MaxFun Sports Laufsport Magazin
Weltrekord von Genzebe Dibaba
5Min23,75s – Weltrekord von Dibaba
Wer einen Kilometer in 5Min20s laufen kann, sagen wir mal, bei einem mittleren Dauerlauf, der ist so schlecht nicht drauf. Wer einen Kilometer – maximal schnell gelaufen – unter 4Min rennen kann, ist ebenfalls nicht ganz schlecht drauf. Dann wird die Luft zusehends dünner, jede Verbesserung bedarf eines höheren Trainingsaufwands, eines qualitativ durchdachteren Trainings. Und dann gibt es natürlich die Supertalente, die nicht einen, sondern gleich zwei Kilometer in 5Min23,75s laufen können – Genzebe Dibaba ist mal wieder ein Weltrekord geglückt, ein fabelhafter noch dazu. Beim Hallen-Meeting in Sabadell (Februar 2017) stellte die Äthiopierin ihren nächsten Weltrekord auf – Leichtathletik-Fans werden sich sicherlich (unter anderem) an ihren Traum-Weltrekordlauf über die 1.500m in Monaco (Juli 2015) erinnern, bei dem sie knapp über 3Min50s geblieben war. In ähnlicher Manier verbesserte sie den Uralt-Weltrekord von Gabriela Szabo um beinahe sieben Sekunden, die Rumänin war 1998 Weltrekord gelaufen. Dibabas Rekord gilt als Freiluft-Weltrekord, weil dieser bislang von Sonia O´Sullivan (5Min25,36s) gehalten wurde und die Afrikanerin auch unter dieser Marke geblieben war.
Zweimal hintereinander knapp über 2Min40s pro Kilometer zu laufen ist verdammt stark, man darf gespannt sein, was da heuer drinnen ist über die 3.000m, da hält Wang Junxia seit 1993 den Weltrekord – 8Min06,11s war die Chinesin damals unterwegs (Peking). Man kann von den – nun schon teilweise ehemaligen – Weltrekorden der Chinesinnen halten, was man will, jetzt stehen wir vor der Situation, dass die Dibabas und Ayanas dieser Welt all diese Bestmarken crashen können, und zwar ordentlich. Natürlich kann man jetzt nicht hergehen und Dibabas 2.000-m-Zeit einfach durch zwei dividieren und mit drei multiplizieren, man beachte aber, dass wir erst Anfang Februar haben und der Saisonaufbau der Äthiopierin in vollem Gang sein könnte. Zum Vergleich: Hicham El Guerrouj hält den Rekord bei den Herren, sagenhafte 4Min44,79s bedeuteten 1999 Weltrekord (Berlin), diese Zeit entspricht einem Kilometerschnitt von 2Min22,395s, nicht schwer auszurechnen, aber wohl schwer vorzustellen.
Wer heuer beispielsweise vorhat, seine 5.000-m-Zeit zu verbessern, der darf durchaus auch an seinen Fähigkeiten über 3.000m arbeiten, also an seiner Schnelligkeit und seinem Stehvermögen. Da kann man ohne weiteres auch mal seine 1.000-m-Fähigkeiten und die über 2.000m ausprobieren. Allzu viele Wettkämpfe gibt es dazu nicht, den einen oder anderen Straßenlauf findet man zwar schon, und das eine oder andere Leichtathletik-Meeting für (mehr oder weniger) leistungsorientierte Hobbyläufer auch. Aber ansonsten muss man sich wohl eine abgemessene, flache und vor allem windunanfällige Strecke suchen, auf der man dann alles gibt. Unfair will man klarerweise nicht sein, wer seine Bestzeiten nur in eine Richtung aufstellt – etwa bei starkem Rückenwind oder leichtem Gefälle oder gar beidem – belügt sich nur selbst. Sinnvoll wäre natürlich der Vergleich in der Gruppe, da sollte der Trainingsaufbau aber in etwa übereinstimmen. Es macht wenig Sinn, zwei etwa gleich starke Trainingskameraden, die in einer ganz anderen Trainingsphase sind, zu einem 2.000-m-Testlauf zu überreden. Viel sinnvoller wäre es, wenn dann die einen für die jeweils anderen Tempo machten, etwa über 1.000m oder etwas mehr.
Faktum ist, dass Genzebe Dibaba mit diesem 2.000-m-Weltrekord wieder etwas ganz Spezielles gelungen ist, das sich viele Freizeitläufer als Motivationsschub hernehmen können. Faktum ist aber leider auch, dass zumindest die meisten von uns noch ein bisschen warten müssen mit solchen pb-Versuchen, bei -4 Grad Celsius und Glatteis rennt es sich einfach nicht so besonders schnell.
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