MaxFun Sports Laufsport Magazin
Besinnliches zur Weihnachtszeit
17.12.2008, 12:00:00
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Nicht deshalb, weil ich Negatives und Schlimmes nicht kenne und nicht erlebt habe, ganz im Gegenteil, aber ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Höhen und Lachen liebe ich, gerade deshalb werde ich aber von (für mich) sehr schlimmen Dingen manchmal nicht verschont. Letzten Sonntag war ich unglaublich stolz auf mich, dass ich beim 30-Minuten-Schwellen-Test auf dem Ergometer eine neue persönliche Bestmarke aufgestellt habe. In der Woche davor ist es mir gelungen, eine neue, sehr ambitionierte Marathongruppe für den nächsten Wien-Marathon zu formen. Beruflich geht es mit meiner Gesundheitsförderungsfirma Simcare auch schön langsam bergauf. Durch und durch zufrieden war ich dennoch nicht. Diese blöden Menschen, die so langsam und ungeschickt vor einem auf dem Gehsteig herumwackeln, dass man weder da noch dort überholen kann. Diese verrückt gewordenen Autofahrer, die einen immer anhupen, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. Und erst die Hundebesitzer, die ihre Hunde (scheinbar nur) im 2. Bezirk vor jedes Haustor hinmachen lassen. Ganz zu schweigen von unzuverlässigen Menschen im Berufsleben, von Familienmitgliedern, die so mir nichts, dir nichts sterben, ohne dass man auch nur irgendwie in Kenntnis darüber gesetzt wird (auch wenn man seit Jahren zerstritten war, gehörte sich so etwas wenigstens). Also im Grunde genommen bin ich sehr glücklich und zufrieden, bis auf diese kleinen Ärgerlichkeiten eben, die man tagtäglich über sich ergehen lassen muss. Dann auch noch dieser lästige Tierarztbesuch mit meinem Kater Jacky (ich hätte nie Katzen in einer Wiener Wohnung gehalten, aber diese beiden habe ich vor dem sicheren Tod gerettet, ist ne lange Geschichte…), wo ich doch gleich meinen Lauftreff habe. Wird ihm eh nur Blut abgenommen, weil er angeblich ein schwaches Herz hat. Der darauf folgende Anfall von Jacky hat uns ziemlich beunruhigt, wir noch einmal hinein, eine Spritze bekommt er noch, und dann ab nach Hause, schließlich kann ich nicht als Trainer selbst zu spät kommen. Bereits auf dem Weg nach Hause schreit er herum, wir rufen noch mal beim Tierarzt an, der meint, er solle sich einfach zu Hause ausruhen, das wird schon. Es wird nicht mehr. Das schwache Herz drückt immer mehr auf die Lunge, Jacky schreit und schreit, wirft sich herum, nach zwanzig Minuten ist es still. Er ist tot, kommt nie wieder. Jetzt ist er im Prater, dort, wo wir oft vorbeilaufen, an einem stillen Plätzchen begraben, die Leichenstarre hat bereits beim Ausbuddeln des Loches eingesetzt. Todtraurig muss das Leben weitergehen. Sie meinen, es sei nur eine Katze gewesen? Da haben Sie Recht, doch sind auch Sie nur ein Mensch. Die beiden sind mir so ans Herz gewachsen, sie haben mir Glück, Ruhe und Zufriedenheit gegeben. Jetzt ist nur noch Minnie da. Und mit einem Schlag ändern sich alle Relationen; plötzlich ist es völlig egal, ob man beim Silvesterlauf einen 4er, 5er oder gar keinen Schnitt läuft. Leben ist vergänglich, für alle. Darum sollte man es immer schätzen, auch wenn man noch soviel Stress, seine Ziele verfehlt oder etwa Liebeskummer hat. Ihr potentiellen Selbstmörder, merkt Euch das! Christian Kleber Link: Woman.MaxFun.at |