Vorher-Nachher-Bilder von einst dicken Damen und Herren, die nun Sixpacks haben, die schärfer kaum sein könnten.
Einst - stellt allerdings einen sehr relativen Begriff dar, benötigt man mit den angebotenen Methoden und Mitteln kaum einmal länger als 6-8 Wochen, um austrainiert zu erscheinen wie Adonis höchstpersönlich. Interessanterweise wird nämlich mit sämtlichem Gebotenen auch der restliche Körper stark, hart, muskulös. Die ersten, die solche Methoden angeboten haben, waren wahrscheinlich auch die Erfolgreichsten. Die Menschen damals waren noch leichtgläubiger, haben noch schneller und mehr konsumiert, heute gibt es nur noch die millionsten Nachahmer, die zwar Stangen an Geld verlangen, aber der Markt ist langsam gesättigt. Wie die Fettsäuren in den Produkten ihrer Abnehmer. Die aber eigentlich nur in den seltensten Fällen auch so zu bezeichnen sind. Denn „Abnehmen“ funktioniert anders, auch – oder vor allem – am Bauch.
Dazu muss man sich ein paar Dinge vor Augen halten. Erstens lebte das menschliche Wesen nicht immer im Überfluss, wie er heute existiert – zumindest in den reichen Teilen der Welt. Fett war überlebenswichtig, weil es beinahe in Unmengen gespeichert werden und man davon in Zeiten des (unfreiwilligen) Fastens zehren konnte. Und dadurch überleben konnte – nicht immer, aber immerhin des öfteren. Diese „Vorgangsweise“ hat sich in den menschlichen Zellen manifestiert, wir sind genetisch in diese Richtung determiniert. Der eine besser, der andere schlechter. Faktum ist lediglich, dass zunimmt, wer über einen längeren Zeitraum zu viel Energie zu sich nimmt, und abnimmt, wer zu wenig zuführt. Wo sich Energiezufuhr und – verbrauch die Waage halten, wird weder zu- noch abgenommen.
Wer nun ein paar Kilo zu viel mit sich führt, ist meist unzufrieden mit sich selbst. Einerseits, weil er dem gängigen Schönheitsideal nicht entspricht (dieses ändert sich allerdings erstens immer wieder, zweitens muss man ja nicht zwangsläufig mit dem Strom schwimmen), andrerseits, weil er sich vielleicht tatsächlich nicht wohlfühlt – z. B. aus gesundheitlichen Gründen. Und möchte daher abnehmen, am besten schnell, unverbindlich und an jenen Stellen, die er nicht so gerne im Spiegel sieht. Also am Bauch, den Hüften, den Oberschenkeln oder am Hintern. Beliebt sind auch die Rückseiten der Oberarme, hinter denen sich die meist nicht besonders austrainierten Trizepse befinden
Nun ist das mit der Fettabnahme aber so eine Sache. Es ist schlicht und einfach nicht möglich, GEZIELT oder PUNKTUELL Fett abzunehmen. Mit keiner Methode, auch wenn sie noch so modern, seriös oder fundiert beworben wird! Außer man legt sich unters Messer, aber das fällt streng genommen nicht unter „Abnehmen“, sondern eher unter „Wegschneiden“. Wer etwa seine Ernährung umstellt und brav Sport treibt, sich keinen idiotischen Diäten (die lediglich den berühmten Jojo-Effekt hervorrufen – über kurz oder lang zumindest) hingibt, kann davon ausgehen, dass sich sein Körpergewicht irgendwann einpendeln wird. Aber er kann auch davon ausgehen, dass das in den meisten Fällen nicht so funktioniert, wie er sich das vorstellt (nämlich Fett weg vom Bauch, den Hüften usw.), sondern wie sich das seine eigenen Gene vorstellen. Und die stellen sich das meistens – aus evolutionären Gründen – anders vor. Sprich, es wird eine Weile dauern, bis man „seine“ Idealfigur hat. Vielleicht sogar so lange, wie man gebraucht hat, um sich seine jetzige Figur anzueignen. Aber auf dem Weg dorthin sollte man immer wieder bedenken, dass der Körper zwar wichtig ist, aber „lediglich“ die Hülle seiner eigenen Gedanken darstellt. Und diese kann man recht gut beeinflussen, vor allem als aktiver Mensch – in diesem Sinne – immer locker bleiben!
Christian Kleber (MAS)
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