MaxFun Sports Laufsport Magazin
Skyrunning WM Schottland
Der Extremsportler Alexander Krenn, der nun auf den doch etwas extremeren Trails dieser Welt Fuß gefasst hat, war einer der österreichischen Helden, die dem eher bescheidenen schottischen Wetter trotzten an diesem mittleren September-Wochenende. Gleich drei Weltmeisterschafts-Bewerbe standen an drei verschiedenen Tagen an, Superstar Kilian Jornet konnte sich zweimal in die Siegerlisten eintragen lassen, er gewann das Skyrace und das Skyline, wobei man klarerweise sagen muss, dass der wohl beste „wahnsinnige“ Runner der Welt zwar der Maßstab schlechthin für alle anderen sein dürfte, wenngleich er einfach nicht als Maßstab hergenommen werden kann (wer kann sonst noch von sich behaupten, das Matterhorn ausschließlich auf Händen laufend bezwungen zu haben, respektive den Mount Everest in nur einer Woche 43x hinaufgelaufen zu sein, etwas übertrieben zwar, aber nicht weit von der Wahrheit entfernt).
Alexander Krenn partizipierte in einem anderen Bewerb, im Ultra, der ursprünglich 55km lang hätte sein sollen, und das mit über 5000 Höhenmetern gespickt, aufgrund der bösen äußeren Bedingungen verkürzte man aber auf „nur“ 49km, die man mit 2000 Höhenmetern pfefferte. „Hätte man so einen Bewerb in Österreich veranstaltet, wäre man dafür wohl verhaftet worden“, meinte ein sehr glücklicher Krenn im Ziel. Die Bedingungen seien unfassbar gewesen, Flüsse, die man zu durchqueren hatte, Sümpfe, die einen beinahe vor Ort behielten, fast senkrechte Hügel-Abhänge, die aufgrund des Gatsches nicht bergablaufbar waren, quasi alle kugelten hinunter, ein Abenteuer der besonderen Art also. Klingt vor dem Computer superlässig, war aber mit Sicherheit verdammt hart und außergewöhnlich, vor allem für diejenigen, die zwar ordentlich Schmackes haben in Lungen und Beinen, aber technisch nicht so extrem versiert sind wie die ersten hundert, die man getrost zu den Profis oder wenigstens Semi-Profis dieser Sportart zählen darf.
43. Platz für Krenn
Diese Platzierung von Alexander Krenn ist umso beachtlicher, weiß man doch, dass dieser sich seine Brötchen und Laufschuhe via Spitzen-Schwimmtrainer-Stunden in der Südstadt verdient. Wobei er erst nach dem technisch fast nicht machbaren Terrain richtig in die Gänge gekommen war und in etwa dreißig vor ihm Stolpernde, Fallende und Laufende überholen konnte. Er ist als zweitbester Österreicher hinter dem hervorragenden Markus Stock, der als 34. etwa 12 Minuten Vorsprung auf Krenn und etwa 50 Min Rückstand auf den Briten Jonathan Albon ins Ziel gekommen. Letztgenannter lief satte 12 Min vor dem Zweitplatzierten Andre Jonsson aus Schweden ins Ziel, der wiederum hatte gerade mal 46 Sek auf den Drittplatzierten Spanier Luis Alberto Hernando Alzagar.
Im Damenrennen lief die Niederländerin Ragda Dabats nicht nur alle anderen Damen in Grund und Boden, sondern auch alle Herren, bis auf die ersten 30, die etwas schneller waren, natürlich „nur“. Sie benötigte 4h36Min, die zweitplatzierte Spanierin Gema Arenas Alcazar hatte ungefähr 14 Min Rückstand, auf die dritte Dame aus Ecuador, Maria Mercedes Pila Viracocha jedoch nur 4 Sek Vorsprung allerdings.
13. Platz für Österreich in der Nationenwertung
Ein großer Dank muss nicht nur dem Dudelsack-Starter, der dem Anfangs-Wahnsinn mit 800 Höhenmetern gleich einmal eine ganz besondere Lauf-Atmosphäre mit auf den Weg gegeben hatte, ausgesprochen werden, sondern vor allem Thomas Bosnjak und Sebastian Falkensteiner, die das Sponsoring für die österreichische Nationalmannschaft (bestehend aus Sibylle Schild, Claudia Rosegger, Sebastian Falkensteinger, Marcus Burger, Markus Stock, Martin Mattle, Franz-Josef Schögl und Alex Krenn) aufstellen konnten. Österreich belegte übrigens den hervorragenden 13. Platz in der Nationenwertung und kam damit vor Frankreich und der Schweiz in die Wertung. Und natürlich überhaupt der Idee, die hinter all dem Unfassbaren steht, phänomenal, was der Mensch in sehr rauer Wildnis so anstellen.
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