MaxFun Sports Laufsport Magazin
Tägliches laufen
Es gibt seit Längerem die Challenge, jeden Tag zu laufen. Streakrunning nennt man das. Dabei „muss man“ täglich, 365 Tage im Jahr und dann wohl sein ganzes Leben lang, mindestens eine Meile – also 1,6km – zurücklegen. Mehr ist immer erlaubt. Wer sich zu den „echten Streakrunnern“ zählen will, rennt natürlich weit mehr als 1600 Meter alle 24 Stunden bis zu seinem persönlichen Sankt Nimmerleinstag. Prominentestes Mitglied ist wohl Ron Hill, der z. B. 1970 den Boston-Marathon gewann. Der Brite lief zwischen 1963 und 1991 meistens zweimal pro Tag.
Nun gibt es auch hierzulande immer mehr NachahmerInnen, die unbedingt schaffen möchten, was eigentlich nicht „sooo“ erstrebenswert ist. Denn man stelle sich einmal vor,
- man würde krank, hätte beispielsweise einen harmlosen Infekt; dann ist jede Form von körperlichem Training klarerweise nicht nur ungesund, sondern durchaus gefährlich.
- Oder man stelle sich vor, man hätte Probleme mit seinem passiven Bewegungsapparat; auch dann täte man sich nichts Gutes, wenn man immer weiter liefe und immer weiter
- und dann gibt es ja noch die Sache mit der Trainingsintelligenz; wer tagtäglich belastet, ohne jemals zu pausieren, wird niemals sein persönliches Optimum erreichen.
Gut, wer leistungsmäßig trainiert und an einem „Pausetag“ dann 1,6km ganz langsam joggt, wird sich damit sicher nicht überlasten. Nur muss man da tatsächlich sehr diszipliniert sein und eben nicht (viel) weiter rennen.
Wobei, wer wirklich hart trainiert, ist mehr als froh, hie und da einen absoluten „Off-Tag“ im Plan stehen zu haben.
Einige praktizieren ihr tägliches Lauftraining allerdings bereits so, dass sie mindestens eine zweistellige Kilometerzahl absolvieren (müssen…aus Gründen des Ehrgeizes). Einige andere sogar eine zweistellige Meilenzahl. Dass man auf diese Weise immer weiter in sein individuelles Übertraining hineinjoggt, liegt auf der Hand. Im Sinne von Streakrunning ist man damit allerdings gut aufgestellt. Dann gibt es noch diejenigen, die tagtäglich – ihr Leben lang – mindestens einen Halbmarathon/Marathon/50er runterspulen wollen.
Ähnliches gibt es übrigens auch beim Radfahren.
Es gibt den Club der „Millionäre“, also jener RadfahrerInnen, die es geschafft haben, eine Million Kilometer oder mehr zu fahren. Das macht beispielsweise 25 Jahre lang 40 000 km/Jahr. Wer „nur“ 20 000 km schafft, muss hingegen schon 50 Jahre lang fahren. Wer nur 10 000 km pro Jahr pedaliert, muss hundert Jahre lang kurbeln. Am Ende bleibt immer die Frage der Beweisführung. Wer kann schon 100%ig garantieren, dass er (und nicht etwa ein anderer mit seiner Uhr) gelaufen oder gefahren ist. Abgesehen davon gibt es diese modernen Uhren ja noch nicht allzu lange.
Damit sind wir bei der Frage nach dem Sinn des Laufens, nach dem Sinn des Trainierens und/oder generell nach dem Sinn des Lebens.
Ein Hochleistungssportler würde nie auf die Idee kommen, jeden Tag zu trainieren/laufen.
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