MaxFun Sports Laufsport Magazin
Weniger ist mehr
Die meisten LäuferInnen sagen zwar, dass sie eigentlich nur recht selten und wenig trainieren. Ob das der Wahrheit entspricht, sei dahingestellt. Faktum ist, dass weniger oft mehr ist, dass man mit weniger Training oft bessere Ergebnisse erzielen kann. Klingt vielleicht ein wenig skurril, ist es aber nicht, wenn man genauer hinschaut.
Hier ein paar Tipps:
Der sagt: „Ich laufe dreimal die Woche, nicht besonders viel, locker, so wie es mich freut. Manchmal auch weniger.“ In Wahrheit rennt „der“ jeden Tag, auch wenn er noch so müde ist. Einen Tag ohne Laufen kennt er nicht, ein Tag ohne Laufen ist ein verlorener Tag. „Der“ glaubt, ein Tag ohne Laufen bedeutet sofortigen Formverlust, sofortige Gewichtszunahme. „Der“ liegt vollkommen falsch, außer „der“ heißt Eliud Kipchoge oder so ähnlich.
Regeneration ist sehr wichtig
Ein oder zwei komplette Laufruhetage pro Woche sind sogar essentiell – zumindest im Hobbybereich – um langfristig weitere Erfolge erzielen zu können. Es macht überhaupt keinen Sinn, noch ein paar Kilometer dranzuhängen, wenn einem ohnehin schon alles weh tut. Besser wäre es, mehr Intelligenz ins Training zu bringen. Akzente setzen, und das nicht nur innerhalb einer Trainingswoche, sondern über das ganze Jahr verteilt, am besten mit langfristigem, sprich mehrjährigem, Trainingsaufbau. An den Laufruhetagen – aber natürlich nicht nur an selbigen – kann und soll man durchaus ebenfalls trainieren – aber eben nicht Laufen, sondern beispielsweise Rumpfstabilisation, kombiniert mit laufspezifischen Dehnungsübungen.
Wer über eine „funktionell funktionsfähige“ Rumpfmuskulatur verfügt, wird das auch beim Laufen selbst spüren. Und zwar in Form einer Leistungsverbesserung, die man nicht geahnt hätte. Wer also an den ein bis zwei Laufruhetagen eben nicht laufen geht, wird weder dicker noch langsamer, sondern nimmt meist gar nichts zu und wird aufgrund der immer besseren Bauch-/Rücken- etc. -muskulatur kontinuierlich schneller.
Aufwand abschätzen
Immer wieder hört man von (ehrlichen) LäuferInnen, dass sie 80 oder gar 100km die Woche machen. Das ist der Wochenschnitt von so manchem Spitzenläufer. Viele laufen mit einem derartigen Aufwand aber kaum einmal schneller als 45/50 Minuten über 10km. Oder kommen mit Ach und Krach nach dreieinhalb Stunden ins Marathonziel. Nicht falsch verstehen, das sind durchaus respektable Leistungen für HobbyläuferInnen, aber der Aufwand dafür ist (zumindest für die meisten) ein viel zu hoher.
Sogenannte Alibieinheiten bringen wenig bis nichts, oft sind sie sogar kontraproduktiv. Unter „Alibieinheit“ kann man beispielsweise den zusätzlichen 10er (eh nur gaaaanz locker…) am Tag nach den beinharten Intervallen oder nach dem Dauerlauf lang über 35km verstehen. Oder die zweite Laufeinheit am Sonntag, wenn man bei der ersten ohnehin bereits einen 18er runtergeklopft hat im Gelände. Wenn man Zeit und Lust auf eine zusätzliche Einheit hat, darf man diese getrost im Fitnesscenter kräftigenderweise absolvieren.
Struktur im Training
Zu viel laufen auch die, die (fast) keine Struktur in ihrem Training haben. Sprich die, die „einfach laufen gehen“, ohne jemals Akzente zu setzen. Wer z. B. ein Intervalltraining und eine Tempodauerlaufeinheit pro Woche macht, ist von diesen beiden harten Trainings ohnehin meist relativ müde. Und kommt statistisch gesehen nicht so häufig auf die glorreiche Idee, noch ein paar „leere“ Kilometer (also solche, die eben eher kontraproduktiv sind) zu schrubben. Also: realistische Ziele setzen, Struktur ins Training bringen, Rumpfstabi einbauen und Pausen gezielt setzen. Denn merke: nur in selbigen (gemeint sind die Pausen) wirst du stärker.
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