MaxFun Sports Laufsport Magazin
Richtige Atemtechnik
Einatmen, Ausatmen, Einatmen, Ausatmen, immer in diesem Rhythmus. Zweimal hintereinander Einatmen, ohne dazwischen einmal auszuatmen, das geht nicht. Ebenso zweimal oder fünfmal hintereinander ausatmen, ohne dazwischen einzuatmen, geht auch nicht. Der Rhythmus des Lebens schlechthin, ohne Luft und dem darin enthaltenen Sauerstoff ist Leben, menschliches Leben zumindest, nur für extrem kurze Zeit möglich, je nachdem, ob man bei der ortsansässigen Apnoe-Runde dabei ist oder nicht, für zwei bis zehn, fünfzehn Minuten maximal. Einzelne Ausnahmen bestätigen die Regel des (Über-)Lebens, es gibt sie, die Nicht-Toten vom Seegrund, die eine halbe Stunde oder länger dort verweilt haben und doch nicht gestorben sind.
Wir atmen seit dem Zeitpunkt des Schlüpfens, und das automatisch, ganz ohne darüber nachzudenken. Das tun wir erst ab unseren allerersten Yogastunden oder dann, wenn die Luft knapp wird, beispielsweise in Zeiten der körperlichen Anstrengung. Und das auch erst dann, wenn wir vom bösen Seitenstechen bis an den Rand des Wahnsinns getrieben werden, wie also funktioniert das richtige Atmen beim Laufen?
Viele schwören auf die „Zwei-Schritte-ein-zwei-Schritte-aus“-Technik, also immer, wenn etwa der rechte Fuß aufsetzt, einatmen, wenn er wieder aufsetzt, ausatmen, und so fort. Das muss aber nicht zwangsläufig der Weisheit letzter Schluss sein, andere sagen, dass einfach so lange geübt werden muss, bis man ans Atmen überhaupt keinen Gedanken mehr verschwendet, solange bis man diesen Zustand erreicht hat, wird man immer wieder mal Seitenstechen und damit Probleme bekommen.
Seitenstechen
Generell weiß man nicht genau, was Seitenstechen eigentlich bedeuten. Faktum ist nur, dass sie einen unbestimmten Schmerz in der Gegend der Milz/Leber darstellen, der meist dann auftritt, wenn man läuft. Respektive vor dem Laufen etwas Falsches/zu viel gegessen/getrunken hat und dadurch Probleme bekommt. Womit ein brauchbarer Vermeidungsansatz bereits formuliert werden kann – vor der körperlichen Anstrengung wie dem Laufen eher wenig bis gar nichts zu sich nehmen, passionierte LäuferInnen stehen nicht umsonst bereits vier Stunden vor dem Wettkampf auf, um ihr (leichtes) Frühstück einzunehmen. Das mag zwar weniger darin begründet sein, dass sie ansonsten Seitenstechen befürchteten (passionierte LäuferInnen klagen eher sehr selten über solches…); viel mehr fürchtet man sich bei zu knappem Frühstück vor der Höchst-Anstrengung vor antiperistaltischen Vorgängen bei der Anstrengung selbst. Dennoch ist allen erfahrenen LäuferInnen klar, dass zu knappes Essen/Trinken vor dem Training einfach schwachsinnig ist, und das gleich aus einem ganzen Mix aus Gründen: Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, aber natürlich auch Seitenstechen und überhaupt Stechen aller Art (wahrscheinlich durch Luft am falschen Platz), all das brauchen Menschen generell nicht, LäuferInnen im speziellen nicht.
So mancher selbsternannte „Laufpapst“ propagiert das Atmen durch die Nase. Aber alle LäuferInnen wissen, dass das ausgemachter Unsinn ist, anders kann man es einfach nicht formulieren. Die reine Nasenatmung funktioniert vielleicht bei einem sehr langsamen, regenerativen Dauerlauf, aber sobald man im Grundlagenbereich unterwegs ist, wird die Geschichte mühsam. Wer einen Wettlauf mit reiner Nasenatmung versuchen möchte, sollte sich am besten einen Ultralauf über mindestens 1000, besser 10.000 Kilometer, bei dem sein Tempo von Haus aus relativ niedrig ist, aussuchen. Und selbst dann wird man damit irgendwann an seine Grenzen stoßen.
Wer bei kürzeren Wettkämpfen wahrlich schnell sein möchte, wird nicht nur pulsmäßig irgendwann an seine Grenzen stoßen, sondern – damit verbunden – auch atmungsmäßig. Hier gilt ebenfalls: Übung macht den Meister, nach einigen sehr hart gelaufenen Wettkämpfen sieht man erst, wie weit man gehen kann und wie viel da noch drinnen ist – in den Lungen.
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