MaxFun Sports Laufsport Magazin
Schitour
11.02.2009, 12:00:00
Foto:
MaxFun.cc/K.Köb |
...morgens bei Dunkelheit in die Arbeit, U-Bahn-Getümmel, alle in Mäntel, Hauben, Schals gehüllt, Büro, abends bei Dunkelheit noch schnell ins Fitnesscenter, Ergometer, Laufband , Spinning oder Crosstrainer, such´s Dir aus; Essen beim Italiener, viel zu viel für das wenige Training, runtergespült mit ein paar Bieren; bis zum Beginn des Frühjahrs setzt man Fett an, klar. Am Wochenende dann die obligate Schitour, das wird fein. Hinein ins Auto, Treffpunkt Baden, umsteigen mit Sack und Pack, im anderen Auto warten schon drei Freaks und zwei Hunde, ich noch dazu, kaum Platz, einer der Hunde „hundelt“ ein bisschen, Vorfreude. Die Straße wird steiler, eisiger, mit Müh und Not kommen wir hoch, parken, springen aus dem Auto, sofort geht’s los. Andi, der noch nie eine Tour gemacht hat, ist überrascht vom hohen Anfangstempo der anderen beiden inklusive mir. Er ist ein guter Radfahrer, aber ein kompletter Skitouren-Rooky. Egal, Lernprozess, „du, das geht schon“. Andi keucht, hebt die Skier jedes Mal zu hoch, reißt ab. Hans (Name von der Red. geändert), dem Braungebrannten mit den weißen Zähnen, ist das egal. Ist zwar sein Freund, er wollte ihm alles erklären, aber nach zwei Minuten ist es anders. Volle Pulle bergauf, Wettkampf. Irgendwann lässt Hans dann doch nach und wartet auf seinen Freund. Alex und ich nicht. Um die Wette geht es bis zum steilsten Stück, auf dem wir immer wieder zurückrutschen, trotz der Felle. Die beiden Hunde sind mit uns, das beruhigt. Oder sie waren es, jetzt sind auch sie weg. Verzweifelt schreien, brüllen wir gegen den ohrenbetäubenden Wind, doch sie bleiben fern. Zehn Jahre waren sie unsere treuen Wegbegleiter, schade. Im Frühjahr wird man sie finden, wenn der Schnee zurückgeht. Alex hängt mich auf der letzten Eisplatte ab, ich werde Zweiter, wortlos ziehen wir die Felle ab und fahren ins Tal. Da sind sie wieder, die Hunde, und auch Andi kommt daher. Irgendwie, und irgendwie allein, abgekämpft, schweißgebadet. Hans hätte nicht auf ihn gewartet und wäre alleine Richtung Gipfel davongelaufen. Geh, das stimmt sicher nicht, er wartet bestimmt hinter der nächsten Kreuzung auf dich. Zu dritt fahren wir bis zum Auto, die Hunde neben uns stürzen recht oft, weil es so eisig ist oder sie im Bruchharsch einsinken, aber das ist eben so. Ganz unten stürzt auch Andi, er muss sich wehgetan haben, aber aus Stolz tut er so, als ob nichts passiert wäre. Eine Stunde später kommt der braungebrannte Hans, zähnebleckend, und meint lapidar, „wie bei einem Wettkampf, da kommt auch jeder allein ins Ziel“. Christian Kleber (Mas) Link: www.MaxFun.cc |