MaxFun Sports Laufsport Magazin
Kein Weltrekord beim Dubai Marathon
Sturz von Bekele beim Dubai Marathon am 20. Jänner 2017
Nachdem der Wunderläufer aus Äthiopien bereits vor zwei Jahren nach 30 Kilometern auf der pfeilschnellen Strecke in der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate aufgeben musste, passierte ihm Ähnliches an diesem Freitag. Bereits am Start war Bekele gestoßen worden und gefallen, dadurch verlor er den Anschluss an die Spitzengruppe und stieg nach 23 Kilometern aus. Bitter für den Weltrekordhalter über 5.000 und 10.000m, noch bitterer vielleicht die Tatsache, dass er sich beim Sturz verletzt haben könnte, Bekele fasste sich nach seinem Ausstieg an die linke Wade. Somit wird es mit Sicherheit noch eine Weile dauern, bis der Weltrekord fällt, London oder Berlin wären – so der Berlin-Sieger des Vorjahres fit ist – die nächsten Möglichkeiten für einen Angriff auf selbigen.
Das Rennen wurde überraschenderweise von Tamirat Tola aus Äthiopien gewonnen, der 25-jährige stellte mit 2h04Min11s einen neuen Streckenrekord auf, seine eigene Bestmarke konnte er um etwas mehr als 2 Minuten verbessern. Auf den Plätzen zwei und drei landeten ebenfalls zwei Äthiopier, Mule Wasihun (2h06Min46s) und Sisay Lemma (2h08Min04s). Eine 26-jährige Marathon-Debutantin gewann die Damen-Wertung, Worknesh Degefa aus Ähtiopien überquerte nach hervorragenden 2h22Min36s die Ziellinie als Erste, gefolgt von, man ist beinahe geneigt zu sagen nona, zwei weiteren Äthiopierinnen, Shure Demise (2h22Min57s) und Yebrgual Melese (2h23Min13s). Für den Sieg und die jeweilige Jahresweltbestzeit bekamen sowohl Damen- als auch Herrensieger 200.000 Dollar.
Dubai ist schnell, keine Frage, sieht man sich die Siegerzeiten und die der Platzierten der letzten Jahre einschließlich 2017 an, ist dies offensichtlich. Leider hatte Kenny Bekele bislang eher Pech, was sein Antreten auf der topfebenen Strecke nahe dem Persischen Golf betrifft. Auf der anderen Seite ist es nun einmal so, dass bei einem Marathon, respektive einer Verbesserung des Weltrekords im Marathon, alles passen muss. Manche stecken einen Sturz am Start sofort weg und scheinen dadurch eher noch stärker, noch aggressiver zu werden – man denke nur an die Halbmarathon-Weltmeisterschaften des Vorjahres, bei denen der spätere Sieger aus Kenia, Geoffrey Kipsang Kamworor, ebenfalls am Start zu Fall kam, dann aber alle – einschließlich Mo Farah – in Grund und Boden lief und nach 59Min10s überlegen gewinnen konnte. Wer sich diesen Sturz auf youtube (Kamworor ist der mit dem weißen, unübersehbaren Käppchen) ansieht, glaubt kaum, dass dann noch eine solche Leistung drinnen ist. Mo Farah kam bei einigen Olympischen Rennen über 5.000 und 10.000m mehr als ins Straucheln und gewann dennoch. Prinzipiell ist ein Sturz aber natürlich alles andere als ideal und man kann nur hoffen, dass Kenenisa Bekele nicht ernsthaft verletzt ist und bald einen weiteren Anlauf unternehmen wird, um die 2h02Min57s-Marke zu knacken.
Caption: Kenenisa Bekele - world record holder at 5,000m and 10,000m and targeting Dubai for the Marathon World Record on Friday
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