MaxFun Sports Laufsport Magazin
Nutella
Dass LäuferInnen und generell AusdauersportlerInnen teilweise nicht essen, sondern aufgrund des enormen Kalorienverbrauchs eher „fressen“, das wissen all diejenigen, die mit uns Freaks zu tun haben. Wobei man gleich zu Beginn festhalten muss; es gibt solche und solche. Die ersten essen wirklich unheimlich viel, nach der Suppe kommt ein Riesenteller Nudeln, dann noch einer, dann Fisch, dann vielleicht etwas Fleisch, dann die Nachspeise - von dieser mindestens drei Portionen. Das alles wird runtergespült mit mindestens zwei Litern Apfel gespritzt, bevor man zum Käse greift. Die zweiten essen fast nichts, weil sie permanent auf ihr Gewicht achten und so dünn wie nur irgendwie möglich sein möchten.
Wieso die dann trotzdem Leistung bringen können, ist – zumindest für den Autor dieser Zeilen – seit Jahrzehnten ein Rätsel. Gut, prinzipiell funktioniert dieses Nicht-oder-kaum-essen nur bei LäuferInnen, da ist der Gesamt-Trainingsumfang nicht ganz so hoch wie bei TriathletInnen. Selbst wenn durchschnittlich 150 km/Woche gelaufen werden, ergibt das „nur“ eine Ausdauer-Wochentrainingsstundenzahl von etwa 10-12 Stunden (oder weniger, je nach Leistungsniveau). TriathletInnen kommen nicht selten auf weit mehr als 20h/Woche. Bei beiden kommen dann natürlich noch die „Nebengeräusche“ wie Kräftigung, Stretching etc. dazu.
Vor allem die VieltrainiererInnen benötigen mehr oder weniger permanent etwas zu essen. Klar, wer täglich eine Stunde schwimmt und entweder vier Stunden Rad fährt oder zwei Stunden rennt oder das Ganze irgendwie kombiniert, der braucht verdammt viel Energie. Wenn Ernährungsexperten nun glauben und auch dazu raten, dass man diese Energie nur „höchstwertig“ (also Vollkorn, Bio, obst- und gemüselastig etc.) zu sich nehmen darf, dann sind diese meist auf dem Holzweg. Weil die meisten Mägen der TriathletInnen so überhaupt nicht mitspielen. Nicht wenige, die während des Trainings (oder gerne auch vorher und noch viel lieber danach) auf Nutellabrötchen, Topfengolatschen, Palatschinken, Kuchen aller Art oder einfach auf die gute alte Schokolade zurückgreifen.
Der Grund ist relativ simpel
Jeder, der schon mal mit einem kleinen bis mittelgroßen Hungerast bei einer Tankstelle eingefallen ist (bei einer 200-km-Radausfahrt etwa), greift selten bis nie zum Vollkorn-Kornspitz mit Bio-Lachs oder zum von der Tankwartin selbstgepflückten Mischsalat mit Basilikum und Garten-Tomätchen. Sondern sofort zu Schokoriegeln und Cola (mit Zucker). Weil man sonst nämlich schlicht und einfach umfällt, der Körper giert aber sowas von nach Einfachzucker, dass es nur so eine Freude ist.
Klar, soweit sollte es gar nicht kommen, Gels und Isotonisches hätten dich einfach weiterfahren lassen sollen, was aber, wenn alles „alle“ ist und die Gruppe weiter dahinbolzt, als gäbe es kein Morgen? Natürlich fährst du mit, und wenn dann endlich mal die Stärkste, der Leader oder auch die Älteste ruft „Tanke“, dann denkst du dir (wenn das noch möglich ist aufgrund der vorangeschrittenen Extrem-Unterzuckerung) „Tanke, ähm, Danke“ und langst tüchtig zu.
Und grade Nutella/Nutellabrötchen hat/haben den riesigen Vorteil, dass sie auch während des Radfahrens recht leicht gegessen werden können, weil sie quasi im Mund zerrinnen, sehr viel Energie liefern und – oh Gott, wo ist der nächste Supermarkt? – sehr gut schmecken. Man gönnt sich ja sonst nichts im Leben.
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