MaxFun Sports Laufsport Magazin
Frühlingsmarathonerwachen
Und das wirst du jetzt noch weniger glauben, vielleicht gar nicht glauben wollen, aber die Frühlingsmarathonsaison steht schon sehr knapp vor der Tür. Ein paar Marathons haben heuer bereits stattgefunden, einige Läufer sind daher schon recht müde, die anderen hoffentlich auch (immer wieder), denn in 6-12 Wochen ist für die meisten der erste Teil der Marathonsaison auch schon wieder zu Ende. Und da sollte man im Training natürlich ordentlich Stoff geben und Kilometer, aber auch Intensitäten schinden.
Wobei zu viel des Guten eben – wie gerade eben erwähnt – zu viel des Guten sein kann.
Wer sich im Training mit ungeheuren Umfängen, die er „nie zuvor“ runtergeklopft hat, absticht, macht mehr kaputt, als er sich je hätte träumen lassen. Köpfchen ist gefragt bei dieser Gratwanderung, Regeneration zwischen harten Einheiten MUSS großgeschrieben werden. Wer etwa am Wochenende einen 35-er erfolgreich – vielleicht auch noch „negativ“ – absolviert hat und Montag und Dienstag darauf rechtschaffen müde ist, muss nicht unbedingt am Montag seinen geplanten lockeren Dl von 50 Minuten und am Dienstag sein knallhartes Tempolauftraining durchziehen. Hie und da ist es wesentlich bringvoller, eine zusätzliche Einheit im Fitnesscenter, in der ein wenig gekräftigt und viel Wert auf Rumpfstabilisation und Stretching gelegt wird; vielleicht auch auf die eine oder andere Koordinationsübung – Gymnastikbälle sind da ganz gute Trainingsmittel. Sauna und Dampfbad können ebenfalls wahre Wunder bewirken.
Natürlich sollte man nicht wöchentlich ein paar Einheiten ausfallen lassen, aber in einer 5-6-Monatstrainingsphase gibt es schlicht und einfach immer wieder Tage, an denen nichts geht.
Und das ist auch gut so, gönn auch du dir mal ne Pause.
Viele rennen seit Jahren immer in etwa die gleichen Marathonzeiten, die vielleicht gar nicht so schlecht sind. Da wird von Jahr zu Jahr das Pensum ein wenig erhöht, man ändert auch immer wieder seine Programme, aber trotzdem geht nichts weiter, man rennt stets ziemlich ähnlich. Das könnte durchaus daran liegen, dass schlicht und einfach im unteren Bereich – also z. B. über die 10km – zu wenig „da ist“, sprich, dass man einfach zu langsam ist über diese Distanz. Aber quasi fast in der Lage ist, dieses Tempo über die gesamte Marathondistanz „mitzunehmen“. Für eine Änderung seines Trainingsprogramms hinsichtlich einer Frühlingsmarathonteilnahme (2015 versteht sich…) ist es jetzt schon zu spät. Aber für den zweiten Teil des Jahres könnte man sich durchaus einmal vornehmen, an seiner 10-km-Tempohärte zu arbeiten, um sich dann mit verbesserter Unterdistanzzeit einer Marathonvorbereitungsphase II in diesem Jahr, die durchaus kürzer sein wird als die erste, hinzugeben.
Ganz wichtig ist auch das konsequente Arbeiten an der core-stability und an koordinativen Fähigkeiten.
Nicht nur an Tagen, an denen man sein Lauftraining aufgrund plötzlich auftretender Müdigkeit ausfallen lässt. Wer keine ausreichenden körperlichen Voraussetzungen für den Laufsport und den Marathon im speziellen mitbringt, wird früher oder später verletzungsbedingt ausscheiden. Natürlich sollte man vor allem als Läufer darauf achten, keine zusätzliche Muskulatur aufzubauen, da diese Sauerstoff benötigte, den man aber für die Tätigkeit selbst, nämlich das Laufen, benötigt. Wohl aber sollten die passiven Strukturen dermaßen geschützt sein, dass das eigentliche Tun, also wieder das Laufen, überhaupt möglich ist – und das über einen längeren, wenn nicht lebenslänglichen Zeitraum. Ebenfalls eine Gratwanderung, wie das ganze Leben eben. In diesem Sinne – wandere weiter!
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