MaxFun Sports Laufsport Magazin
Kaffee als Energieboost
Es gab Zeiten, wo Kaffee noch auf der Doping-Liste stand und zu den unerlaubten Mitteln im Ausdauersport zählte. Diese Zeiten sind zum Glück längst vorbei. Jahrelang wurde eine Diskussion darüber geführt, ob Kaffee vor dem Sport sinnvoll ist oder nicht. Fest steht, dass es kein Richtig oder Falsch gibt. Kaffee hat einen geringeren Einfluss auf den Wasserhaushalt als bisher angenommen. Allerdings muss man voraussetzen, dass man ein Gewohnheits-Kaffeetrinker ist. Dann kann es der Körper gut ausgleichen. Deshalb gibt es keinen Grund für Morgenläufer, auf die gewohnte Tasse Kaffee vor dem Training zu verzichten. Für ein anstehendes Training fühlt sich mancher Läufer energiegeladener, wenn er vorher sein Tässchen Kaffee getrunken hat.
Wer generell genügend trinkt, muss keine große Angst haben, dass er aufgrund der beiden Espressos täglich vollkommen austrocknet und keine sportliche Leistung bringen kann. Zumal Kaffee dem Körper ohnehin kein Wasser entzieht. Richtlinien dazu gibt es eigentlich keine, denn jeder Mensch ist ja an und für sich ausgesprochen individuell und jeder reagiert anders darauf.
Berühmtester Inhaltsstoff Koffein
Kaffee beinhaltet Koffein, welches auch in Tee und Energy-Drinks vorhanden ist. Das Koffein stimuliert das Nervensystem und hält wach, indem es die Produktion des Hormons Noradrenalin anregt. Es verkürzt das Leistungstief nach dem Mittagessen und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Etwa 30 Minuten nach dem Kaffeegenuss erreicht das Koffein seine maximale Wirkung.
Aufstehen, Kaffee trinken, loslaufen - schlechte Idee oder Energieboost?
Viel wurde und wird darüber gesprochen, dass ein kleiner Espresso vor dem Start zu einem Wettlauf wahre Wunder wirken kann – ohne Milch und Zucker genossen, versteht sich. Wobei man natürlich sagen muss, dass dieser „Genuss“ im Kontext stehen muss zum Rest, sprich zum übrigen Frühstück, zur Wettkampfdistanz und zur persönlichen Verträglichkeit. Wer z. B. bei einem Ironman startet, wird zwar vielleicht einen Kaffee zwitschern, lang bevor die Hähne sich anschicken zu krähen, dies aber eher nicht aus „Aufputschgründen“ für die nächsten paar Wettkampfminuten, sondern eher deshalb, um überhaupt zur Startlinie gelangen zu können.
Kaffee kann die Leistung steigern
30 Minuten vor dem Start zu einem 5er sieht die Geschichte schon ganz anders aus. Da kann schon allein der Geruch des feinen Aromas Kolumbiens aggressiv machen. Noch viel mehr wurde und wird darüber gesprochen, dass ein kleiner bis mittlerer Schwarzer den Fettstoffwechsel anregen würde. Wer in aller Herrgottsfrüh einen lockeren Dauerlauf aufs Parkett legt, könnte ohne Frühstück – also „nüchtern“ – mit bloß ein paar Schlucken des schwarzen Goldes an den „Start“ gehen. Darauf hoffend, dass sein Fettstoffwechsel (der bei einem lockeren Dauerlauf ja ohnehin anspringen und trainiert werden sollte) noch besser in die Gänge kommen mag.
Negative Auswirkungen
Allerdings regt Kaffee auch unseren Darm an. Wer morgens läuft und vermeiden will, dass sich nach kurzer Zeit der Darm meldet, sollte nach dem Trinken eine Viertelstunde bis zum Loslaufen warten. Stoffwechselprozesse sind sehr individuell, lassen sich ebenso trainieren. Weiters belegen Studien, dass etwa zwei Tassen Kaffee den Blutfluss zum Herzen verringern. Bei Belastung erweitert eine Substanz namens Adenosin die Arterien, um einen stärkeren Blutfluss zu ermöglichen. Teilweise blockiert Koffein diese Wirkung von Adenosin.
Es gibt sie ja sogar, die Sportler, die Kaffee in ihren Trinkflaschen haben, um nicht müde zu werden in Training oder Wettkampf, aber gewöhnungsbedürftig ist das auf jeden Fall. Da kann man sich ja sämtliche Gels, Früchte-Kohlenhydratgummis und Ähnliches mit Koffeinzugaben mehr als über den grünen Klee loben, erspart man sich doch so ungute Begleiterscheinungen wie Bauch- oder Magenweh. Und natürlich darf man auch zu Koffeintabletten greifen, da diese ebenfalls keine zu unterschätzenden Putschwirkungen besitzen. Einzig die Dosierung macht´s, es hat weder Sinn, zu viele zu sich zu nehmen, vor allem für den engagierten Kaffeetrinker machen aber auch zu wenige wenig Sinn. Und ganz ehrlich: Wer Kaffee bloß auf seine aufputschende Wirkung reduziert, hat noch nie in seinem Leben guten davon genossen.
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