MaxFun Sports Laufsport Magazin
Warum das Wechseltraining so wichtig ist?
Der Frühling naht mit Riesenschritten, die Vögel zwitschern immer lauter, die Wiesen muten an, saftiger und saftiger, und der Rotfuchs ist wieder auf der Pirsch, auf der Jagd nach glücklichen Hühnern. Und was macht der Triathlet so, so er nicht gerade zum 27. Mal in diesem Jahr auf Malle ein Trainingslager, das eigentlich politisch korrekter „Trainingsurlaub“ oder „Trainingswoche“ oder „Trainingszeit“ benannt werden sollte, herunterbiegt? Richtig, er trainiert und trainiert und trainiert. Aber was eigentlich?
Schwimmen, Rad fahren und Laufen natürlich. Und Krafttraining, das sich einst aus Maximalem zusammengesetzt hat, jetzt aber eher einem Zirkeltraining mit Koordinationseinlagen gleicht; und Stretching, das ein paar Szenen aus Van Damme Filmen oder Werbungen ähneln könnte; und Ausgleichssportarten wie Tanzen, Darts, Billiard, Bowling, Tontaubenschießen, Tischfußball und eventuell auch Kirschkernweitspucken; und so weiter eben.
Womit sollte der passionierte Dreikämpfer jetzt aber bald mal anfangen? Exakt, mit dem Wechseln. Und zwar mit dem Wechseln von einer Disziplin zur nächsten, vor allem aber mit dem vom Rad fahren zum Laufen, nicht zuletzt deshalb, weil dies auch der einfacher zu praktizierende Change im Training ist – wer wohnt schon in einem Haus mit 50-m-Becken und integriertem und vor allem kameraüberwachtem Radständer?
Warum das Wechseltraining so wichtig ist? Weil es einfach verdammt unangenehm ist, vom Rad fahren zum Laufen zu wechseln. Man hat „dicke Beine“, die vorderen Oberschenkel sind nicht die einzigen, die „offen“ sind, das heißt, dass alle Kapillaren weit gedehnt und somit durchlässig für Unmengen von Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen beladen sind, die Oberschenkelumfänge fühlen sich mehr als doppelt so groß wie vor der zweiten Disziplin an; und mit solchen Haxen soll man jetzt knapp unter 3 Min/km loseiern? Um wenigstens einigermaßen an den Brownlees und Gomez´s dieser Welt dranzubleiben?
Ich meine, nicht, dass es so besonders viel angenehmer ist, vom Schwimmen zum Rad fahren zu wechseln. Vor allem, wenn die erste Disziplin irgendwo im Ozean und bei nettem Seegang stattfindet. Oder im „Meer der Wiener“, wenn dort „zufälligerweise“ mal etwas Wind geht. Nicht einer, der aufgrund der leichten Seekrankheit dermaßen herumgetorkelt ist beim in die Wechselzone „Laufen“, dass er den Eingang zu selbiger verfehlt hat und stattdessen in ein Werbebanner hineingeknallt ist…Aber wie gesagt, dieser Wechsel ist nicht einfach zu trainieren, am ehesten in den noch wärmeren Sommermonaten nach dem Freiwasserschwimmen, wenn Rad und Laufsachen im gut versperrten Auto am leicht überfüllten Gänsehäufelparkplatz vor der Wasserspringbrücke verstaut sind. Und man während des langen Schwimmens rund um Europas größtes oder zweitgrößtes Freibad, das als Insel angelegt wurde, hofft, dass nicht wieder eine gemeine Diebin die Scheibe der Limousine einschlägt und den 15.000-Euro-Drahtesel fladert…
Zurück, zurück: Die ersten Wechseleinheiten dürfen ganz locker absolviert werden. Man fährt locker Rad, wechselt so schnell wie möglich, und läuft locker los, um locker nach Hause zu kommen. Und merkt alsbald, dass selbst ein lockerer Wechsel sooo locker nicht ist. Irgendwann fährt man dann nur noch fast alles locker, die letzten 5-10 Minuten flotter, um dann die ersten 5 Minuten flotter loszulaufen – ein Heidenspaß – Rest locker. Noch weiter rechts im Zeitstrahl fährt etwa der Ironman-Aspirant zwei, drei oder vier Stunden Rad, eine davon im GA-II-Bereich, wenn möglich die letzte, um dann eine Stunde recht flott zu rennen, eine halbe aus (Auslaufen).
Das allerbeste Wechseltraining findet aber natürlich im Bewerb selbst statt – entweder im Duathlon oder eben im Triathlon – in diesem Sinne – auf geht´s zum Trainingswechsel, ähm, Wechseltraining!
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