MaxFun Sports Laufsport Magazin
Sprintstile im Vergleich
Herr Ronaldo kann es ausgezeichnet, Sprinten nämlich, abgesehen davon hat er natürlich Skills, die ihn teilweise weit abheben über den Fußball-Normalverbraucher, seine koordinativen Fähigkeiten sind ein Wunder, seine Vorstellungskraft, die ihn sogar in völliger Finsternis komplexeste Ballkurven vorausahnen und exakt berechnen lässt, ein Wahnsinn, seine Ausdauer faszinierend, von seinem Spielwitz oder seiner Schusskraft ganz zu schweigen. Im Gegensatz dazu ist Herr Bolt zwar ein ganz passabler Fußballer, das kann man per Netz ganz leicht nachprüfen, seine Art zu sprinten ist aber – auch natürlicherweise – eine andere als die des Superstars im Fußball.
Was unterscheidet den Sprintstil eines reinen Sprinters von dem eines Fußballers oder überhaupt von dem eines Dauerläufers.
Zunächst einmal ist es das Training, das vollkommen unterschiedlich aufgebaut ist.
Ein Fußballer ist klarerweise im Vorteil, wenn er schnell laufen, respektive sprinten, kann. Aber bei einem 90-Minuten-Spiel sind es verdammt viele Fähigkeiten, die letztendlich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Nicht zuletzt braucht man auch ein wenig Glück und halbwegs faire Schieds- und Linienrichter. Der einzelne Spieler muss zum einen relativ lange und zum anderen auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen laufen können. Topspieler erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 35 km/h, so manchem sagt man nach, dass er die ersten 30m schneller als Usain Bolt himself laufen könne, die fleißigsten Spieler – vom Laufpensum her – legen 13 und mehr Kilometer pro Spiel zurück; und das Spiel für Spiel. Nachdem der Weg zum gegnerischen Tor selten vollkommen gerade zurückgelegt werden kann, ist klar, dass ein Topfußballer extrem gewandt agieren können muss, mit oder ohne Ball. Er muss stets alle Gegenspieler und natürlich auch seine eigenen Spieler im Überblick haben und vorausahnen können, was in den nächsten Momenten geschieht. Fußball ist eine der komplexesten Sportarten, die es gibt, gerade das macht die ganze Sache für die Zuseher so interessant und spannend.
Interessant und spannend sind aber auch 100-m-Finalläufe bei diversen Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen. Oder generell Wettläufe, bei denen die Bolts oder Fraser-Pryces dieser Welt am Start stehen, für gefühlte Ewigkeiten wird es vor dem Startschuss totenstill im Stadion, wohl auch vor den Milliarden TV-Bildschirmen, obwohl die meist acht Herrschaften ja „bloß“ 100 oder 200m um die Wette zu rennen haben. Und sich nicht um Gegenspieler, Bälle oder Linienrichter kümmern müssen, ebenso wenig, wie sie um daher rennende Gegner herumwirbeln müssen. Die Faszination liegt daher einzig und allein darin, den schnellsten Menschen der Welt dabei zuzusehen, wie sie vielleicht schneller als je zuvor über die Bahn knallen. Unglaublich aber natürlich auch die Fähigkeiten eines Mo Farah, der für die letzten 400m beim 5er oder 10er lediglich etwas mehr als 50s benötigt und somit auch über hervorragende Sprintfähigkeiten verfügt. Allerdings könnte er aufgrund seiner Genetik niemals tatsächlich zum Weltklassesprinter mutieren, ebenso wenig, wie Usain Bolt jemals ein Weltklasse-10.000m-Läufer werden könnte. Oder Cristiano Ronaldo ein Weltklasse-100-m-Läufer oder Marathonweltrekordler. Weil eben allen Dreien das gewisse Etwas für die jeweils anderen Sportarten fehlt, was wiederum verdammt wichtig für deren tatsächliche Sportarten ist, denn sonst wären sie in diesen nicht dermaßen gut. Genetik macht also den einen guten Teil der unterschiedlichen Fähigkeiten aus, Sozialisierung und Spezialisierung im Training den anderen. Faszinierend sind wohl alle Leistungen in diesen Preisklassen. Mögen die diversen Spiele dieses Jahres bald beginnen!
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