MaxFun Sports Laufsport Magazin

Jakobsweg Teil 1 - die Vorbereitungen

27.04.2009, 12:00:00
Foto:
Lothar Laaber

Ingrid und Lothar Laaber, in Sportlerkreisen bekannt durch die Buchhandlung Laaber, folgten dem Ruf des Jakobsweges

Als Buchhändler wird man seit Jahrzehnten mit dem Thema Jakobsweg konfrontiert! Unter anderem haben Größen wie Shirley MacLaine, Coelho, und vor allem Harpe Kerkeling diesen Pilgerweg beschritten und in eigenen Büchern beschrieben! Lothars Cousin Rudi ist den Camino vor drei Jahren gegangen und begeistert zurückgekommen. Da er uns schon zum Marathonlauf, und zum Radsport gebracht hat, war es also mehr als naheliegend, dass wir ihm auch auf dem Jakobsweg nachfolgen werden.  

Um zu wandern war die Zeit zu knapp, unter 3-4 Wochen geht da gar nichts, also entschlossen wir uns für das Fahrrad! Da wir möglichst den Originalweg nehmen wollten, kam aber nur das Moutainbike in Frage. Helmut Butter versorgte uns mit Radinfos, allgemeinen Tipps, viel Mut und einem tollen Führer. Ein Ratschlag war besonders wichtig: Als Radfahrer sollte man eher ein Hostel oder Hotel nehmen, und die Pilgerherbergen meiden. Der Grund war klar: Die Herbergen füllen sich bereits ab Mittag, wir würden also wertvolle Zeit verlieren. Am Morgen wiederum könnten wir länger schlafen, vor dem Hellwerden zu starten wäre unsinnig. Die Fußpilger dagegen starten oft schon um 5 Uhr. Außerdem gibt es in den Herbergen eine Vorrangregel: Fußpilger vor Radfahrer und diese vor den Reitern (wir haben nur einen einzigen gesehen). Es hätte also sogar passieren können, dass wir unser Quartier beziehen und um 8 Uhr am Abend wieder raus müssen.  

Unsere MTBs wurden leicht modifiziert (dünnere Bereifung und Gepäckträger, kein Licht). Als Gepäckmaximum setzten wir uns 8kg, der Großteil davon entfiel auf Bücher, Reiseführer Powerbar Riegel. 2 Garnituren Radbekleidung mussten reichen, dazu eine leichte Windjacke, und auf warme Sachen verzichteten wir komplett, weil wir dachten, dass Spanien und August solche Dinge nicht notwendig machten. Wenig Werkzeug, drei Ersatzschläuche, Helme und Fotoapparat ließen das Limit von 8 Kilogramm bald erreichen. Außer einer einmaligen Schaltungsjustierung, mußten wir die Räder im Laufe der ganzen Reise nur ein einziges Mal vom gröbsten Dreck befreien, Defekt hatten wir sonst keinen!  

Unsere Befürchtungen hinsichtlich des Radtransportes vom Flughafen zum Bahnhof, bzw. im Autobus waren unbegründet. Alle maßgeblichen Stellen sind laufend von Pilgern konfrontiert und man ist gerne bereit, sämtliche Probleme zu lösen. Die Räder kann man auf jedem Bahnhof verwahren, Etappen mit dem Bus zurücklegen und wenn die Räder halbwegs verpackt sind (ein Karton um Kette und Schaltung genügt) werden sie auch problemlos mitgenommen.  

Vor dem eigentlichen Start auf den Jakobsweg verbrachten wir drei schöne Tage zum Einstimmen auf Spanien in Bilbao, ohne Räder, dafür mit viel Sightseeing. Vor allem auf Tapas und Wein haben wir uns eingestellt! In Pamplona kamen wir in einem unterirdischen Busbahnhof an, wo wir Picknick machten, nebenbei unsere Räder zusammenbauten und problemlos unsere Verpackung loswerden konnten. Unser überzähliges Gepäck wurde in einen Rucksack verpackt und nach Santiago geschickt Nach der letzten Portion Pasta und jeder Menge Tapas ging´s dann sehr zeitig ins Bett, denn am nächsten Morgen sollte es dann endlich losgehen!

Fortsetzung folgt am 19. März 2009 !

 

Lothar Laaber

Link: woman.MaxFun.at

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