MaxFun Sports Laufsport Magazin
Functional Fitness
Alle Welt redet von Zeit zu Zeit von etwas Bestimmtem. War es Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts der Laufboom, der von den USA auf Europa überschwappte, so war es eine Zeit später Triathlon, dann Ironman, dazwischen irgendwann Aerobic, Fitness, Bodybuilding, Bodystyling, jeder halbwegs erfolgreiche Manager musste wenigstens einmal in seinem Leben einen Marathon gelaufen sein, später dann einen Ironman absolviert haben, mindestens in zwei Fitnesscentern Mitglied sein, usw. Die Sport- und Fitnessindustrie bedankte sich mit immer hipperer Bekleidung, immer moderneren Cardio- und Kraftgeräten, und daraus entstanden ziemlich individuelle, noch modernere Geräte, die man heute gerne in Personaltrainings- oder Groupexercise-Manier umsetzt.
Functional Fitness war geboren, jedes Fitnesscenter, das etwas auf sich hält, bietet es an, jeder Personal Trainer, der sich dem Trend der Zeit verschreibt, ebenfalls. Nicht mehr das „bloße“ Stemmen von Gewichten auf Maschinen oder mit Freihanteln steht im Vordergrund. Nicht mehr der gut sichtbare, oberflächige Muskel, sondern das Trainieren der inneren Schichten, damit der Körper darauf vorbereitet wird, in anderen Sportarten brillieren zu können. Einfach, weil man sich wesentlich weniger oft verletzt und mit den functional Übungen Verletzungsprophylaxe vom Feinsten betreiben kann. So man sie richtig ausführt!
Jeder Läufer, der jahrelang umfangbetont trainiert hat, kennt das: Ein Zwicken da, ein Stechen dort, Instabilität im Becken oder Knie, Rückenschmerzen, Ziehen in den Fußsohlen, Achillessehnenprobleme, etc. Genau hier hilft functional Training, denn bei den Übungen muss man so ziemlich immer koordinativ mit dem gesamten Körper stabilisieren, und genau dieses Stabilisieren kann Verletzungen perfekt vorbeugen. Sieht man Schirennläufern oder Skispringern beim Kräftigungs- und Stabilisationstraining zu, so wird man bald feststellen, dass deren koordinative Fähigkeiten, die man im TV so bewundern kann, nicht alleine aus deren genetischen Voraussetzungen entschlüpfen, sondern natürlich auch verdammt hart und in unzähligen Einheiten antrainiert werden. Ein Gregor Schl. beispielsweise ist Meister auf der Slackline, das kommt ihm klarerweise bei der Landung mehr als zugute. Wenn man diese hochkoordinative Geschichte mit einem Crossläufer vergleicht, so können – abgesehen von der Intensität und den Wiederholungszahlen – Gregor landet nur einmal pro Sprung, da muss aber ALLES passen, ein Crossläufer setzt unzählige Schritte, die aber auch allesamt richtig ausgeführt werden müssen – gewisse Parallelen nicht verleugnet werden. Und wenn man im Skisprungtraining so viel Wert auf alternatives Training legt, muss man beim Laufen zumindest ein bisschen Wert darauf legen, einfach, um schmerzfrei und damit schneller über die Runden zu kommen. Functional Training besteht aus unzähligen Übungen, die allesamt „instabil“ durchgeführt werden. Ob dies nun Liegestütz eingespannt in Gummibändern sind, einbeinige Kniebeugen auf Wackelbrettern, das Laufen auf unebenem Untergrund gegen einen Widerstand, das freie Training mit Kettlebells oder Wild ropes, das Wurftraining mit Bällen oder Medizinbällen, wobei man gleichzeitig auf einem Gymnastikball sitzt, kniet oder steht; im Vordergrund steht zunächst die Balance, das Stabilisieren, und erst aus dem heraus entsteht die eigentliche Übung, die immer den gesamten Körper fordert. Man kann das ein bisschen mit dem Radsport vergleichen: Rad fahren ist ja auch nicht ein bloßes Hinunterdrücken und Hinaufziehen der Pedale, man muss gleichzeitig steuern, Schwerpunkt verlagern, auf die Rennsituation aufpassen, schauen, woher der Wind kommt, im Windschatten oder vorne fahren, schalten, bremsen, trinken, essen, die Fliegen aus den Augen wischen, etc. Ähnlich verhält es sich beim functional Training! Also auf ins nächste Functional Center, einschulen lassen und sich und seinem Körper etwas Gutes tun! Denn der nächste Crosslauf wartet!
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