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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Wetterkapriolen

Wenn das Wetter im Sport nicht mitspielt

Leider aus einem traurigen Anlass: Eine Nowegerin ist bei einem Berglauf in Südtirol vom Blitz getroffen und tödlich verletzt worden. Die 19. Etappe der 2019-er-Tour wurde abgebrochen, Grund: schlechtes (oder eigentlich extrem schlechtes) Wetter und eine damit verbundene, nicht mehr passierbare Straße. Die Zeiten wurden oben am vorletzten Berg genommen/gestoppt, ob fair oder nicht, anders wäre es wohl nicht möglich gewesen, hätte man die Etappe gar nicht für das Gesamtklassement gewertet, hätte das ein ziemlich schiefes Licht auf den Franzosen (Julian Alaphilippe führte bis zu diesem Zeitpunkt) geworfen.

Wetterkapriolen

Auch in der Leichtathletik ist es neulich vorgekommen, dass ein internationales Meeting dem schlechten Wetter zum Opfer fiel, sämtliche Bewerbe ab dem einsetzenden Wolkenbruch wurden abgesagt, die TeilnehmerInnen sahen mehr oder weniger enttäuscht zu, wie der Himmel erst seine Schleusen öffnete, um sie aber bald wieder zu schließen; in Zeiten wie diesen, wo diverse Übertragungsrechte verkauft und natürlich auch versichert werden, verständlich, dennoch – zumindest für alle Beteiligten – mühselig.

Dabei handelt es sich doch um Ausdauersport im Freien, und da gab es vor vielen Jahren mal die Devise, dass man wohl immer laufen und Rad fahren kann. Ende der 80-er-Jahre des vorigen Jahrhunderts ließ man die TriathletInnen ja auch in den Tiroler Gebirgssee springen und ihre Bahnen ziehen, obwohl das Gewitter nicht nur im Anmarsch war, man befand sich bereits mittendrin. So viele Bewerbe, die bei extremsten Bedingungen ausgefochten wurden, oft waren es beileibe keine fairen Umstände mehr, in manchen Sportarten (etwa beim Skispringen) hat man Reglements getroffen, die die Geschichten nun gerechter machen; aber beispielsweise bei einem Einzelzeitfahren wird man schon alleine aufgrund der sich ändernden Windbedingungen nie absolute Gleichheit der Konditionen schaffen können.

Event-Absage

Warum geschieht es dieser Tage immer häufiger, dass Bewerbe/Events/Rennen/Läufe abgesagt, verschoben oder verkürzt werden. Die Gründe liegen auf der Hand: erstens einmal muss die Sicherheit aller TeilnehmerInnen im Vordergrund stehen, zu viele Veranstaltungen, bei denen es Tote/schwer Verletzte gab. Oftmals waren die Teilnehmenden selbst schuld, weil sie schlicht und einfach die gesundheitlichen Voraussetzungen nicht erbracht haben; oftmals waren es allerdings auch die VeranstalterInnen selbst, denen zumindest eine Teilschuld zufiel; wenn man im Hochgebirge unterwegs ist und extremer Schneefall erwartet wird; wenn Triathlons/Schwimmwettbewerbe trotz Gewitterwarnungen durchgeführt werden; wenn Strecken nicht ordentlich abgesichert waren und WettstreiterInnen in falsch parkende Autos fuhren oder von Berg-/Felshängen abstürzten etc. Zweitens betreibt man natürlich nicht die allerbeste Werbung für seinen Event, wenn etwas Schlimmes passiert. Drittens kommt es auch hierzulande immer häufiger vor, dass VeranstalterInnen von Bewerben geklagt werden, weil dies und das nicht eingehalten wird/wurde, daher werden die Zuständigen immer vorsichtiger.

Klar ist man als SportlerIn für sich selbst verantwortlich; klar weiß man, worauf man sich einlässt, wenn man bei einem Mountainbikemarathon mitfährt – oder man sollte es wenigstens wissen; aber eine 10-km-Seenüberquerung ist in Gedanken viel leichter als wenn man sie tatsächlich macht; eine Bierwette, ob man einen Marathon/Ironman schafft, ist schnell abgeschlossen, aber renn ihn mal, den 42-er durch die Stadt oder absolvier mal einfach so einen Ironman. Viele, die also am Start stehen, obwohl sie eigentlich gar nicht dort stehen dürften. Dennoch MÜSSEN die VeranstalterInnen für Bedingungen sorgen, die NIEMANDEN gefährden. Schlechte Streckenabsicherung ist daher genauso fahrlässig wie einen Bewerb trotz widrigster äußerer Bedingungen auf Biegen und Brechen durchzuziehen.

Unterschiedliche Bedingungen

Nichtsdestotrotz wird Outdoorsport nie zu 100% fair sein, weil an zwei unterschiedlichen Orten nie exakt die gleiche Temperatur herrschen oder nie der exakt gleiche Wind gehen wird; selbst bei einem 10-km-Lauf findet der, der 35 Min benötigt, etwas andere Bedingungen vor als der, der 50 Min braucht. Aber dennoch präferieren die meisten Outdoorsport im Vergleich zu Vergleichen auf diversen Ergometern, Laufbändern usw. In diesem Sinne, Vernunft, Rückgrat, Verantwortung.

Link: www.maxfunsports.com

29.07.2019, 10:00:00
Foto: pixabay.com
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