MaxFun Sports Laufsport Magazin
Proteinshakes und Co!
Das Bild der Bar im Fitnessclub, eine kleine Obstschale und eine Wand voller Plastikdosen in unzähligen Geschmacksrichtungen: Schoko, Erdbeere, Vanille, Banane, Pistazie, Café - um nur einen Auszug des vorhandenen Angebots zu nennen. Aber auch abseits der Studios sprießen die Spezialshops für Sporternährung nur so aus dem Boden. Imposante Vorher/Nachher - Fotos tragen zur verstärkten Nachfrage sowie dem Verkauf der Eiweißshakes bei.
Zudem füllen auch noch zahlreiche Sportlerlebensmittel ganze Regalwände in Drogerien und versprechen Leistungssteigerung, Energiekick und schnellen Muskelzuwachs. Besonders Männer neigen dazu, der Muskelmasse beim Wachsen zusätzlich nachzuhelfen - Training alleine reicht scheinbar nicht, um gut auszusehen. Auch Frauen greifen zu fettabbauenden Eiweißdrinks, um möglichst rasch und ohne viel Aufwand - die Zeit ist knapp - das Bild des Idealkörpers zu erreichen. Doch: Halten die Mittel, was sie versprechen? Nein.
Guten Gewissens und ohne Angst vor Leistungseinbußen kann auf derartige Produkte im Breiten- und Fitnesssport verzichtet werden. Meist bleibt der Zusatznutzen sogar aus, und Riegel erweisen sich als wahre Fettfallen, und im Sportgetränk ist soviel Zucker und Fruktose enthalten, dass Magen und Darm verrückt spielen, was sportlicher Aktivität nicht gerade zuträglich ist. Die leistungssteigernde Wirkung von Kreatin und Co sei dahingestellt, wissenschaftliche Beweise sind kaum vorhanden.
Ein Mehrverbrauch an Energie resultiert praktisch nur aus hoch intensivem Training - das heißt fünf- bis sechsmal pro Woche für 3-6 Stunden. Hier kann es schon mal notwendig werden, auf Nahrungsergänzung zurück zu greifen, denn oft schafft man es gar nicht, den erhöhten Bedarf an Kohlenhydraten und Eiweiß mit natürlichen Lebensmitteln zu decken. Riegel und Gels sind oft leichter verdaulich und liefern gerade in Langzeitwettkämpfen schnell Energie. Aber bitte: Vorher probieren! Die Verträglichkeiten sind hier individuell sehr unterschiedlich - und wir wollen ja nicht, dass - puuups! - die Hinterherlaufenden, -radelnden, -schwimmenden auch noch was davon abkriegen.
Ein Breiten- und Fitnesssportler mit einem Trainingsausmaß von drei- bis viermal pro Woche zu je 60 Minuten kann so weiter essen wie bisher. Und wir sprechen hier von Ausdauersportarten; alleiniges Krafttraining erhöht den Energieverbrauch nur in geringem Ausmaß. Proteinshakes sind wohl der Renner unter den Zusatzprodukten.
Aber Shake ist nicht gleich Shake. Proteine sind aus Aminosäuren aufgebaute Riesenmoleküle und ein unverzichtbarer Bestandteil des menschlichen Körpers, der Aminosäuren braucht, um Muskeln aufzubauen. Der Eiweißbedarf eines intensiv trainierenden Kraftsportlers liegt bei etwa 1,5g/kg Körpergewicht. Und da der Durchschnittsösterreicher ohnehin viel zu viel Eiweiß isst, kriegt er das prinzipiell auch ohne Shakes hin. Er sollte lediglich auf eine durchdachte Auswahl an Lebensmitteln achten, tierisches und pflanzliches Eiweiß, um das breite Spektrum an Aminosäuren zu decken. Wenn`s also schon ein schicker Shake sein soll, dann bitte zumindest darauf achten, dass alle acht essentiellen Aminosäuren enthalten sind. Zudem sollte man bei der Wahl eines Shakes auf den Kaloriengehalt achten. Oft ist sehr viel Zucker drin – schmeckt besser -, sind dann aber wegen des hohen Kohlenhydratanteils Dickmacher. Und ohne Zucker, sprich Zuckeraustauschstoffe, verursachen zum Teil Blähungen und machen Heißhunger.
Zu guter Letzt noch ein medizinischer Hinweis: Die zusätzliche Einnahme von Eiweißpräparaten führt meist zu einem Eiweißüberschuss. Dieser wird im Körper zu Harnstoff abgebaut und der wird über die Nieren ausgeschieden. Die Nieren sind einer wesentlich höheren Belastung ausgesetzt: „Schöne Grüße an die Blase“! Wer trotzdem auf Shakes & Co nicht verzichten will, soll wenigstens die Menge an sonstigen Trinkflüssigkeiten verdoppeln.
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