MaxFun Sports Laufsport Magazin

Das leidliche Problem mit dem Gewicht beim Ausdauersport

16.10.2013, 12:00:00
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Seit jeher weiß der echte Ausdauersportler, dass jedes Gramm zu viel Zeit kostet, und zwar sehr viel.

Wer mäßig bis reichlich Speck um die Hüften hat, mag vielleicht gut sein im Ärmelkanal-Überqueren schwimmenderweise, weil dort Fett wärmt und den Körper davor schützt, innerlich zu sehr auszukühlen; zudem gibt Fett im Wasser Auftrieb, an Land hält es aber zurück. Darum etwa können Elefanten relativ langsam laufen, Antilopen relativ schnell, Adipöse können oft nicht einmal mehr gehen, ganz Schlanke mit entsprechender Muskulatur wiederum sind meist recht flott. Wer also seine persönlichen Bestzeiten in schwindelerregende Höhen treiben möchte, tut meist zunächst recht gut daran, an seinem Körpergewicht zu feilen. Die meisten probieren aber den umgekehrten Weg; da wird der Trainingsumfang erhöht, die Intensität auch, und schwups, hat man sich schon verletzt. Weil mehr Training natürlich auch mehr Gelenksbelastung bedeutet. Und die Gelenke halten bei schwereren Sportlern vielleicht 50 km pro Woche aus, mit 100 sind sie aber recht bald überfordert.

Ähnlich verhält es sich mit den Essgewohnheiten. Anstatt sich von Haus aus „gesund“ (also ausgewogen, vitamin- und kohlenhydratreich) zu ernähren und auf eine ausreichende Hydration (mit Wasser!) zu achten, leeren die meisten Europäer tonnenweise leere Kalorien in sich. Und versuchen, sich mit Soft-Drinks oder „Alko-Isotonischem“ zu hydrieren. Dann wundert man sich, warum man 1. nicht abnimmt (obwohl man doch eh schon so viel trainiert) und 2. nicht schneller wird. Mit dem falschen Benzin fährt aber auch das Auto nicht…

Die größte Chuzpe haben aber die, die glauben, etwa beim Laufen immer schneller zu werden, ohne dabei ihr Rauchverhalten zu ändern. Zwanzig Zigaretten pro Tag werden auch durch ein durchschnittliches Laufpensum von 80 km/Woche nicht wettgemacht. Nur die wenigsten schaffen so Halbmarathonzeiten unter 90 Minuten. Wie denn auch?

Wer sich jetzt denkt, dass man als passionierter Läufer eigentlich ein Mönchs- oder Nonnenleben führen muss, der irrt. Denn erstens darf auch der schlanke Superläufer immer wieder sündigen, denn das ist Balsam für die Psyche, zweitens sollte auch der Nichtsportler nicht ausschließlich Fettes und Zuckerhaltiges mit Bier und Wein runterspülen, um hernach den Geschmack im Mund mit Nikotin zu neutralisieren. Und drittens: JA! Stimmt, um besondere Leistungen bringen zu können, muss man sich eben kasteien und diszipliniert sein. Kaum ein Meister ist vom Himmel gefallen. Ob man nun 3Min30/km bei einem 5er oder Weltrekord im Marathon rennen will, hängt zum einen zwar von der Genetik ab, keine Frage, aber zum anderen natürlich auch von der Selbstdisziplin und vom eigenen Willen! Jetzt sind wir wieder bei Z.´s Aussage vom Anfang; oft genügte auch weniger Training, wenn man es nur schaffte, Körpergewicht zu verlieren und sein Leben ein wenig ausgewogener zu gestalten.

Christian Kleber (MAS)

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