MaxFun Sports Laufsport Magazin

Was benötigt man für eine Schitour?

28.11.2009, 12:00:00
Foto:
© Kärnten Tauernalpin

Beim Aufstieg hat man einen höheren Pulsschlag als z. B. beim Laufen, beim Runterfahren wird man koordinativ teilweise extrem gefordert.

Mount St. Elias: Alle Ausdauerfreaks, die behaupten, dieser Film berührt sie nicht, lügen. Was Axel Naglich und sein Team dort auf die Beine gestellt haben, ist fantastisch. Wer diesen Film noch nicht gesehen hat, eine gewisse Affinität zu Natur, körperlichem Sein, Sich-Spüren und zu Sport hat, sollte ihn sich ansehen. Beeindruckende Bilder, Höchstleistung kombiniert mit Gefahr, Grenzgang zwischen Sein und Nichtsein! Zwar nicht zu vergleichen mit einer Schitour in den Nationalpark Region Hohe Tauern Kärnten, aber körperlich anstrengend ist auch die. Und wenn man sich mit Schnee, Lawinen und Schifahren nicht auskennt, kann man die körperliche Anstrengung auch noch sehr schön mit Gefahr und Grenzgang verbinden. Aber das soll man natürlich nicht!

Was benötigt man nun für eine Schitour?

Ein paar Freunde, die ebenfalls hinauf wollen, wären nicht schlecht. Erstens ist es alleine nicht ganz so spannend, zweitens sollte man am Berg eigentlich nicht alleine sein. Außerdem kann man so Fahrgemeinschaften bilden, die das Unternehmen dann auch von der Ökonomie für die Ökologie her etwas wirtschaftlicher machen.

Dann natürlich die richtige Ausrüstung. Man unterscheidet zwischen aufstiegs- und abfahrtsorientierten Schiern. Die aufstiegsorientierten gehen zwar nicht von alleine hinauf, sie sind aber etwas leichter als die anderen; ein nicht ganz unwichtiges Detail in Ausdauersportkreisen, wird doch so eine Schitour schnell einmal zu einem kleinen Wettrennen; und da zählt jedes Gramm. Die Schuhe sollten natürlich auf der einen Seite passen, dann sollten sie noch passen, tja, und passen sollten sie auch. Denn wenn die Schuhe nämlich nicht passen, haben Sie innerhalb der ersten 30 Minuten wunderschöne, fette Blasen im Fersen-/Achillessehnenbereich, im schlimmsten Fall drehen Sie dann wieder durch, äh, um.

Bei den jetzigen Temperaturen können Sie getrost Ihr Laufgewand anziehen, und die Schi können Sie auch daheim lassen, außer Sie besitzen Grasschi. Ansonsten empfiehlt es sich schon, spezielles Tourenschigewand zu kaufen, es ist wärmer als etwa die Laufjacke aus dem Supermarkt, atmungsaktiv, wasser- und windabweisend (nicht so unwichtig bei Stürzen, die aber eher beim Hinunterfahren vorkommen). Haube, Handschuhe, Brillen, Stöcke, Aufstiegshilfen aller Art, Lawinenpiepserl, Lawinenrucksack mit Airbag, usw. und so fort.

Sie sehen, es handelt sich nicht gerade um die allerbilligste Sportart, denn geschenkt bekommt man all das natürlich nicht. Wobei man klarerweise da und dort ein wenig improvisieren kann, vor allem als passionierte Läuferin, die tonnenweise Laufgewand im Schranke türmt. Und ganz wichtig ist natürlich das Schifahren-Können. Denn anders als beim „normalen“ Schifahren sind die Pisten nicht präpariert, teilweise wird man Abfahrten erleben, die einem vertikalen Eislaufplatz in Russland des 17. Jahrhunderts gleichen. Dass man hierfür einerseits schon recht gut drauf sein muss, liegt auf der Hand; wenn man den Aufstieg, der meist recht kräfteraubend ist, gemeistert hat, steht ja noch die Abfahrt auf dem Programm. Und für die sollte man sich zumindest ein wenig Energie aufgehoben haben, denn sonst kann das Ganze doch recht böse enden.

Alles in allem sind Schi- und Bergtouren (mit Schiabfahrt) im Winter aber abgesehen von (meist) unvergesslichen Erlebnissen DAS Ausdauertraining schlechthin; beim Aufstieg hat man einen höheren Pulsschlag als z. B. beim Laufen (da mehr Muskelmasse im Einsatz ist), beim Runterfahren wird man koordinativ teilweise extrem gefordert - und das kann so richtig Spaß machen!

Also erstens den Film ansehen, zweitens Ausrüstung kaufen, drittens rauf auf den Berg! Und nulltens auf den Schnee warten!

Christian Kleber (MAS)

Link: www.WomanMaxFun.com

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