerletzten Zacken dahereiern, eventuell nicht so. In Podersdorf ist man, abgesehen vom Start-Ziel-Bereich und beim Passieren einiger Buschenschanken, eher mutterseelenallein unterwegs, und das kann auch zu unterschiedlichsten Befindlichkeiten führen. Beide Austragungsorte haben unheimlich viel Flair, für den im Burgenland hatte man stets länger Zeit zum Trainieren, fand er doch meist Ende August erst statt, der in Kärnten läutete den Sommer oft so richtig ein. Spannend wird auf jeden Fall, wer aller nun zum Kreis der Staatsmeisterschafts-SiegesanwärterInnen dazukommen wird, denn die Starterfelder waren in der Vergangenheit ja nicht gerade deckungsgleich…
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