MaxFun Sports Laufsport Magazin
Geduld ist jetzt mehr gefragt denn je
18.12.2010, 12:00:00
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5km Training für Profis oder Geduld - Teil 3 aus der MaxFun.cc Laufsport-Serie. Der Fehler, den man am häufigsten beobachten kann bei Läufer dieser Preisklasse, ist, dass sie schlicht und einfach keine Geduld haben. Da werden Alibi-Trainingseinheiten absolviert, härter trainiert als man sollte - etwa beim lockeren Grundlagentraining - Leute, die vor einem laufen, gnadenlos eingeholt und stehengelassen usw. Das macht keinen Sinn. Am diszipliniertesten trainieren wahre Profis, SportlerInnen, die von ihrem sportlichen Tun leben können, und das manchmal gut. SommersportlerInnen sind zu Winterszeiten meist etwas fetter (damit ist tatsächlich "Fett" gemeint, Fett, das sich ansetzt, wenn man weniger oder gar nichts trainiert und trotzdem so weiter isst wie zu normalen Trainingszeiten), völlig außer Form, geistig und physisch, und denen geht es sogar gut dabei. Ambitionierte HobbysportlerInnen, also jene, die etwa auf Bezirks- oder Bundeslandebene etwas weiter vorne mitmischen, versuchen tunlichst, jeden noch so kleinen Fettansatz im Winter zu vermeiden. Und trainieren deshalb brav weiter, fast so, als ob nichts anders wäre. Gerade mal die wöchentlichen Intervalle werden ausgelassen (eventuell zumindest), aber vom Umfang her und der sonstigen Intensität ändert sich rein gar nichts gegenüber der "normalen" Trainingszeit. Dabei sollte man sich getrost an den Besten der Besten orientieren. Diese, haben ordentlich Speck an den Rippen, werden, man denke an denselben, bergauf von Hobbysportlern überholt (so sie nach 6-8 Wochen Pause - und in dieser machen die wirklich nichts - wieder zu trainieren begonnen haben); aber nur so lange, bis der "normale" Trainingsalltag sie wieder eingeholt hat. Das soll jetzt keine Anleitung zum Fettwerden sein, der ambitionierte Hobbysportler hat klarerweise nicht solche Möglichkeiten wie ein Profi - vor allem zeitlich gesehen nicht - daher kann man schon weitertrainieren, aber eben WENIGER UND LOCKERER.
Klar, wenn Sie bei diversen Weihnachts- oder Silvesterläufen ihre GegnerInnen um Längen abhängen wollen, macht das Sinn. Aber wundern Sie sich dann nicht, dass Sie bereits bei den ersten Frühjahrsläufen Formschwächen haben werden, die sich im schlechtesten Fall durch das ganze Sportjahr ziehen werden. Ebenso sollten Sie - außer Sie möchten heuer mal bei Skitouren- oder Langlaufwettbewerben starten - diverse Skitouren oder Langlaufeinheiten nicht zu permanenten Wettkampfschlachten gegen Ihre FreundInnen umwandeln. Skitouren kann man auch im Grundlagenbereich absolvieren, Langlaufeinheiten müssen nicht unbedingt 2000 Höhenmeter beinhalten. November und Dezember sind für diejenigen, die im Mai/Juni in Form sein möchten, die Monate, in denen AM WENIGSTEN trainiert werden sollte. Mit Akzenten klarerweise, Krafttraining mag z. B. eine gewichtige Rolle spielen, Lauf-ABC sollte eingebaut werden, und auch Wettkämpfe dürfen gelaufen werden; aber ohne Anspruch auf Bestzeiten! Wie soll eine Steigerung des Umfangs und der Intensität gelingen, wenn man jetzt bereits an seinem oberen Wochenstundentrainingslimit kratzt, vielleicht auch noch zweimal pro Woche harte Intervalle macht? Ein Ding der Unmöglichkeit! Überdies nimmt man sich selbst die Chance, hartes Krafttraining (etwa zur Steigerung der Maximalkraft in den Beinen) zu machen; weil man ja dauernd müde ist vom - im Moment sinnlosen - harten Ausdauertraining. Geduld ist jetzt mehr gefragt denn je. Und wenn Sie die Hose nicht ganz zubekommen, freuen Sie sich! Sie werden in der immer härter werdenden Vorbereitungs- und schließlich Wettkampfzeit wehmütig an die Keks- und Weihnachtspunschtage, die so schmerzlos und angenehm waren, zurückdenken! Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |