MaxFun Sports Laufsport Magazin
Faszination Biathlon
25.01.2011, 12:00:00
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Zum einen sind die Österreicher stets weit vorne zu finden, da fiebern wir Passivsportler gerne mit, und Biathlon ist abwechslungsreich. Irgendwie sind "herkömmliche" Wettkämpfe, bei denen der Schnellste gewinnt, der Zweitschnellste Zweiter wird, etc., schon etwas ausgelutscht, zumindest bei den Zusehern. Keine Frage, wenn es um Olympiamedaillen geht, wird auch der Langlauf-Fünfziger oder der Olympische Marathonlauf spannend. Aber schon eine Live-Übertragung eines Ironman ist nicht grade ein Irrsinn an Adrenalinausschüttungen (vor dem Fernseher wohlgemerkt), eher lädt reichlich Melatonin vorzüglich zum Schlafen ein. Und auch hier liegen die Gründe auf der Hand; wenn man nicht gerade einen Verwandten oder Bekannten als heißes Eisen im Wettkampf dabei hat, tut sich ja nicht sonderlich viel in diesen 8-10 Stunden. Auch wenn ein Marathon in 2h40 oder noch schneller nach harten 180 Radkilometern unfassbar großen Respekt hervorrufen sollte beim Zuseher, so sieht das Gelaufe dennoch fürchterlich mürbe und langsam aus. Wer schon mal bei einem Leichtathletikbewerb in einem Stadion zugesehen, und sagen wir mal einen Läufer, der um die 3Min/km gelaufen ist, angefeuert hat, wird wissen, wovon hier die Rede ist. Denn auch laufmäßige 20 km/h sehen verdammt langsam aus. Dann kommt noch ein zweiter Aspekt hinzu, nämlich der, dass sich sonst auch nichts mehr tut. Man läuft ein paar Runden im Kreis, meist ist nach 200m klar, wer gewinnt und wer 13. wird, und das war´s (zumindest im Hobbybereich). Biathlon ist da ganz anders. Das Langlaufen sieht meist superschnell aus, die Athleten haben Gewehre am Rücken, mit denen sie dann bei 160 und mehr Puls auf klitzekleine Scheiben zielen und diese meist auch noch treffen; dennoch kann sich beim Schießen blitzschnell alles verändern, und genau das macht die Spannung aus. Überdies ist wohl tief in uns verankert, dass wir laufenderweise auf der Jagd sind und dann mit unserem selbstgeschnitzten Speer das Bison oder die Gazelle erlegen müssen. So gesehen gewinnt der beste Jäger, der Anführer des Rudels Mensch. Höchste Ausdauerleistungsfähigkeit kombiniert mit exaktester Zielgenauigkeit kombiniert mit besten koordinativen Fähigkeiten kombiniert mit frischer Luft kombiniert mit einem Extrahaufen Coolness ergibt eine der wohl beliebtesten Wintersportarten. Zumindest passiverweise, denn kaum einer, der Biathlon aktiv macht, ja kaum einer, der überhaupt einen aktiven Biathleten kennt. Warum kann man diese Faszination nicht aufgreifen und auf diverse Sommersportarten übertragen? Laufen kombiniert mit…? Wettschwimmen im Freibad kombiniert mit…? Radfahren kombiniert mit…? Ideen gäbe es sicherlich genug, an der organisatorischen Umsetzung müsste mit Sicherheit gefeilt werden. Biathlon ist eine Sportart für einige wenige, meist sind um die 100 TeilnehmerInnen am Start. Undenkbar wahrscheinlich ein großer City-Marathon oder ein Firmen-Run mit 30.000 TeilnehmerInnen, die alle paar Kilometer auf kleine Ziele schießen müssen. Aber kleinere Volksläufe würden etwas in dieser Richtung schon vertragen. So wie es jetzt allerorts die "schwersten und härtesten" Gatschläufe mit allerhand Hindernissen gibt, könnte man doch auch verschiedene Kombinationen von Ausdauersport mit Geschicklichkeits- oder Zielübungen einführen. Interessenten gäbe es sicherlich genug. Also, alle potentiellen Veranstalter; seid innovativ und entwickelt neue, interessante Bewerbe, es soll weder Euer Schaden noch der der TeilnehmerInnen sein. Christian Kleber (MAS) Link: www.WomanMaxFun.com |
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