MaxFun Sports Laufsport Magazin
Was gibt es Schöneres, als über Stock und Stein zu rennen
Hand aufs Herz – was gibt es Schöneres, als über Stock und Stein zu rennen, durch kühle Wälder mit riesigen Bäumen, die sich nachweislich miteinander unterhalten und Freundschaften bilden UND diese auch leben; auf Berge so hoch, durch Täler so tief, Klettersteige hinauf, über saftige Weiden und Wiesen, durch kleine Bäche oder gar durch Flüsse, mitten durch die Natur eben, mitten durch den Ursprung des Lebens, des eigenen Lebens? Für viele Trailrunner ist Laufen auf diese Art und Weise die einzig wahre, weil sie einfach all das in sich hat, was einem im Alltag fehlt. Viele verzichten gänzlich auf technische Hilfsmittel, wenn sie so unterwegs sind, nehmen die Stoppuhr (und damit ist tatsächlich diese Spezies von Zeitmessern gemeint) nur noch für die Intervalle, die dann doch immer wieder auf der Bahn oder der Straße absolviert werden, andere wiederum wollen selbst im (unwegsamen) Gelände genau messen, wie lang und weit und hoch und tief sie rennen. Die Unterschiede zum Laufen auf Asphalt sind teilweise erklecklich. So kann es durchaus sein, dass man zwar 3Min30s Schnitt zusammenbringt über 5km (Straße, Bahn), eine solche Distanz kann „irgendwo da draußen“ aber schon mal eine Stunde und mehr an Zeit verschlingen…
Genau darin liegen aber auch die Gefahren des Trailrunnings, man darf die Natur niemals unterschätzen, sie wird immer stärker sein als der stärkste Läufer. Dass das klar sein dürfte, dürfte klar sein, man muss es sich nur immer wieder vor Augen halten. Nehmen wir das einfachste Beispiel, einen Wald-und-Wiesen-Lauf, der ausschließlich über – richtig Wiese – und durch – richtig – Wälder führt; läuft man, wie von der Straße gewohnt, im Windschatten des Vordermannes, schlapft man schneller in ein Loch im Boden, als einem lieb ist. Man muss sich nicht gleich einen Knöchelbruch zuziehen, ein leicht verdrehter Fuß reicht…passiert einem das ein paar Mal, darf man wieder ein paar Tage/Wochen mit dem Laufen aussetzen. Daher: Mehr Abstand lassen, aber auch nicht so viel, dass man überholt wird…oder aber, man läuft allen anderen davon, dann hat man dieses Problem nicht…
Dafür ein anderes, zumindest bei manchen Wettläufen in (sehr) unwegsamem Gelände; und zwar das des „Wegfindens“. Läuft man anderen hinterher, hat man zumindest die Gewissheit, sich im Fall der Fälle nicht alleine zu verlaufen. Ist man einsam auf weiter Flur, muss man schon recht zuversichtlich sein, um nicht irgendwo zwischen den Markierungen an sich und seiner Streckenkenntnis zu zweifeln zu beginnen. Vor allem bei Ultra Trails im Hochgebirge können die Veranstalter nicht überallhin Pfeile und Markierungen schmieren, Kühe, Füchse und Bären (oder vielleicht auch die ortsansässigen Bauern) wären davon nicht besonders angetan. Genaues Studieren des Streckenplans (und –profils) davor ist bei solchen Läufen mehr als anzuraten…schon der „Lauf rund um den Lainzer Tiergarten“ kann so manchen an den Rand des Orientierungswahnsinns bringen – mit dem Unterschied zu Hochgebirgstrails, dass rund um die Mauern des „Wildschweinparks“ eher nicht mit alpinen Gefahren und deren Folgen zu rechnen ist…
Mit denen wiederum wird man in den Bergen sehr wohl konfrontiert, ein Trainingslauf im Hochgebirge kann nicht nur zu Kopfschütteln oder gar Ärgerlichkeiten beim Wandersvolk führen, sondern auch zu wirklichen Problemen. Selbst noch so trittsichere Trailrunner sind schon abgestürzt und jämmerlich verreckt, weil niemand wusste, wo genau der Trainierende unterwegs war. Daher sollte man VOR einem solchen Trainingslauf stets einer Person des Vertrauens sagen, wo und wie lange man denn vorhat zu laufen. Die Mitnahme eines Handys und einer Notfallausrüstung ist übrigens in solchen Fällen auch nicht ganz verkehrt…Und last but not least sei noch einmal erwähnt, dass man nur zu Gast ist als Trailrunner inmitten der unberührten Natur – in diesem Sinne!
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