MaxFun Sports Laufsport Magazin
Der 43. Rennsteiglauf ist Geschichte
Der Rennsteiglauf 2015 - Einer der traditionsreichsten Ultraläufe von Deutschland oder – wenn man so möchte – der ganzen Welt, ging am 9. Mai 2015 über die Bühne.
Der Rennsteig selbst ist der wohl meistbegangene Weitwanderweg Deutschlands, mehr als 100.000 Menschen „walken“ diesen Kammweg jährlich, er befindet sich im Gebiete des Thüringer Waldes, des Thüringer Schiefergebirges und des Frankenwaldes. Sein gesamter Verlauf hat eine Länge von 170 Kilometern und stellt einen historischen Grenzweg im genannten Gebiet dar. Angeblich war es der Topograf Julius von Plänckner, der die erste Rennsteigwanderung von Blankenstein nach Hörschel unternahm, im Jahre 1829, anschließend erstellte er eine Landkarte und veröffentlichte sein „Taschenbuch für Reisende durch den Thüringerwald“, womit er die touristische Nutzung dieses Weges vorbereitete.
Im Jahre 1973 taten sich dann drei Jenaer Studenten mit einem Assistenten zusammen, um mit einem fast 100 Kilometer langen Lauf, der bei der Hohen Sonne in Eisenach startete und bis Masserberg führte, des Pädagogen Johann Christoph Friedrich GutsMuths zu gedenken. Letztgenannter war zur Goethezeit ein namhafter Lehrender und Mitbegründer des Turnens, eines seiner Werke, „Gymnastik für die Jugend“, sollte dem körperlichen Verfall der sich modernisierenden Gesellschaft entgegenwirken. Interessant, dass man bereits 1793 so dachte…Die vier „Erstläufer“ erreichten – ohne jede Wettkampfabsichten zu hegen – nach knapp 10 Stunden das Ziel, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass ua. einer von ihnen, Hans-Georg Kremer, 2014 bereits zum 42. Mal (!!!) dabei gewesen war. Überhaupt kann man auf der offiziellen Rennsteig-Seite eine Unzahl an Läufern entdecken, die bereits mehr als 25 Mal (!!!) an diesem nicht ganz unlangen Lauf teilnahmen. Es gibt zwar jährlich viele neue Gesichter, doch die Traditionsläufer halten dem Rennsteig die Treue. Wobei es heutzutage möglich ist, aus verschiedenen Streckenlängen zu wählen; da ist zunächst einmal der Supermarathon, der über 72,7 Kilometer führt und nicht wenige Höhenmeter bergauf beinhaltet; 1.470 Meter sind es insgesamt, die Abstiege gesamt machen hingegen nur 969 Meter aus. Der „normale“ Marathon führt allerdings auch über etwas mehr als die übliche Marathondistanz, 43,5 Kilometer mit etwas mehr als 600 Metern bergauf und 706 Bergabmetern warten nicht nur auf einen…Weitere Bewerbe im Programm: Halbmarathon, 17 und 35 Kilometer Walking Touren, eine 17-km-Wanderung, ein Junior Cross und ein Special-Cross für Menschen mit Behinderungen.
Wolf Jurkschat aus Deutschland war heuer mit einer Zeit von 5 Stunden und 41 Minuten beim Supermarathon siegreich, groß war sein Vorsprung auf den Zweiten, Matthew Lynas aus Großbritannien, nicht, genau 1 Minute und 59 Sekunden später stürmte dieser über die Ziellinie. Kristin Hempel, die Damensiegerin aus Deutschland, war aber nicht viel langsamer als ihre männlichen Pendants, nach 6 Stunden 16 Minuten hatte sie knappe zehn Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte, Silke Ahrendts-Konold, ebenfalls aus Deutschland. Die Streckenrekorde halten übrigens Isabella Bernhard mit 5 Stunden 58 Minuten bei den Damen und Christian Seiler mit 4 Stunden 50 Minuten bei den Herren. Letzterer kann die 10 Kilometer aber auch unter 30 Minuten laufen, wer also im nächsten Jahr (der heurige Lauf ist ja soeben zu Ende gegangen) einen neuen Rekord aufstellen möchte, muss sich sputen – einen 4-er-Schnitt über eine solche Strecke rennt man nicht einfach so…einfach „so“ sollte man ohnehin nicht an den Start gehen, auf der Website des Veranstalters kann man nicht nur die gesundheitlichen Vorteile des Laufens nachlesen, in den Rennberichten ist quasi ausschließlich von Superlativen die Rede. Übrigens: Im Jahre 2011 konnten sich mit Carola Bendl-Tschidel und Clemens Huemer auch zwei Österreicher in die Siegerlisten eintragen – 2012 konnte selbiges Karin Russ zumindest bei den Damen wiederholen – Respekt!!!
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