MaxFun Sports Laufsport Magazin
Schwimmen trainiert den Oberkörper, Rad fahren und Laufen die unteren Extremitäten
Viele neue Fitnesstrends beweisen, dass man immer öfter auf der Suche nach optimalem Training, nach optimalen Trainingsmethoden ist. Sei es das viel gepriesene HIIT, sei es eine neue, noch ausgeklügeltere Krafttrainingsform mit noch ausgetüftelteren Geräten, sei es die neueste Körperstraffungsform mit dem Ultra-Super-WOW-Bodytrainer. Natürlich spielt da neben dem möglichst schnellen Erreichen des Zieles, einen möglichst perfekten Körper zu haben, auch der finanzielle Faktor gewichtig mit hinein; neue Produkte aller Art wollen verkauft werden, die „Erfinder“ wollen reich und – wenn möglich – auch berühmt werden. Dabei ist auch in absehbarer Zukunft nicht damit zu rechnen, dass man mit dreimaligem, achtminütigem „Training“ pro Woche und ein, zwei zusätzlich eingeworfenen Pillen innerhalb von nur sechs Wochen zwanzig Kilogramm Körperfett verliert und zehn Kilogramm wohlverteilte Muskelmasse aufbaut. Und alsbald aussieht wie eine Mischung aus Arnold und Brad, beide in Topform. Die Gesetze der Natur werden wohl noch länger gelten, daher wird man wohl auch noch länger hart für seinen Erfolg arbeiten müssen…auch die, die diese „neuen“ Methoden und Geräte „erfinden“ (oder eher „neu verpacken“) unterliegen diesen bis auf Weiteres…
Dabei gibt es ein paar Sportarten, durch die man quasi zu einem perfekten Aussehen und zu perfekter Fitness gelangt – auf altbewährte, schweißtreibende und zeitraubende Art, wohlgemerkt. Triathlon ist eine davon, Schwimmen trainiert den Oberkörper, Rad fahren und Laufen die unteren Extremitäten, durch die Mischung von Kraft- und Ausdauerelementen eine perfekte Sache. Koordinative Dinge kommen vor allem durch das Schwimmen nicht zu kurz, wer noch etwas mehr Zeit investieren möchte – beispielsweise aus verletzungsprophylaktischen Gesichtspunkten heraus – gibt auch dem Stretching den gebührenden Raum, der ihm zusteht. Somit hätte man mehr oder weniger – bis auf die Schnelligkeit – alle sportmotorischen Fähigkeiten unter einem Hut, UND so ganz nebenbei arbeitet man an einem immer perfekter werdenden Körper. Nachteil: Triathlontraining ist nicht nur ziemlich hart, sondern auch ziemlich zeitaufwendig.
Was aber natürlich nach ein paar Trainingsstunden, dann nämlich, wenn man danach süchtig geworden ist, zum Vorteil werden kann, kaum ein Hobbytriathlet, der trainiert, weil er dazu gezwungen wird, kaum einer, dem auch die härteren Einheiten und Wettkämpfe keinen Spaß machen. Im Gegensatz dazu erscheinen reines Lauf- oder Radtraining in nahezu jämmerlichem Lichte, relativ einseitige Belastungen fördern meist bei beiden Sportarten relativ jämmerlich aussehende Körperformen, Läufer sind oft kaum noch von Laternenmästen zu unterscheiden – hinsichtlich ihrer Körperbreite, wohlgemerkt – ambitionierte Radsportler dürfen heutzutage nicht mehr raus, wenn etwas stärkere Windverhältnisse vorherrschen, da sie sonst mitsamt ihren Hightech-Maschinen weit hinaus in die Stratosphäre geweht werden…
Etwas früher war gleich von „ein paar Sportarten“ die Rede, ein ideales „Gesamtkörpertrainingskonzept“ liegt beispielsweise noch beim Zehnkampf, beim Langlaufen oder beim Street Workout (bei dem es mittlerweile Weltmeisterschaften gibt, die Dinge, die man da zu sehen bekommt, sind unfassbar, einfach „youtuben“…) vor.
Jetzt wirst du sagen, schön, gut, aber ich hab einfach nicht so viel Zeit und schon gar keine Lust, mich so oft so anzustrengen. Tja, dann verlass dich weiter auf „neuartige Trainingskonzepte“, die diese Wahnsinnserfolge innerhalb kürzester Zeit versprechen; gib weiterhin Unsummen dafür aus, lass dir weiterhin einreden, dass gerade DU alles erreichen wirst, oder fang an, darüber nachzudenken, warum all das bisher auch nicht geklappt hat, fang an, darüber nachzudenken, warum alles im Leben Zeit, Geduld und Energie kostet, Dinge, die du aber mit Sicherheit tausendfach wieder zurückbekommst – denn beispielsweise Triathlon ist ein Wahnsinn.
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