Licht ist Teilchen und Schwingung, ohne Sonne, die ca. 1 Mio. Mal größer ist als die Erde, gäbe es kein Leben, die Lichtgeschwindigkeit beträgt ca. 300.000km/s, all das ist bekannt; ebenso bekannt ist aber auch, dass es beinahe unendlich viele Lebensformen gibt, die ohne Licht - etwa in den Tiefen der Ozeane oder in Höhlen, wo sich niemals auch nur ein Sonnenstrahl hin verirrt - leben können.

Bericht Teil I

Ganz zu schweigen von den Lebensformen, die in den Tiefen unserer Erde existieren könnten, oder irgendwo da draußen im Weltall - wer weiß das schon, wer kann deren Existenz oder Nicht-Existenz nachweisen? Und noch mehr zu schweigen von all den Lebensformen, die sich dem menschlichen Verstand schlicht und einfach entziehen, weil er sie eben nicht wahrnehmen kann.

Rein wissenschaftlich ist "Leben" definiert mit vier Eigenschaften; Metabolismus, also Stoffwechsel; Adaptationsfähigkeit, also der Fähigkeit, sich an bestimmte Lebensumstände anzupassen (für AusdauersportlerInnen tägliches Brot; optimal-gestaltetes Training verbessert sämtliche ausdauerrelevante Parameter); Mutagenität, d. h., ein Agens kann eine Erbgut-Veränderung bewirken und Selbstreproduktion, also Vermehrung. Das sind sozusagen die Merkmale, die "Lebendiges" für uns Menschen haben muss, sonst ist es nicht lebendig. Ein Stein ist daher für unsere Spezies ein nichtlebendiges Etwas, ebenso wie Wasser oder Luft. Das heißt aber nicht, dass die eben Genannten nicht leben können, deren Lebendigkeit entzieht sich nur unserem Verstand.

Metabolismus ist also eine der vier Eigenschaften, die "Leben" charakterisiert. Wenn es nun menschliche Lebewesen gibt, die über Jahre hinweg weder feste noch flüssige Nahrung zu sich nehmen, so liegt es auf der Hand, dass sich deren Stoffwechsel zunächst verlangsamen muss, schließlich sollte er ganz zum Stillstand kommen. Proteine bauen Muskeln usw. auf, Kohlenhydrate und Fette sind das Benzin für sämtliche Handlungen - also auch für Darmtätigkeit, Rülpsen und Atmen, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente halten sämtliche lebenswichtige Vorgänge im Körper am Laufen. Und ohne Wasser geht gar nichts, immerhin besteht der menschliche Körper zu gut zwei Dritteln daraus, das Gehirn etwa ist in nicht ganz so kühles Nass gebettet, wer zu wenig trinkt, bekommt leicht Kopfweh. Das kennen und wissen wir alle.

Doch die Klügeren unter uns kommen im Laufe ihres Lebens immer mehr drauf, dass sie eigentlich nichts wissen. Wer von uns war schon mal in einem Mitochondrium zu Gast und hat dort beobachtet, wie sich die beladenen Energiemolekülchen so gerecht und intelligent verteilen, dass man beispielsweise seinem Gegenüber zuzwinkern kann? Wer war schon mal ein kleiner Tropfen Blut, der mit kleinen beladenen Schiffchen zu einer Muskelzelle hingeschwemmt worden ist, dort mit zertifiziertem EU-Pass die Zellmembran passiert, irgendwelche Zellorganellen gegrüßt und dann im inneren der kleinsten Einheit seine eigentliche Aufgabe erledigt hat? Wer weiß, ob Wasser sich nicht doch fortpflanzt, nur halt wesentlich langsamer als unser menschliches Gehirn sich das vorstellen kann? Die wenigsten unter uns, wobei, ganz auszuschließen ist auch das nicht.

Es gibt Menschen, die 100 m in 9,5 s laufen, Menschen, die einen Marathon mit über 20 km/h rennen können; Menschen, die 9 m weit springen und welche, die mit kleinen Flügeln Felsen hinuntersegeln; es gibt Finanzgenies, solche, die über 20 Sprachen sprechen, Menschen, die 3x vom Blitz getroffen wurden und immer noch leben; alles für die meisten von uns unvorstellbar, aber zweifelsohne existent; warum soll es also nicht auch solche geben, die sich von Licht ernähren?

Christian Kleber (MAS)

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