MaxFun Sports Laufsport Magazin
Grüß dich auch Gott - Hallo, Servus und Baba!
Vor bald dreißig Jahren war es ein wenig anders. Jetzt wirst du sagen, no na, wie sollte denn JETZT alles gleich sein wie vor drei Dekaden? Wieso sollte sich nichts geändert haben? Stillstand wäre Tod, das glauben wir seit längerem zu wissen, schon, und nur Bewegung ist Leben. Das fängt ja schon bei der Zelle an oder besser gesagt, IN der Zelle, wo sich Vorgänge abspielen, so schnell, dass einem vom bloßen Hinsehen schlecht würde, doch könnte man ohnehin nichts erkennen, zu mikroskopisch klein all die Flitzereien, die uns am Leben erhalten. Energie wird umgewandelt, Desoxyribonukleinsäure wird nachgebaut, Botenstoffe knallen ums Eck, und all das und noch viel mehr davon nennt man Bewegung. Wäre diese nicht ständig vorhanden, wäre das Leben recht bald ausgehaucht. Wie also kommst du jetzt drauf, dass alles heutige gleich dem vor dreißig Jahren sein sollte?
Da war es nämlich so, dass sich die Läufer untereinander grüßten, entweder verbal mit einem „Hallo“ (oder eher „Servus“, „Hallo“ kam später…) oder rein mit dem Kopfe gestikulierend oder gar nur einen Finger hebend; aber stets bemerkbar, also hör- oder sichtbar. Bei den Radfahrern verhielt es sich ähnlich, die grüßten sogar die Moped- und Motorradfahrer, nur bei den Schwimmern war es schwierig. Immer schon. Weil die ja ihre Köpfe fast dauernd unter Wasser haben und immer nur kurz aufsehen, um nicht in Fischerboote oder Bojen hineinzuschwimmen, ob dieser fiesen Zwischenfälle ohnmächtig würden und ertränken. Aber ganz freundliche Wassersportler waren wenigstens so viel, die Fische und Wale und Rochen unter ihnen zu grüßen, mit einem Zwinkern durch die Schwimmbrille oder einem hübschen zusätzlichen Bein- oder gar Flossenschlag, letzteres war allerdings nur den Flossen- oder Weitwasserschwimmern möglich.
Und wie ist das heute? Da rennt man durch die Allee, begegnet mehr oder minder dauernd anderen Beinsportlern, KEINER außer Alfi (Alfred Sungi, Maxfunsports hat diesen wohl beliebtesten Wiener Läufer bereits interviewt) grüßt mehr. Oder erwidert den eigenen Gruß. Oder schaut einen an. Oder schaut einen grüßend und lächelnd an und weicht ein wenig aus. HEUTE scheint es hauptsächlich Läufer zu geben, die stur gerade ausschauen und ihren verdammt harten Trainingsplan verfolgen. Den sie ohnehin nie erwischen werden. Weil der viel schneller ist. Oder andere, die nur noch auf den Boden vor ihnen fixiert sind, auf die Erde, den Asphalt, die Wiese, den Sand, die Steine und vielleicht noch die Ameisen. Oder noch andere, die einen doch anschauen, man möchte fast meinen, anglotzen, anstarren, durch einen hindurch blicken, aber KEIN Zeichen des Erkennens des eigenen Selbst preisgeben wollen. Man möchte fast meinen, man wäre nicht mehr, aus, vorbei, nur noch ein Geist, der da läuft, ein müder Abklatsch des Athleten aus vergangenen Tagen, aus Tagen vor bald dreißig Jahren.
Da hat man doch neulich mal damit begonnen, selbst wieder zu grüßen, die anderen Läufer, Radfahrer und Schwimmer anzusehen – gut, bei den Schwimmern war das immer noch so eine Sache – und manchmal war einem sogar ein freundliches „Hi you“ oder ein noch freundlicheres „Hey man“ entfahren, auch, wenn es sich vielleicht um eine entgegenlaufende Dame gehandelt hatte. Und das glaubst du jetzt vielleicht nicht, aber jeder zweite, man hat natürlich mitgezählt, hat zurückgelächelt und zurückgegrüßt. Na sieh mal einer an. Man MUSS nur WOLLEN (welch schneidiger Spruch), dann wird das schon. In diesem Sinne - Hallo, Servus und Baba.
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