MaxFun Sports Laufsport Magazin
Weihnachtliches Trainingslager
07.12.2014, 20:00:00
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MaxFun Sports/K.Köb |
Die schönste Zeit des Jahres hat begonnen, zumindest für alle, die Kinder haben, ein intaktes Familienleben, Freunde, die man so unheimlich gerne zum Punschen trifft, kurzum, wahrscheinlich für die gesamte Bevölkerung aller Staaten dieser Erde. Die wenigen anderen, auf die all dies nicht so ganz hundertprozentig zutrifft, denken seit Wochen oder gar Monaten an nichts Andres als ans Verreisen über die Weihnachtszeit, weil sonst passiert heuer wirklich was, frage nicht…um es mit Wolf H´s Worten auszudrücken. Was bietet sich da besser an als ein weihnachtliches Trainingslager irgendwo im Süden oder in einem der Langlauf-Ski-Snowboard-Touren-Orte Österreichs? Kaum etwas, manche buchen sogar in eigens für Einsame vorgesehene und gebastelte Single-Hotels, in denen nette Gesellschaft garantiert ist. Vielleicht. So mancher findet sogar eine Gruppe, mit der er untertags nicht nur die Schwimmbäder, Straßen und Wälder unsicher machen kann, sondern auch die Bars der Nacht. Oder die Loipen mitsamt ihren After-Snow-Ice-Discos. Aber ganz ehrlich? Die Saison ist auch Ende Dezember, Anfang Jänner noch recht weit entfernt, und aus Erfahrung weiß man ja, dass manch einer dazu neigt, bereits beim allerersten – und damit vielleicht auch gleich allerletzten – Trainingslager der Saison Vollgas zu geben. Da werden aberwitzige Intervalle in das mallorquinische Schwimmbeckenwasser geklopft, noch aberwitzigere Kilometerzahlen in den nahen Hain von Alcudia getrampelt und die mit Abstand aberwitzigsten Inselrunden seit Menschengedenken gedreht. Oder gleich ein paar große Ramsau-Dachstein-Runden in den Kunstschnee gepflügt, weil man frühmorgens statt der üblichen vier Espressotassen derer sieben runtergeschüttet und zusätzlich dazu ein paar Koffeintabletterln mit Ephedringeschmack eingeworfen hat. Weil man sich ja sonst nichts gönnt und sooo allein ist… Und ob du es glaubst oder nicht – abgesehen davon, dass dies der beste Weg ist, um zu verdrängen, was eigentlich verarbeitet gehört – das ist der beste Weg, sich noch vor dem eigentlichen Saisonstart so richtig schön abzustechen. Was bringt denn das, wenn man die Skatingtechnik nicht wirklich beherrscht und sich trotzdem dem grundlagentrainierenden, usbekischen Langlaufteam anschließt? Was bringt denn das, wenn man 1h gradeaus für die 3,8 km beim Eisernen benötigt und versucht, seine 20x50 auf Augen-, Schulter- und Hüfthöhe mit Jan Sibbersen zu absolvieren? Oder sich dem Profiteam von Astana, das zwar auf Mountainbikes, aber trotzdem (!!!) recht flott unterwegs ist, bei wirklich jeder Ausfahrt anzuschließen? Oder schon am 28. Dezember 10x1000 in den Sand vom Strand im Norden der Insel reinkrawallt? Nichts bringt das alles, gar nichts. Viel gescheiter wäre es, wenn man schon ein Trainingslager über die Weihnachtsfeiertage macht, dies auch vernünftig zu planen und sich und seinem Körper auch genügend Zeit zur Regeneration zu geben. Sprich, Massagetermine ausmacht, auch mal ausgiebig saunieren geht ANSTATT an diesem Tag zu trainieren; Grundlagenkilometer sammelt, aber nicht zu viele; an seiner Schwimm- oder Skatingtechnik feilt – am besten mit einem professionellen Trainer; wenn man schon Intervalle laufen möchte, dann nicht allzu viele, nicht allzu intensiv und eher mit Spaß an der Freude, und so weiter. Und vielleicht doch mit anderen – die vielleicht zu Freunden werden – die diversen Festlichkeiten und Feiern auch wirklich feiert; und sich eben nicht mit völlig sinnloser Kilometerfresserei zuschüttet, um abends dermaßen erschöpft zu sein, dass man im wahrsten Sinne von sich behaupten kann, davongelaufen zu sein – vor sich selbst und seinen Problemen. Link: www.maxfunsports.com |