MaxFun Sports Laufsport Magazin

Es zwickt und zwackt - die Gelenke, Bänder, Sehnen sind überlastet!

05.09.2012, 12:00:00
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Mit eher traurigem Lächeln (weil die Einsicht spät, aber doch gekommen ist) ist man beim Physiotherapeuten und bekommt wieder mal schändlich vor Augen geführt, wie wichtig doch trainingsbegleitende Maßnahmen sind/wären.

Der Sommer neigt sich langsam seinem Ende zu, eine Herbstsaison, wie sie im Buche steht, steht vor der Tür. Ein Wettkampf jagt den anderen, wer auf eine Zweifachperiodisierung gesetzt hat, kann seinen zweiten sportlichen Höhepunkt dieses Jahres wohl kaum noch erwarten. Hat aber klarerweise auch einen zweiten nicht zu unterschätzenden Grundlagenblock, der etwas intensiver als der erste dieses Jahres war, hinter sich, und ist - hoffentlich - nicht über seine Limits gegangen. Sprich, er hat die heiße Zeit nicht vorrangig oder gar ausschließlich für Kilometermacherei extensiv und intensiv auf dem Rade und in seinen Laufpatschen verwendet. Dann nämlich ist er ziemlich gefährdet, seine passiven Strukturen wie Gelenke, Bänder, Sehnen (und auch Knochen…) zu überlasten bzw. bereits überlastet zu haben. Und sitzt schließlich mit eher traurigem Lächeln (weil die Einsicht spät, aber doch gekommen ist) beim Physiotherapeuten und bekommt wieder mal schändlich vor Augen geführt, wie wichtig doch trainingsbegleitende Maßnahmen sind/wären.

Dass diese für die meisten nicht neu sind, ist klar. Dass man selbst vielleicht sogar Personal Trainer, der genau diese Übungen mit seinen Schützlingen tagtäglich praktiziert, ist, jemand, der von der Wichtigkeit dieser kurzen Einheiten überzeugt ist, spielt dabei keine Rolle. Weil man selbst ja sozusagen unantastbar ist, jemand, dem das reine Training genügt. Also die vielen Radausfahrten, bei denen man es seinen Kollegen so richtig gezeigt hat. Und gleich noch zwei Stunden angehängt hat, weil die vier davor ja zu wenig waren. Gut, zu Hause angekommen war man halbtot, an Rumpfmuskulatur oder gar Dehnen war nicht zu denken, aber das Bier hat geschmeckt, das sag ich Ihnen. Am Tag darauf dann nur drei Stunden Rad, dafür einen 90-Minüter laufmäßig angehängt, wieder kein Alternativtraining, zu platt gewesen. Das wollte man sich für den nächsten Regentag, der auch zu einem Ruhetag werden sollte, aufheben. Aber das mit dem Regen, das war so eine Sache diesen Sommer. Eigentlich war man dem immer davongefahren, von Wien nach Malle, dort hatte es überhaupt immer 37 Grad plus, dann zurück nach Wien, da war es dann ähnlich, und als endlich der erhoffte Regen gekommen wäre, war man wieder nach Lienz gefahren. Und dort hatte man es sich überhaupt so richtig besorgt mit dem Radverein, also Dehnen oder so war da schon gar nicht.

Tja, und jetzt zwickt´s und zwackt´s im Meniskus oder Quadrizeps-Ansatz, den Ischias spürt man auch, und der Physio meint, mit dem Einbeinstand wär das nicht so berühmt, und instabil wären die Knie auch. Super. Daher nochmal der Aufruf; wer viel rennt und Rad fährt, sollte pro Woche wenigstens 3x15 Minuten abzwacken vom Kilometerfressen und seinen Rumpf trainieren; nicht nur dynamisch (also z. B. mit Crunches oder Lower Back Wiederholungen), sondern auch oder gerade statisch; mit Stabi-Übungen (auf den Ellbögen aufstützen, anspannen, Beine abwechselnd hoch, etc.). Dehnungsübungen sind so verkehrt auch wieder nicht, nach lockeren Einheiten einfach ein wenig am individuellen range of motion arbeiten. Und last but not least sollte man auch ein wenig auf instabilen Unterlagen Kniebeugen beid- oder einbeinig, mit offenen oder geschlossenen Augen, Ausfallschritte und dergleichen machen. Mal mit Schuhen, mal barfuß. Auch empfiehlt es sich, immer wieder bloßfüßig auslaufen zu gehen, nur für ein paar Minuten, aber REGELMÄSSIG. Klingt jetzt alles nach verdammt viel Zeit und Energie, ist es aber nicht. Statt weiterer, leerer Kilometer lässt man eben davon ein paar weg und ist alternativ und begleitend unterwegs. Der Körper wird es einem danken, und die Leistung auch!

Christian Kleber (MAS)

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