MaxFun Sports Laufsport Magazin
Schwer zum Verdauen
Legendär sind die Einheiten in Schönbrunn, in den späten 80er-Jahren, gleich im Anschluss an das Schwimmtraining im Wiener Zentrumsbad. Der Trainingspartner ist kein Geringerer als derjenige, der einen zum Triathlon gebracht hatte. Damals, als die Uhren noch anders gingen in dieser Sportart. Oder auch im Laufen, bunter als bunt kam man daher und wurde auch so angesehen. „Verrückte, Wahnsinnige“, die da ihr Unwesen trieben, heute würde man uns wohl mit Halloween-Clowns verwechseln. Der Trainingspartner musste übrigens stets beim gleichen Busch kurz mal "wegtreten". Wir pflegten immer sechs große Runden im Schlosspark zu rennen.
Man passt zwar ohnehin auf mit der Ernährung, aber viele LäuferInnen kennen den Fehler sicherlich - das Schnitzel oder den Schweinsbraten knapp vor der einenhalbstündigen Trainingseinheit im Gelände zu verzehren. Man macht dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur ein einziges Mal; aber dennoch muss man immer wieder nach ein paar Kilometern auf die nicht vorhandene Toilette. Weh dem, der keine Taschentücher oder kein Klopapier eingesteckt hat, dann müssen schon mal Blätter vom Baum herhalten für das, worüber man eigentlich nicht spricht.
Tabuthema
Die Frage, die sich stellt, ist, warum man gerade darüber nicht sprechen will. Jeder muss es, jeder tut es, die meisten täglich. LäuferInnen und AusdauersportlerInnen generell meist öfter als einmal in 24 Stunden. Die Sache ist relativ einfach: So lange im Magen-Darm-Trakt alles funktioniert, werden Essen und Trinken über kurz oder lang verdaut, heraus kommt das, was der Körper nicht benötigen kann. Ein wunderbares System, es geht um nichts Anderes als um Energie(-verwertung).
Warum sind allerdings gerade LäuferInnen dermaßen häufig betroffen von nicht (mehr) gewolltem Stuhlgang beim Laufen selbst? Weil durch die rhythmischen Bewegungen des Laufens alles Mögliche durcheinandergeschüttelt wird – also auch der Darminhalt. AusdauersportlerInnen nehmen aufgrund ihres erhöhten Bedarfs klarerweise auch mehr Energie in welcher Form auch immer zu sich, viele essen vor dem Training noch einen Riegel – da sind oft Ballaststoffe oder Süßstoffe drinnen, und die regen die Verdauung zusätzlich an.
Auf die richtige Ernährung kommt es an
Kein Grund zur Panik also, wenn man als LäuferIn immer und immer wieder in die Büsche muss – das ist ganz normal. Wie macht man das allerdings bei Wettkämpfen? Da kostet das Austreten zum einen Zeit, zum anderen ist es ziemlich peinlich, etwa bei einem Riesenmarathon schnell hinter einen Baum zu huschen, weil dort meist ZuseherInnen en masse platziert sind. SpitzenläuferInnen machen das in etwa so; generell wird sehr wohl ballaststoffreich und dunkel (also dunkles Gebäck, Vollkorn, etc.) gegessen, am Tag des Rennens gibt es dann aber etwa drei bis vier Stunden etwas Helles – also z. B. zwei, drei Toastbrote mit Butter und Honig, die gleiche Menge an Milchbrötchen oder Vergleichbares.
Nach den ersten Toilettengängen wird der Körper mit einem kurzen Spaziergang aktiviert, so können die meisten gleich noch einmal auf die Toilette. Beim Einlaufen ist stets Klopapier dabei, durch die Anspannung und das lockere Traben können die meisten ihren Darm dann nochmals entleeren. Dass all das kein Garant für „klofreies“ Laufen sein muss, zeigen Jahr für Jahr auch SpitzenläuferInnen oder –triathletInnen; dann, wenn die AthetInnen kurz mal verschwinden und die Kameras wegschwenken, weiß man, was Sache ist. All das ist aber ganz natürlich. Wer beim Sporteln häufig Stuhlgang hat, darf sogar froh sein darüber.
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