MaxFun Sports Laufsport Magazin

Schweiß senkt die Oberflächentemperatur der Haut

08.06.2011, 12:00:00
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Entgegen der landläufigen Meinung ist es nicht so, dass Vielschwitzer schlechter trainiert sind als jene, deren T-Shirts stets staubtrocken bleiben.

Schweiß senkt die Oberflächentemperatur der Haut, je höher die Leistung, desto höher die Energieflussrate, desto höher - theoretisch - die Temperatur. Je mehr der Körper schwitzen kann, desto besser kann er diesen Vorgang regulieren. Mit dem Schweiß werden viele Mineralstoffe aus dem Körper geschwemmt, Mineralstoffe, die für alle möglichen Vorgänge (wie z. B. Muskelkontraktionen) im Körper benötigt werden. Bei längerdauernden Belastungen müssen diese nachgefüllt werden, da die sportliche Aktivität sonst irgendwann nicht mehr weiterzuführen ist.

Wer beispielsweise "nur" Wasser nachfüllt, läuft Gefahr, seinen Körper damit zu "vergiften". Bei einer sog. "Hyponatriämie" fällt der Natriumspiegel ab (alles unter 120 mmol/l ist als lebensbedrohlich einzustufen), verursacht kann dies ua. durch übermäßiges Trinken von Wasser bei körperlicher Belastung werden. Wer Marathon läuft oder Ironman macht, MUSS bereits im Training die Aufnahme von Sportgetränken (oder beispielsweise Apfelsaft gespritzt mit einem Schuss Salz), kombiniert mit Kohlenhydrat-Gels oder -Riegeln und/oder anderen Nahrungsmitteln (die er BEI KÖRPERLICHER BELASTUNG gut verträgt) trainieren. Es macht großen Unterschied, ob man einen halben Liter isotonischen Getränks mit 50g Kohlenhydratgel bei 60 Puls vor dem Fernseher oder bei 150 Puls beim Laufen zu sich nimmt. Wer die flüssige und feste Nahrungsaufnahme unter körperlicher Belastung nicht ausreichend trainiert, hat durchaus beim Marathon/Ironman irgendwann mal damit zu kämpfen, dass er aufgrund von Übelkeit nur noch kaltes Wasser aufnehmen kann. Weil ihm eben schlecht ist, auf der anderen Seite muss aber etwas getrunken werden, weil man fürchterlichen Durst hat. Und genau dann wird´s gefährlich.

Der psychische Zustand in solchen Situationen ist auch nicht der allerbeste, viele greifen dann tatsächlich nur noch zu kaltem Wasser, und einige wenige sind bei Marathons oder Ironman-Veranstaltungen deshalb auch schon gestorben, an einer Hyponatriämie. Es lohnt sich also, bei längeren Läufen, die in der Vorbereitung für einen Marathonlauf ohnehin nicht fehlen dürfen, irgendwo ein Fläschchen mit Isotonischem zu deponieren, aus dem man nach jeder Runde ordentlich trinkt; dazu ein paar Gels, dann passt das schon. Wir sprechen hier übrigens wirklich von "langen" Belastungen, die Haus- und Hofrunde über 40 Minuten ist nicht gemeint.

Wer sich gar auf die Ironman-Distanz wagt, sollte punkto Ernährung noch ein Schäufelchen drauflegen. Bereits nach 3,8 km Schwimmen hat man genügend an Schweiß und damit Mineralstoffen, aber natürlich auch an Energie, abgegeben, sodass bereits am Anfang der Radstrecke mit Essen und Trinken begonnen werden muss. Was für die meisten Triathleten kein Problem ist; aber dann beim anschließenden Laufen zu einem wird. Mit vollem Magen läuft es sich eben nicht gut, AUSSER man ist es gewohnt (wobei "voller Magen" natürlich relativiert werden muss, man sollte sich nach dem Radfahren klarerweise nicht so fühlen, wie wenn man gerade eine Hauptmahlzeit mit drei Beilagen runtergeschlungen hat).

Extrem schwitzende Sportler haben es natürlich etwas schwerer - und das Ganze wird auch teurer; dafür können die dann (vielleicht) von sich behaupten, an einem heißen Sommertag, an dem sie auch viel trainiert haben, 15 Liter Flüssigkeit aufgenommen zu haben. Und das kann beileibe nicht jeder!

Christian Kleber (MAS)

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