MaxFun Sports Laufsport Magazin
Jan Frodeno startet beim Ironman Klagenfurt
Diejenigen, die keinen Startplatz ergattern konnten, aber glühende Triathlon-Fans sind, sollten also zumindest als Zuschauer dabei sein, wenn der zweifache Hawaii-Sieger, Olympiasieger und Weltrekordhalter über die Ironman-Distanz in die Fluten des glasklaren Wörthersees springt. Die Ansprache des Pfarrers, das laute Knattern der Heli-Motoren und die Menschenmassen, die die Stege im Startbereich hoffentlich nicht zum Einstürzen bringen werden, sorgen ohnehin Jahr für Jahr für Gänsehautfeeling, nicht nur bei den StarterInnen selbst, sondern auch bei denen, die nur übers Internet teilhaben können an diesem Spektakel. Aber wenn Frodo mit dabei ist, bekommt das Ganze nochmal einen anderen Touch.
Wobei der 7h35Min-Mann beispielsweise mit Ivan Rana starke Konkurrenz hat, der Spanier war 2014 erfolgreich gewesen in Klagenfurt, seine Siegerzeit von 7h48Min43s bedeuteten damals die drittschnellste, je bei einem Ironman erzielte Zeit. Der Triathlon-Weltmeister über die Olympische Distanz von 2002 wird Frodeno auf jeden Fall jeden einzelnen Meter fordern, so Rana selbst. Für den Weltrekordhalter aus Deutschland zählt klarerweise nur der Sieg, mal sehen, ob er Marino Vanhoenackers Zeit aus dem Jahr 2011 (7h45Min58s) knacken kann. Frodenos weiterer Fahrplan für 2017 ist – sofern nichts Gravierendes dazwischen kommt – klar, der dritte Sieg auf Hawaii hintereinander wäre schön, genauso wie „ein perfektes Rennen auf der Insel“, wobei sich der Superstar selbst nicht sicher ist, ob es ein solches überhaupt geben kann. Und dann wäre da noch die 8-h-Marke, die man – am besten er selbst – knacken könnte/wollte/sollte im Ironman-Mekka.
Vierzig Hawaii-Slots gibt es übrigens 2017 in Klagenfurt – leicht war eine Qualifikation noch nie, aber warum auch…wobei Klagenfurt mit seinen 1.680 Höhenmetern auf der Radstrecke leichter zu fahren ist als etwa die topfebene Radstrecke in Podersdorf, weil man auf letzterer wirklich gar nie die Beine auch nur ein wenig hängen lassen kann. Abgesehen davon bringen Zuseher und DJ´s beispielsweise den Rupertiberg und die atemberaubende Kulisse rundherum zum Kochen, sodass man auf der anschließenden Abfahrt seine Beine ohnehin nicht hängen lassen möchte. Auf der Laufstrecke Richtung Krumpendorf und wieder zurück und dann Richtung Lindwurm ist nicht nur bei Schönwetter die Hölle los, das mittlerweile fachkundige Publikum heizt den TriathletInnen ordentlich ein, als ob das die 30 und mehr Grad Celsius nicht ohnehin schon täten…
Die Damen beim Ironman Klagenfurt
Bei den Damen gibt die Siegerin von 2015, Eva Wutti, ihr Comeback nach ihrer Babypause, und trifft auf Michelle Vesterby, die bereits Siege in Mexico, Dänemark und Lanzarote zu Buche stehen hat. Wutti, die an diesem ersten Juni-Wochenende leider einen Radunfall, bei dem sie über ein Auto drüber geflogen ist, erlitten hat – die Österreicherin kam Gott sei Dank mit Prellungen davon – hat eine Ironman-Bestzeit von 8h37Min (Kopenhagen, 2013), Vesterby war ebenfalls bereits zweimal unter der 9-Stunden-Marke geblieben. Aber wie bei den Herren sind Zeiten relativ, kommt es doch zum einen auf die äußeren Verhältnisse an, zum anderen auf den Rennverlauf, und so kann überhaupt niemand voraussagen, wie schnell die Sieger des heurigen Ironman Klagenfurt sein werden. Aber SiegerInnen sind sie alle, die ins Ziel kommen nach 3,8km Schwimmen, 180km Rad fahren und 42,195km Laufen.
Link: www.ironman.com