MaxFun Sports Laufsport Magazin
Die Glücksdroge Sport
15.07.2015, 12:00:00
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Über den physiologischen Mechanismus wird in der Wissenschaft weiterhin hitzig diskutiert. Während im Laufe der Zeit mehrere Hypothesen an den Tag gekommen sind, wie die Glücksgefühlentstehung beim Sport vermittelt wird, hat der Hobbysportler längst auch ohne Studien für sich beweisen können, worüber die Forschung streitet: Sport macht glücklich. Doch wieso? Ist es der Blick in den Spiegel nach einer Serie erfolgreichen Trainingseinheiten? Die Gewissheit, dass dank regelmäßiger Aktivität einmal mehr gesündigt werden kann? Der Stolz über die eigene Leistung? Oder ist wie oftmals auch ein komplexes, geniales System unseres Körpers verantwortlich? Bis dato haben sich zwei Hypothesen über die Entstehung der Glücksgefühle beim Sport durchgesetzt: Die Monoamin- und Endorphintheorie. Fakt ist, während physischer Aktivität wird im menschlichen Körper eine komplexe Kaskade aus Hormonen, Botenstoffen und Mediatoren in Gang gesetzt. Eine wichtige Vertretergruppe sind die Monoamine, zu denen die sogenannten Katecholamine, besser bekannt als Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin zählen. Auch Serotonin ist ein Monoamin, das beim Sport freigesetzt wird. Es beeinflusst so gut wie alle Funktionen des Gehirns, sorgt für innere Ruhe und Gelassenheit. Ein Mangel dieses Botenstoffes gilt als bedeutendster Faktor für die Entstehung von Depressionen. Was wiederrum erklärt warum Sport einen protektiven Effekt bei deren Entstehung hat. Auch der Schlaf wird von diesem Wunderbotenstoff beeinflusst, so dass ein Unterangebot zu Schlafstörungen führen kann. Doch Gut und Böse halten sich wie so oft die Waage. So hat der Glücks-Botenstoff, der nebenbei bemerkt auch bei der Schmerzvermittlung eine Rolle spielt, den Ruf für die Entstehung von Migräne verantwortlich zu sein. Doch was genau geschieht beim Sport? Serotonin wird bei körperlicher Anstrengung vermehrt durch Exozytose frei und löst eine Reihe weiterer Prozesse aus die für die genannten Effekte zuständig sind. Dadurch fühlen wir uns glücklich und zufrieden. “Endorphine“, ein mit Glück assoziierter Begriff, den viele bereits irgendwo aufgeschnappt haben, wenige jedoch wirklich verstehen was dahintersteckt. Mehrere Studien haben demonstriert, dass Sport die Endorphinfreisetzung, genauer genommen die der ß-Endorphine signifikant erhöht. Diese Neuropeptide sind endogene, körpereigene Morphine, die an den selben Rezeptor binden wie Opiate, wodurch sich ihre berauschende und euphorische Wirkung erklären lässt. Auch Heroin ist wohlgemerkt ein Opiatabkömmling, hat jedoch im Gegensatz zu Sport mehr negative als positive Eigenschaften. Vor allem bei Langstreckenläufern werden Endorphine für den Trance-ähnlichen Zustand (Runners High) verantwortlich gemacht. Botenstoff hin oder her, wir Sportler wissen wie positiv sich regelmäßige körperliche Aktivität auf unser Wohlbefinden auswirkt. Seien es erreichte sportliche Ziele, sichtbare körperliche Erfolge oder einfach das Gefühl nach dem Ausdauertraining so richtig entspannt zu sein- wer die “Glücksdroge“ Sport einmal ausprobiert hat, möchte sie nie wieder missen.
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