MaxFun Sports Laufsport Magazin
Spaßtraining
Laut mehr oder weniger allen Umfragen ist der Hauptbeweggrund für das Treiben von Sport „Abnehmen“. Nun denn, in einer Gesellschaft wie der heutigen verständlich, zumindest auf der einen Seite. Wäre es nämlich nicht so, dass bereits jedem Kleinkind eingeredet werden würde, dass es zusammenessen soll, was vor ihm steht, dass Milchschnitten gesund sind oder dass es gefälligst ruhig sitzen soll – am besten vor irgendeinem Screen – hätte die westliche Welt auch kein Problem mit latentem Übergewicht und damit einhergehenden, kaum zu bezahlenden Kosten.
Andrerseits gibt es eine immer größer werdende Gruppe von Sportlern, die sich ganz in ihre Trainingspläne vertiefen, nichts Anderes als Zahlen, Daten, Fakten im Kopf haben, bei Sportlerstammtischen gibt es keine anderen Gespräche als die irgendwelcher Matheformeln, mit denen man ausrechnen kann, wie schnell man demnächst sein wird. ´
Wo, bitte schön, bleibt da der Spaß? Es kann doch nicht sein, dass man stets von irgendetwas Äußerem getrieben ist/wird. Es kann doch nicht sein, dass man nur deshalb Bewegung macht, um Körperfett zu reduzieren. Es kann doch nicht sein, dass man nur deshalb läuft, um ein paar Hundertstel pro Kilometer herauszuquetschen. Vielmehr sollte es doch so sein, dass dies vielleicht angenehme Nebeneffekte sein mögen, der Hauptgrund für Bewegung aber die Freude an ihr ist.
Das Jahresende eignet sich beispielsweise hervorragend dazu, Spaßtrainingseinheiten zu absolvieren. Weil die nächsten, WICHTIGEN Wettkämpfe noch weit entfernt sind – zumindest für die meisten. Oder der Sommer und damit die Badehosen- oder Bikinizeit. Wer sich jetzt schon strikt an sämtliche Tempo-, Herzfrequenz- oder Wattvorgaben hält, könnte durchaus bald in einem kleinen Sportler-Burnout landen. Wer hingegen mal ein bisschen aufs Tempo drückt, mal komplett nachlässt oder gar ein paar Gehschritte einlegt, schafft Abwechslung – vor allem fürs Gehirn.
Natürlich ist es so, dass z. B. die Grundlagen für einen „ordentlichen“ Frühlingsmarathon im Vorfeld geschaffen werden, sprich jetzt oder jetzt bald. Wenn man durch den Wald trabt, vielleicht ein paar Hügel einstreut, wenn der Untergrund wegen der anhaltenden Regenfälle vielleicht tief bis sehr tief oder rutschig ist, kann man schlicht und einfach nicht IMMER exakt in seinem Grundlagenbereich bleiben. Na und? Dann ist man bei einem Anstieg halt mal drüber, rennt mit seinem Laufkameraden ein paar Minuten um die Wette. Oder geht – weil man sonst durch den ganzen Wald hinuntersegeln würde – mal ein paar hundert Meter bergab und befindet sich – sieh an, sieh an – dabei nicht einmal in seinem Rekombereich. Dafür erlebt man spannendere, interessantere oder lustigere Sachen, und darum sollte es doch gehen im Leben. Auch im Training.
Natürlich nicht immer. Je näher der Hauptwettkampf rückt, desto spezifischer sollte man trainieren, desto weniger Fehler sollte man machen. Sprich, man sollte immer genauer trainieren, sich wirklich hauptsächlich in den Trainingsbereichen aufhalten, die z. B. vom Trainer vorgegeben werden. Aber JETZT??? Jetzt hat man schon noch Zeit, um beim lockeren Dauerlauf am Sonntag mal zehn, zwanzig oder gar dreißig Minuten zu lange/kurz zu laufen. Hinzuhalten, wenn einem danach ist, nachzulassen, wenn man einfach grade nicht will. Normalität und Struktur kommen früh genug. Dann wird es wieder heißen: Vier Dauerläufe locker pro Woche, ein langer am Wochenende, einmal harte Intervalle oder ein Tempodauerlauf obendrein. Und zwar exakt in DEM und DEM Bereich. Aber bis dahin haben die meisten von uns noch Zeit. Genügend Zeit. So – let´s have fun…
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