MaxFun Sports Laufsport Magazin

Passendes Schuhwerk

15.08.2015, 20:00:00
Foto:
MaxFun Sports/K.Köb

Wie tut da der passionierte Läufer heute am besten?

Früher, „in der guten, alten Zeit“, war alles viel einfacher. Wer sich Schuhe kaufen wollte, ging zum Schuster, der besah sich die Füße und bastelte zwei, drei Paar zusammen. So man genügend Kleingeld hatte. Sonst ging man in irgendwelchen, selbstgemachten Latschen oder barfuß herum. Etwas später war die Auswahl nicht gar so groß, die jeweilige Entscheidung daher auch nicht so schwer zu fällen. Und heute? Heute gestaltet sich beispielsweise ein Laufschuhkauf schon fast wie eine wissenschaftliche Arbeit, die man zu verfassen hat. Man liest sich x-Studien im Netz durch, rennt von Shop A bis Shop Omega, probiert da und dort, und kauft dann erst übers Netz. Bekommt Schuhe, die vielleicht hie und da nicht genau den probierten im Geschäfte gleichen, redet sich aber brav ein, dass das Paar aus dem Äther, das um 70% billiger war, dem Paar im Laden gleicht. Oder macht es ganz anders, man geht ins Fachgeschäft und nimmt ratzfatz das erste, passende Paar, koste es, was es wolle.

Wie tut da der passionierte Läufer heute am besten? Jeder Laufschuh ist irgendwann einmal kaputt, die noch vor gar nicht allzu langer Zeit kursierenden Kilometerangaben von 700-1000/Paar (nach denen man es in den Biomüll werfen sollte) scheinen heute nicht mehr haltbar, weil – richtig – die meisten Schuhe länger haltbar sind. Außer extraleichte Wettkampfböcke, die schon nach 100 schnellen Kilometern besser nicht mehr verwendet werden, da sie schlicht und einfach auseinanderfallen zu drohen.

Die Mär, dass man – zumindest, wenn man ein „Vielläufer“ ist – möglichst einige unterschiedliche Paar Laufschuhe sein eigen nennen sollte, ist keine, denn verschiedenartiges Schuhwerk, am besten von verschiedenen Herstellern (die zwar angeblich doch wieder alle irgendwo im fernen Osten und nicht wie fälschlicherweise – oft angenommen – in der Schweiz, in Liechtenstein oder gar in den USA fertigen lassen) beansprucht die Füße unterschiedlich, und die wollen das; weil so die Fußmuskulatur unterschiedlichen Reizen ausgesetzt wird. Abgesehen davon macht es natürlich Sinn, spezielle Schuhe für den Wettkampf, für das Training und etwa für diverse Gebirgstrails zu haben. Was sollte ein Schuh sonst noch können? Nun, zuallererst muss er PASSEN. Klingt logisch, ist es aber gar nicht …oft stehen ganz andere Verkaufsentscheidungen im Vordergrund. Daher gibt es Laufschuhexperten in Fachgeschäften, die dementsprechend beraten können. Und natürlich ist es ausgesprochen unfair, sich zunächst eine halbe Stunde beraten zu lassen, um dann erst im Internet kostengünstiger einzukaufen. Mancher Laden verrechnet daher diese halbe Stunde Beratung, so man hernach NICHT dort einkauft, absolut verständlich!

Was ist noch zu beachten? Wettkampfschuhe sollten leicht sein, wobei auch hier große Unterschiede zwischen Schuhen für sehr kurze Distanzen – oder etwa für die Bahn – und z. B. Marathon-Wettkampfschuhen gemacht werden. Trailschuhe wiederum sollten ca. eine halbe Nummer größer sein als normale Schuhe, da das Obermaterial etwas weniger dehnfähig ist als sonst. Versenk- oder –steckbare Schnürsenkel (damit man im Gelände nirgends hängenbleibt), ein engerer Schaft (damit man im Matsch nicht seinen Schuh verliert), mehr Achillessehne" title="Achillessehne">Achillessehnenschutz (ohne, dass es zu Reibungen kommt) und mehr Grip, dafür weniger Dämpfung, all das können verdammt viele Modelle, die es sowohl für Winter- als auch Sommerwettkämpfe oder –trainings gibt. Ähnlich gestaltet sich die Auswahl bei allen anderen Laufschuhen. Man kommt also kaum umhin, mit Geduld nach den passenden Paaren zu suchen. Faktum bleibt allerdings, dass man weiterhin gut damit beraten ist, immer wieder mal bloßfüßig über die Wiese zu laufen, denn damit trainiert man seine Fußmuskulatur am effizientesten.

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