Zwei von drei Beschäftigten klagen irgendwann einmal während ihres Berufslebens über Kreuzschmerzen.
Vom sog. „Lower back pain“ angefangen bis hinauf zu Schmerzen rund um die Halswirbelsäule und damit verbundenen Kopfschmerzen. Sehr beliebt sind auch Skoliosen. Die Seitwärtskrümmung (meist S-förmig) etwa wird durch eine klinische Untersuchung von einem Orthopäden festgestellt. Gerade im Kindesalter wäre eine jährliche Wirbelsäulenkontrolle wichtig, hier könnten am leichtesten prophylaktische Maßnahmen getroffen werden. Eine besondere Disposition besteht bei positiven Familienanamnesen.
In solchen Fällen rät Dr. Trimmel sogar zu halbjährlichen Kontrollen, wobei neben klinischer Diagnostik selbstverständlich auch dem Röntgen (der gesamten Wirbelsäule – im Stehen und seitlich) eine große Bedeutung zukommt. Die mögliche Therapie hängt dann von der Stärke der Krümmung ab; spezielle physiotherapeutische Übungen schaffen Grundlagen, die später zu schmerzfreierem Leben führen können.
Vor allem in der Vorpubertät tritt allerdings oft eine Verschlechterung der Situation ein; in solchen Fällen rät der Facharzt zur (leider unangenehmen, aber erforderlichen) Miederversorgungen bis hin zu Aufrichtungsoperationen, die in speziellen Wirbelsäulen-Zentren angeboten werden. Die Gründe für die Entstehung von Skoliosen sind übrigens im Allgemeinen nicht bekannt.
Auch bei dieser Wirbelsäulen-Problematik ist – neben allen physiotherapeutischen Maßnahmen – die Bewegungstherapie die beste Therapie (auch für Kinder mit Miederversorgung; beim Sport wird das Mieder abgenommen). Unser Körper hat eben – auch wenn das viele nicht hören wollen – die Genstruktur von Lebewesen, die den ganzen lieben langen Tag herumwandern, teilweise locker joggen, und hie und da auf Bäume klettern oder hinter Gazellen herrennen und diese mit ihren Speeren erlegen sollten.
- All das lässt sich schlicht und einfach nicht mit Herumsitzen und –liegen, gegebenenfalls mal mit einem halben Stündchen Jogging ausgleichen.
- All unsere Zivilisationskrankheiten sind hausgemacht, niemand braucht sich darüber zu beklagen, dass er zu fett, zu träge, zu faul ist; dass er Schmerzen im Rücken, in den Gelenken oder sonst wo hat.
Zumindest fast niemand, Ausnahmen bestätigen wie überall auch hier die Regel. Aber auch bei Skoliosen ist Schwimmen (hier am besten Kraulen oder Rückenschwimmen – Technik erlernen – (siehe dazu die MaxFun.cc-Berichtserie mit A. Krenn) angesagt; Laufen und Rad fahren in vernünftigem Maße (und mit richtig eingestelltem Fahrrad!!!) und Kräftigungstraining (das selbstverständlich auch exakt und – wenn nötig mit Kontrolle durch einen Fachmann durchgeführt werden sollte).
Laut Dr. Trimmel soll das Ganze aber vor allem eines; Spaß machen – da kann man ihm wohl nur beipflichten! Skoliosen im Erwachsenenalter verlangen ebenfalls Bewegung und Physiotherapie. Anders als im Kindesalter verschlechtern sich Skoliosen aber kaum, wenn man erwachsen ist, allerdings kommen hier sekundäre degenerative Veränderungen hinzu; weil man eben ständig einer Fehlhaltung ausgesetzt ist. Erwachsene haben, so sie nichts dagegen unternehmen, vor allem eines; Schmerzen! Schwimmen und laufen auch Sie Ihren Schmerzen davon!
Christian Kleber (MAS)
Link: www.maxfun.at