MaxFun Sports Laufsport Magazin
Streckenrekord in Frankfurt
Bei der 38. Auflage des ältesten deutschen Stadtmarathon sorgte Valary Aiyabei für Furore. Die Kenianerin hat die Schallmauer von 2:20 Stunden durchbrochen und lief in 2:19:10 Stunden einen grandiosen Streckenrekord. Sie darf sich somit zu den zwölftschnellsten Läuferin aller Zeiten zählen. Es ist zudem die fünftschnellste Zeit in diesem Jahr in der Welt. Zweite wurde die Äthiopierin Megertu Kebede in 2:21:10, Rang drei belegte die Titelverteidigerin Meskerem Assefa (Äthiopien) in 2:22:11. Mit einer persönlichen Bestzeit von 2:27:26 belegte Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) Rang zehn.
In einem bis zum letzten Meter spannenden Männerrennen setzte sich der Äthiopier Fikre Tefera in 2:07:08 Stunden knapp vor seinem Landsmann Dawit Wolde (2:07:10) durch. Dritter im knappsten Finish in der Frankfurter Marathongeschichte wurde Aweke Yimer (Bahrain) in 2:07:12. Bester deutscher Läufer war überraschend der Debütant Karl Junghannß. Der Geher-Spezialist kam auf Rang 27 nach 2:17:54 ins Ziel. Homiyu Tesfaye lief bei seiner Marathonpremiere lange Zeit ein sehr schnelles Rennen, brach aber in der Schlussphase ein und kam nach 2:18:30 ins Ziel.
Sensationelles Solorennen der Streckenrekordlerin
Die 28-jährige Valary Aiyabei sorgte von Beginn weg für ein atemraubendes Tempo und lief stets weit vor ihren Konkurrentinnen. Die ersten 10 Kilometer legte Aiyabei in 31:44 Minuten und damit deutlich unter Weltrekordtempo zurück. Obwohl ihr Ehemann und Pacemaker Kenneth Tarus schon nach 15 Kilometern mit Magenproblemen ausgestiegen ist, brachte sie ein grandioses Rennen auf die Frankfurter Strecke. Den Halbmarathon passierte sie nach 67:42 Minuten. Aiyabei musste beim Tempo etwas zurückstecken, konnte ihr Rennen aber gut durchziehen und in 2:19:10 Stunden die erste Frankfurter Frauenzeit unter 2:20 realisieren. Den Streckenrekord von 2:20:36, den die diesjährige Dritte Meskerem Assefa im Vorjahr erzielt hatte, verbesserte sie um 1:26 Minuten.
Hinter der Siegerin lief mit Respektabstand eine hochklassige Gruppe, die lange Zeit ebenfalls auf ein Ergebnis unter 2:20 Stunden zielte. Am Ende holte die Äthiopierin Megertu Kebede in persönlicher Bestzeit von 2:21:10 Rang zwei. Die entthronte Titelverteidigerin und Vorjahressiegerin Assefa stürzte entkräftet wenige Meter vor dem Ziel auf dem roten Teppich und wurde in 2:22:14 Dritte vor der 10.000-Meter-Europameisterin Lonah Salpeter (Israel) in 2:23:11. Mit diesen hervorragenden Resultaten verbesserte sich das Frankfurter Rennen in der Liste der schnellsten City-Marathonrennen der Frauen (Durchschnitt der schnellsten zehn Zeiten) um einen Platz auf Rang sieben.
Das Ziel Olympia und damit die Zeit von 2:29:30 stand auch bei der Britin Stephanie Twell im Fokus. In persönlicher Bestzeit von 2:26:40, die achtschnellste Zeit einer Europäerin in diesem Jahr, war auch für sie der Mainova Frankfurt Marathon ein voller Erfolg.
Packendes Finish im Rennen der Männer
Die Spitzengruppe der Männer lief von Anfang an nicht das Tempo, das eigentlich geplant war. Durch die etwas zu langsame Pace geriet die avisierte Zielzeit von 2:05 Stunden oder schneller schon auf der ersten Hälfte praktisch außer Reichweite. Die Halbmarathonmarke passierte eine 14-köpfige Spitzengruppe nach 63:29 Minuten. Nicht hilfreich für das Tempo war dann, dass bereits vor der Marke von 25 Kilometern kein „Hase“ mehr in der Spitzengruppe vertreten war. Zudem beendete der schnellste Athlet auf der Startliste, der äthiopische Junioren-Weltrekordler Tsegaye Mekonnen, das Rennen bereits vor der 30-Kilometer-Marke.
Erst nach rund 35 Kilometern kam Bewegung in die Spitzengruppe, die sich nun auseinander zog. Während der Masters-Weltrekordler Mark Kiptoo (Kenia), der im vergangenen Jahr diese Bestzeit in Frankfurt auf 2:07:50 Stunden verbessert hatte, nicht mehr mithalten konnte und am Ende mit 2:08:09 Stunden als Sechster die Marke knapp verpasste, zogen vier Läufer davon: Neben dem Kenianer Martin Kosgey waren dies Fikre Tefera, Dawit Wolde (beide Äthiopien) und Aweke Yimer (Bahrain), der sein Marathon-Debüt in Frankfurt lief. Die Entscheidung fiel erst wenige hundert Meter vor dem Ziel. Hier konnte sich der 21-jährige Fikre Tefera etwas absetzen.
14.196 Läuferinnen und Läufer aus 110 Nationen sind über die klassische 42,195-Kilometer-Distanz an den Start gegangen. Insgesamt bewegte der Mainova Frankfurt Marathon am Rennwochenende in allen Wettbewerben 27.047 Teilnehmer.
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