MaxFun Sports Laufsport Magazin
Zahlen rund um den Marathon-Weltrekord.
01.10.2013, 12:00:00
Foto:
© PHOTORUN/SCC EVENTS |
Wilson Kipsang
lief am Sonntag in Berlin neuen Marathon Weltrekord. 2h03Min und 23s s waren
15s schneller als die alte Bestmarke, die ebenfalls in Berlin aufgestellt
worden war (Patrick Makau im Jahre 2011). Unfassbar, diese Zeit, damit lief der
Kenianer im Durchschnitt jeden einzelnen Kilometer in ca. 2Min55s, also mit
einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwas mehr als 20km/h. Was für die
meisten Westeuropäer nicht einmal mit dem Fahrrad machbar erscheint, ein
Großteil der Menschen müsste da schon auf die sich immer weiter verbreitenden
E-bikes greifen. Dass Berlin eine schnelle Strecke ist, ist schon lange
bekannt, dass sich das Niveau der Spitzenläufer jedes Jahr um eine weitere
Nuance zu heben scheint, ebenfalls. Zudem komprimiert sich die Leistungsdichte,
nicht selten sind bei km 30 noch 15 Läufer zusammen, was natürlich auf der
einen Seite zu sehr gewünschtem Windschattenlaufen, auf der anderen zu
natürlicher Konkurrenz führt. Und letztendlich auch zu schnelleren Zeiten. Und
selbstverständlich entwickelt sich die Trainingslehre mitsamt ihrem
erforderlichen Umfeld immer weiter, so dass vielleicht tatsächlich noch vor dem
Jahr 2030 die ersten Läufer unter der Schallmauer von 2 Stunden bleiben werden.
Auch die Rad-Weltmeisterschaften in Florenz fanden heute mit dem Portugiesen Rui Costa einen würdigen, wenn vielleicht auch überraschenden Sieger. Obschon der „Frischgebackene“ heuer bei der Tour de France mit einem extrem starken Auftritt und zwei Husarenritten, die ihm auch zwei Etappensiege bei der wohl schwersten Landesrundfahrt einbrachten, überzeugen konnte. Und auch die international wenig bis gar nicht beachteten Wahlen in Österreich brachten laut offiziellen Ergebnissen einige Sieger und einige Verlierer. Wobei es - so man sich die Interviews der Menschen, die die einzelnen Parteien mehr oder weniger präsentieren, ansieht - immer den Anschein hat, dass ALLE gewonnen hätten. So etwas gibt es im Sport eher selten. Der, der als Erster über die Ziellinie läuft/fährt/schwimmt, ist auch tatsächlich der Sieger (so er nicht zu einem späteren Zeitpunkt wegen Dopings disqualifiziert, gesperrt und fortan geächtet wird). Der, der die schnellste Zeit läuft, die bisher auf einer offiziell vermessenen und daher anerkannten Strecke gelaufen wurde, ist offiziell Weltrekordinhaber – wie Wilosn Kipsang an diesem Sonntag in Berlin. Wer etwa als Zweiter ins Ziel kommt, ist Zweiter (und darf sich oft darüber freuen, zumindest in den meisten Sportarten). Beim Radsport ist das oft anders, die Spanier Rodriguez und Valverde, die ebenfalls an diesem Sonntag in Florenz die Plätze 2 und 3 belegt haben, werden sich eher in den Hintern beißen – vielleicht sogar gegenseitig; denn erstens zählt im Radsport (meist) nur der Sieg und zweitens war man im Finale zu zweit (zwei Spanier gegen einen Italiener und einen Portugiesen), was normalerweise letztendlich auch zum Sieg gelangt. Normalerweise müsste man auch von Politikern, die ihre Ziele eindeutig verfehlen, erwarten, dass sie so viel sportliche Disziplin hätten und dies auch zugäben. Vielleicht sollte man sämtliche Politiker dazu verdonnern, Sport zu betreiben und sich auf diesem Gebiete auch hie und da der Konkurrenz zu stellen. Aber soweit wird´s wohl nur vereinzelt kommen… Zurück zum Marathon-Weltrekord. Um unter 2 Stunden zu bleiben, ist eine km-Zeit von ungefähr 2Min50s notwendig. Das entspricht einer durchschnittlichen 10-km-Zeit von 28Min20. Damit wäre es wahrscheinlich notwendig, eine „reine“ 10-km-Bestzeit unter 26Min laufen zu können. Interessant werden sicher auch die ersten „echten“ Halbmarathon- und Marathonstarts von Mo Farrah werden – wobei dieser, bei allem Respekt vor seinen Olympiasiegen und Weltmeistertiteln, bislang „nur“ 26Min46s stehen hat. Potential (zumindest von der Zeit her) ist also noch da. Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.at |
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