MaxFun Sports Laufsport Magazin
Gott und die Welt
Immer wieder sieht man sie vor dem Start beten, ins Ziel fahren und das Kreuz auf dem Kettchen, das um den Hals baumelt, küssen. Wie wichtig ist der Glaube an Gott, wenn man Höchstleistungen bringen will, wie wichtig ist der Kirchengang für Spitzensportler?
Zunächst einmal kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass Glaube an sich von enormer Wichtigkeit ist für jeden, der Sport betreibt. Je höher das Leistungsniveau, desto stärker muss dieser sein, um sich selbst sozusagen besiegen zu können, um seiner Schmerzen Herr zu werden, um auszuhalten, was eigentlich gar nicht aushaltbar scheint. Aber ob es sich hierbei um den Glauben an Gott handelt oder „nur“ um den Glauben an sich selbst, sei dahingestellt. Zuerst müsste man „Gott“ und „Glauben“ definieren, das allerdings sprengte den Rahmen dieser Seite, wäre auch gar nicht zielführend.
Ein gehöriges Maß an Kohärenzsinn, den einst Aaron Antonovsky eingeführt hat, spielt da mit hinein. Jener besagt, dass „sich die Dinge wohl so entwickeln werden, wie ein vernünftig denkender Mensch dies erahnen kann“. Positives Denken soll im Vordergrund stehen, negativen Gedanken soll so wenig Platz wie möglich eingeräumt werden. Nur wer in der Lage ist, hauptsächlich im „Yes“ zu verweilen, kann Außergewöhnliches leisten.
Nur, damit nichts falsch verstanden wird, prinzipiell kann man nicht mehr leisten als körperlich möglich. Einfaches Beispiel: Wer bloß 45 kg wiegt, wird wohl kaum einen Lkw ziehen können. Wobei wohl die meisten von uns schon diese Geschichten gehört haben von Menschen, die in Todesangst zu phänomenalen Leistungen in der Lage waren, Dinge gemacht haben, die sie unter normalen Umständen nie zustande gebracht hätten.
ABER, und dieses groß geschrieben, man ist meist zu wesentlich größeren Leistungen in der Lage als man sich vorstellen kann. Und das hat sehr wohl mit dem Glauben an sich selbst, an seine eigene Stärke und mit Kohärenzsinn zu tun. Die meisten Menschen, die zum allerersten Mal bei einem Wettkampf starten, können sich nicht so richtig quälen, können noch nicht so richtig „hinhalten“. Die Fähigkeit, sich selbst und seine Schmerzen zu besiegen, erlangt man erst mit der Zeit. Anfangs weiß man nicht, wie weit man gehen kann, was der Körper alles aushält, deshalb lässt man viel früher nach als eigentlich notwendig. Später dann, wenn man bereits viel Erfahrung mit Wettkämpfen und hartem Training hat, ist man dieses „Hinhalten“ dann bereits gewohnt. Das heißt aber noch lange nicht, dass einem das alles leichter fällt. Viele haben regelrecht Angst vor dem Start, weil sie genau wissen, was auf sie zukommt. Viele scheitern einfach daran, weil sie sich nicht quälen können, weil sie sich nicht quälen wollen. Und sagen dann im Ziel, dass es bloß ein Trainingswettkampf war, dass sie sich gar nicht so richtig anstrengen wollten.
Hier fehlen mit Sicherheit der Glaube an sich selbst, das Kohärenzgefühl, das positive Denken und das unbedingte Wollen. Spitzensportler sind nicht nur körperlich stark, sondern vor allem mental. Sie können ihr maximales Leistungsvermögen genau dann abrufen, wenn es gefordert ist. Der ambitionierte Hobbysportler kann daraus lernen; er sollte sich öfter mal recht intensiv mit seiner Psyche, mit seinem Denken auseinandersetzen. Ein erster Schritt kann da bereits sein, dass man auch im Training versucht, hauptsächlich positiv zu denken.
Link: www.maxfunsports.com