MaxFun Sports Laufsport Magazin
Der 10. Steyrer Christkindllauf
Das weihnachtlicher nicht sein könnte, im Ziel gibt es Lebkuchen und Tee, in den Ortschaften rund um Steyr und in Steyr selbst kann man sich an zahllosen Weihnachtskrippen kaum sattsehen. Oder am Steyrer Christkindlmarkt, oder bei den täglichen Schmiedevorführungen entlang eines „Schmiedeweges“. Mag vielleicht kitschig klingen, aber in der Kalkalpenregion ist alles anders, echter, vertrauter, berührender.
Dabei handelt es sich beim Weihnachts-Wettkampfort um die drittgrößte Stadt von Oberösterreich, österreichweit liegt man damit immerhin auf Rang 12, ca. 38.000 Einwohner leben 310 m über dem Meeresspiegel, 1855 überlebten nicht alle den Choleraausbruch. Die Nachkommen der Überlebenden leben heute unter anderem von der Produktion von BMW-Motoren oder sie arbeiten in den Steyr-Daimler-Puch-Werken, die aber zum Teil an ausländische Firmen verkauft wurden. Auch ein gewisser Herr Strohsack hat sich mit seinen Magna-Werken in die Stadt eingekauft. Berühmter als eben Genannter sind sicherlich Anton Bruckner und Franz Schubert, die in Steyr immer wieder ihr Wirken zur Geltung brachten und schufen, was sie schaffen konnten.
Schaffen werden hoffentlich auch alle Teilnehmer den Wettlauf, so mancher vielleicht mit neuer Bestzeit: Schnell müssen die SiegerInnen allemal sein, reichte doch beispielsweise im Vorjahr eine Kilometerdurchschnittszeit von unter 3:00 NICHT zum Sieg; Matviychuk Oleksandr siegte mit hauchdünnem Vorsprung auf Valentin Pfeil, beide knallten 2:54 auf den Asphalt. Bei den Damen gewann Frau Dr. Mayr – ihres Zeichens bereits 154-fache Berglaufweltmeisterin – mit 3:20 Schnitt.
Ja, in den Kalkalpen und generell in dieser Gegend ist man immer schnell unterwegs – man denke an den Powerman von Weyer, in dem sich seit Jahren die Besten der Besten ihr Stelldichein geben; selbst beim langen Duathlon läuft man da weit unter 3:00 weg, und das, obwohl der Weg ins Ziel weiter fast nicht sein könnte. Erschreckend auch, wie viele (!!!) dermaßen angasen können…
Kein Wunder also, dass erst nach dem Weihnachtslauf Weihnachtsstimmung aufkommt, beim Wettlauf selber werden so gar keine Geschenke gemacht, satte 130 Läufer konnten 2013 einen Kilometerschnitt von unter 4:00 verzeichnen. Wo gibt es das sonst noch auf der Welt? Gut, jeden Morgen in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, wenn dort hunderte „Nachwuchshoffnungen“ aufbrechen auf ihre Trainingsrunde. Die rennen dann aber nicht unter 4:00, sondern unter 3:00, manche gar unter 2:00…gut, alles ist relativ, das ist schon klar, aber nichtsdestotrotz ist man verdammt schnell unterwegs in der Kalkalpen-Region. Die zwei Gebirgszüge, die insgesamt 600 km lang sind, umfasst: Die Nördlichen Kalkalpen, in denen z. B. der Wilde Kaiser, das Gesäuse oder das Dachsteinmassiv zu Hause sind. Und die Südlichen Kalkalpen, die ua. die Dolomiten, die Karnischen Alpen oder auch die Karawanken beinhalten.
Diese Erhebungen sind aber nicht enthalten im Christkindl-Run: 2 große Runden (nach Adam Riese sind diese je 2,6 km lang) über Promenade – Berggasse und Schlosspark sind zu absolvieren, bevor die Sieger in den mehr als zahlreichen Altersklassen, aber auch die Gesamtsieger wieder feststehen werden. Frohe Weihnachten wünscht man sich danach!
Link: www.lac-amateure.at