MaxFun Sports Laufsport Magazin
Zeitspielereien
Angeblich war der Berlin-Marathon aufgrund einer Baustelle, die man zu umlaufen hatte, um 15 Meter zu lang. Macht nichts, werden die einen sagen, macht schon was, die anderen. Der Grund liegt auf der Hand: Kenenisa Bekele wäre dann nämlich Weltrekord gelaufen. Man weiß ja, dass ihm lediglich 2 Sekunden auf die Kipchoge-Zeit von 2:01:39h gefehlt hatten. Bei einer Laufgeschwindigkeit von ca. 6m/s wären das dann in etwa 2,5s, damit wäre der 5000-m- und 10000m-Weltrekordinhaber bei 2:01:38h…und ein bisschen was… Ohnehin lief der Superstar aus Äthiopien bei 2:01:39/40h über die Matten (laut mitlaufender Uhr am Bildschirm und jener, unter der er tatsächlich die Ziellinie überquerte) – die offizielle Zeit lautete dann 2:01:41h. Tja, so ist es eben – oder auch nicht, was spräche dagegen, wenn von offizieller Seite nochmal und nochmal und nochmal überprüft würde und Bekeles Zeit – so man zur entsprechenden Erkenntnis käme – ausgebessert würde und er somit auch den (offiziellen) Weltrekord im Marathon hielte? Nun, man wird sehen, man wird sehen.
Ohnehin ist jeder offiziell vermessene Marathon um ein Tausendstel länger als er eigentlich zu sein scheint. Die Vermesser sind so vermessen und geben stets 42m dazu, man läuft also (mindestens) knappe 42,24km. Grund? Im Falle eines (Welt-)Rekordes will man auf Nummer Sicher gehen und sich hernach nicht nachsagen lassen, dass die Strecke zu kurz gewesen sein. Sondern eben besser ein bisschen länger. In Berlin wäre man 2019 also 42,24km plus 15m gelaufen, so man überhaupt die Ideallinie entlangtraben konnte. Auch der Zweitplatzierte, Birhanu Legese kann um eine 2:02:45h trauern. Seine offiziellen 2:02:48h bedeuten aktuell zwar immer noch Platz 3 in der ewigen Bestenliste (hinter Kipchoge und Bekele); er hätte sich klarerweise mit einer 3s schnelleren Zeit nicht weiter nach vorne geschoben. Aber drei Sekunden sind und bleiben drei Sekunden! Und so kann eigentlich jeder Finisher von Berlin 2019 sagen, dass er um ein paar Sekunden (die Langsameren klarerweise um mehr Sekunden, da sie 15m nicht so schnell zurücklegen können wie die Spitzenläufer) schneller gewesen sei. Sofern das mit der Baustelle und den 15m auch stimmt.
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