MaxFun Sports Laufsport Magazin
Die richtige Einteilung beim Marathon
Viele Hobbyläufer tun es: Sie starten Vollgas, um im Verlauf des Rennens immer langsamer zu werden, manche gehen schließlich völlig ein und müssen ins Ziel gehen oder gar aufgeben.
Dabei hat die Taktik, schnell zu beginnen und (noch schneller) nachzulassen, durchaus etwas für sich.
Wer seinen Gegnern gleich zu Beginn eines Wettlaufes zeigt, wo der Bartl den Most herholt, zermürbt diese so manches Mal und kann tatsächlich als Sieger hervorgehen – hoffentlich nicht im wahrsten Sinne des Wortes. Die Betonung liegt aber auf „manchmal“, unzählige Beispiele von Läufern, ja, sogar von Spitzenläufern, erzählen ganz andere Geschichten. Mary Keitany, ihres Zeichens Spitzenmarathohläuferin mit einer PB von 2h18Min37s, enteilte 2011 beim New York City Marathon ihrer Konkurrenz scheinbar uneinholbar, ehe sie doch noch gestellt und auf den dritten Rang verwiesen wurde. Natürlich gehen solche „Fluchten“ hie und da gut, keine Frage, wer wagt, der von Zeit zu Zeit auch gewinnt.
Aber generell kann man sagen, dass man mit intelligenter Renneinteilung das Ziel früher sehen wird als als Hasardeur, das gilt vor allem für leistungsorientierte Freizeitläufer, die meist nicht um den Gesamtsieg, sondern eher um eine PB laufen; im Spitzensport muss man verschiedene taktische Varianten mit in seine Rechnung hineinnehmen, und da kann es ua. auch bei einem Profi-Einzelzeitfahren vorkommen, dass man – trotz mehr als exakter Wattsteuerung – ab und an „über den Häfn fährt“, auf Bergaufpassagen etwa, weil man beim Bergabfahren ohnehin keine 450 Watt treten und die Muskulatur sich daher wieder etwas ausruhen kann.
Der Hobby-Marathonläufer tut allerdings gut daran, sich sein Rennen sehr gleichmäßig einzuteilen !
Wer z. B. 3 Stunden anpeilt, sollte in etwa mit 4Min20/km beginnen und dann langsam, sanft und stetig bis auf 4Min15-4Min12/km steigern. Wer eine etwas langsamere erste und eine etwas schnellere zweite Hälfte zustande bringt, wird meist auch sein persönliches Optimum herausholen können. Schwieriger wird die Sache, wenn es sich um hügeliges/bergiges Terrain handelt, vielleicht auch noch in schwierigem Gelände. Dann muss man natürlich erstens sein Tempo an die Gegebenheiten anpassen, und zweitens auch sein Können. Wer weiß, dass er bergab quasi uneinholbar ist, muss bergauf nicht unbedingt alles geben, umgekehrt umgekehrt. Wer weiß, dass er vor allem über Stock und Stein seine liebe Müh hat, muss eben versuchen, auf den Asphaltpassagen seine Stärken auszuspielen.
Andere Sportart: Wer bei einem (kurzen) Schwimmwettkampf mit Startsprung am Start steht, wird natürlich auf der ersten Länge um ein Eck schneller sein als auf den nächsten Bahnen; Ausnahme: Man beherrscht den Startsprung nicht. Aber auch sonst empfiehlt es sich, bei Schwimmwettkämpfen oder Triathlons VOLL anzuschwimmen, da man dann im Sog der besseren Schwimmer mitgezogen wird. Voraussetzung dafür ist natürlich ein darauf ausgerichtetes Training. Last, but not least, der Radmarathon: Es nützt einem überhaupt nichts, wenn man sich stur an irgendwelche Geschwindigkeits- oder Wattangaben hält, wenn das Peloton weg ist, ist es weg. Also notfalls voll hinhalten, um ja nicht abzureißen, die anderen fahren auch nicht ewig so schnell. Und wenn doch, hat man ein Problem. Mindestens…in diesem Sinne – keep cool and intelligent!
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Foto: MaxFun Sports/K.Köb